In diesem Sommer startete ein besonderes Bildungsprojekt, das zum Ziel hat, Lehrkräfte in der Mongolei im MINT-Bereich fitzumachen. Die Lehrerinnen und Lehrer sollen ihre Schützlinge so frühzeitig für naturwissenschaftliche Fächer begeistern. Das auf zwei Jahre angesetzte Projekt hat dabei Nomadenkinder im Blick, die ihre Schulbildung in Internaten erhalten, den so genannten Aimag-Schulen, benannt nach den Verwaltungseinheiten des Landes. Das Erasmus+ Projekt ist nicht die erste Zusammenarbeit der TUBAF mit der Mongolei. Es reiht sich ein in eine Tradition wechselseitiger Unterstützung, eines langjährigen Wissenstransfers sowie der Fachkräfteanwerbung.
Die Idee, junge Menschen schon frühzeitig für MINT- und Ingenieurfächer zu interessieren, ist an der TU Bergakademie Freiberg (TUBAF) nicht neu. Regelmäßig kommen pädagogische Fachkräfte aus 90 Kitas aus dem Landkreis Mittelsachsen nach Freiberg, um am Programm der „Junior Forscher“ teilzunehmen. Für dieses Konzept haben sich auch die Mitglieder des mongolischen Alumni-Vereins der TU Freiberg begeistert. „Der Alumni-Verein besteht seit 2008“, berichtet Gründungsmitglied Bolormaa Dendev. Sie engagiert sich gemeinsam mit Professorin Saran Galdansambuu und Kathrin Häußler im Nomadenkinder-Projekt. „Der Grundgedanke war, den Kindern auf dem Land, besonders den Nomadenkindern, gleiche Chancen an Bildung anzubieten wie für die Stadtkinder.“ Bei ersten Besuchen an mongolischen Schulen merkten die beiden, dass die Lehrkräfte genauso interessiert wie die Kinder sind. Warum also nicht besser gleich diese Wissensmultiplikatoren schulen? „Wenn die Lehrerinnen und Lehrer dann in ihre Schulen zurückkehren, geben sie mehr als Hunderten Kindern das Wissen weiter.“
Das vom Deutschen Akademischen Auslandsdienst (DAAD) geförderte Erasmus+ Projekt reiht sich in eine lange Tradition deutsch-mongolischer Kooperationen ein. Seit fast 50 Jahren kommen mongolische Studierende an die TU Bergakademie Freiberg. „Mit der heutigen MUST (Mongolian University of Science and Technology) wurde 1986 ein erster Freundschaftsvertrag, wie Hochschulkooperationsverträge damals genannt wurden, geschlossen. Seit 1999 sind die Kooperationsbeziehungen wieder stabil“, erklärt Prof. Dr. Carsten Drebenstedt, der sich seit vielen Jahren für die Zusammenarbeit mit der Mongolei einsetzt. Die TUBAF als Ressourcenuniversität ist für das rohstoffreiche Land eine interessante Kooperationspartnerin. Im Juli 2024 wurde in der mongolischen Hauptstadt Ulaanbaatar ein wissenschaftliches Kontaktbüro des Freistaates Sachsen eröffnet – Leiterin ist frühere TUBAF-Studentin und Miterfinderin des Nomadenkinder-Projekts Bolormaa Dendev.
Begleitet wird das zweijährige Projekt durch den Videojournalisten und Fotografen Andreas Hiekel vom Medienzentrum der Universität. „Das ist work in progress“, sagt Andreas Hiekel. Im Sommer 2024 hat er seine Kollegin Kathrin Häußler auf deren Reise in die Mongolei mit der Kamera begleitet. Die vielfältigen Erlebnisse sind in einem ersten Film erlebbar, ein Trailer für eine Dokumentation, die am Projektende vorgestellt wird. Das Team plant weitere wechselseitige Reisen zwischen Freiberg und der Mongolei. Bis August 2026 wird das Nomadenkinder-Projekt noch gehen. Ein weiterer Meilenstein der Zusammenarbeit zwischen Freiberg und der Mongolei.
https://tu-freiberg.de/zuv/d5/uni-fuer-kinder/nomadenkinder
Modernes Nomadenleben
Andreas Hiekel
TUBAF
Kathrin Häußler und Bolormaa Dendev in einer Aimag-Schule
Andreas Hiekel
TUBAF
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
fachunabhängig
überregional
Kooperationen, Schule und Wissenschaft
Deutsch
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