Die Deutsche Allianz für Nichtübertragbare Krankheiten (DANK) und das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) haben in Brüssel an der ersten EU-Konferenz zur "Joint Action Prevent NCD" Initiative teilgenommen. Dieses Projekt der Europäischen Union verfolgt das Ziel, eine länderübergreifende Strategie zur Bekämpfung von Krebs und anderen Nichtübertragbaren Krankheiten zu entwickeln. Die Konferenz markierte den Auftakt für eine Serie von Maßnahmen und Forschungsinitiativen, die darauf abzielen, Risikofaktoren für nichtübertragbare Erkrankungen wie ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel, Tabakkonsum und Alkoholmissbrauch zu identifizieren und zu reduzieren.
Für DANK war Frederike Gramm in Brüssel vor Ort. Die Public Health Expertin erklärt: „Nichtübertragbare Krankheiten sind für 87 Prozent der Krankheitslast in den EU-Mitgliedstaaten verantwortlich, wobei bis zu 70 Prozent dieser Erkrankungen durch präventive Maßnahmen vermieden werden könnten. DANK engagiert sich deshalb intensiv für gesamtgesellschaftliche Maßnahmen der Verhältnisprävention, denn im internationalen Vergleich hat Deutschland hier eindeutig Nachholpotenzial. Es ist von großer Bedeutung, dass wir sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene gesetzliche Regulierungen einführen, um die Gesundheit unserer Bürger*innen nachhaltig zu schützen und zu verbessern.“
Katrin Schaller vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) betont: „Die Rolle von Tabak und Alkohol als Risikofaktoren für Nichtübertragbare Krankheiten kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Beide Substanzen sind maßgeblich an der Entstehung von Krebs und anderen chronischen Krankheiten beteiligt. Um diese vermeidbaren Erkrankungen zu verhindern, ist es unerlässlich, den Tabak- und Alkoholkonsum durch Präventionsstrategien und gesetzliche Maßnahmen einzudämmen. Das Deutsche Krebsforschungszentrum setzt sich für mehr Forschung und gesetzliche Rahmenbedingungen in diesem Bereich ein.“
Barbara Bitzer, DANK-Sprecherin und Geschäftsführerin der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) fügt hinzu: „Wissenschaftlich ist belegt, dass eine ungesunde Ernährung ein zentraler Risikofaktor für Nichtübertragbare Krankheiten wie Übergewicht, Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen oder bestimmte Krebsarten ist. Es ist daher unverständlich, dass die Bundesregierung beim Kinderschutz in der Lebensmittelwerbung oder der Einführung einer Herstellerabgabe auf gesüßte Getränke noch immer so viel Zeit ungenutzt verstreichen lässt. Dabei sind diese Maßnahmen der Verhältnisprävention, die DANK seit Langem fordert und die bereits in zahlreichen Ländern umgesetzt werden, entscheidend, um die Prävalenz von Nichtübertragbaren Krankheiten zu reduzieren und langfristig die Gesundheit unserer Gesellschaft zu verbessern. Deutschland verpasst damit auch eine Chance, und überlässt es anderen Ländern, sich auf EU-Ebene als Vorreiter in Sachen Verhältnisprävention zu profilieren."
Weitere Informationen:
Global Burden of Disease, 2019:
https://www.thelancet.com/gbd?dgcid=tlcom_infographic_gbd-2019_lancet
Noncommunicable diseases, WHO:
https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/noncommunicable-diseases
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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