Stabwechsel im Amt des Generalsekretärs der wissenschaftlichen Fachgesellschaft, der Ruf nach einem organisierten risikoadaptierten Prostatakarzinomfrüherkennungsprogramm als Kassenleistung und erste Preisverleihungen: Das sind die wichtigsten Nachrichten von Tag 1 des 76. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) aus dem Congress Center Leipzig (CCL).
Burger folgt Michel im Amt des Generalsekretärs der DGU
Die Top-News kommt aus der DGU-Mitgliederversammlung, wo satzungsgemäß u.a. die Wahl eines neuen Generalsekretärs auf der Agenda stand. Die Mitglieder wählten am 25. September 2024 in Leipzig Prof. Dr. med. Maximilian Burger an die Spitze der europaweit größten nationalen urologischen Fachgesellschaft. Der Direktor der Klinik für Urologie des Caritas-Krankenhauses St. Josef in Regensburg und Ordinarius für Urologie der Universität Regensburg leitete bereits von 2014 bis 2021 das Ressort Forschungsförderung im DGU-Vorstand. Der renommierte Uro-Onkologe folgt Prof. Dr. Maurice Stephan Michel im Amt des Generalsekretärs und Sprechers des DGU-Vorstands.
Michel stärkte die politische Bedeutung der DGU
Prof. Michel führte die Fachgesellschaft acht Jahre an, war zuvor sechs Jahre als Ressortleiter Fort- und Weiterbildung im DGU-Vorstand tätig. In Leipzig schied er mit Erreichen des Endes der satzungsgemäßen Amtszeit aus dem Amt als Generalsekretär aus. Unter seiner Ägide entwickelte sich die DGU zu Europas größter nationaler urologischer Fachgesellschaft mit nunmehr rund 7700 Mitgliedern und zu einem beratenden Partner der Gesundheitspolitik, wie aktuell bei der Krankenhausreform. In seiner Amtszeit verantwortete der renommierte Direktor der Klinik für Urologie und Urochirurgie am Universitätsklinikum Mannheim und Lehrstuhlinhaber für Urologie der Universität Heidelberg wegweisende Entscheidungen für die Zukunft der DGU und der deutschen Urologie. Dazu gehören die Gründung der DGU Akademie GmbH, die mit ihrem Portal „UroTube“ heute als führender Anbieter für Online-Fortbildung in der Urologie gilt, die Neugründung der Berliner Geschäftsstelle im DGU-eigenen Haus in Zehlendorf und die Gründung der Urologischen Stiftung Gesundheit gGmbH, die alle patientenrelevanten Aufgaben von der DGU übernommen hat. Zudem wurden unter Michel das strukturierte Weiterbildungsprogramm „WECU“ etabliert, im Forschungssektor die vormals eigenständige Reinhard Nagel Stiftung in die DGU integriert und die Leitlinienarbeit gestärkt - das Wissenstransferzentrum der DGU, UroEvidence, übernimmt inzwischen die Evidenzaufbereitung für nahezu alle urologischen Leitlinien.
Dass heute ein Prostatakarzinomfrüherkennungsprogramm zulasten der GKV in greifbarer Nähe liegt, ist ebenso Teil von Michels Bilanz, der den Rückenwind des EU-Ratsentschlusses (2022/0290[NLE]) für ein Screening erfolgreich nutzte, um der langjährigen DGU-Forderung politisches Gehör zu verschaffen. Auch das Konzept für eine risikoadaptierte Prostatakarzinomfrüherkennung als wissenschaftliche Grundlage für die weiteren politischen Diskussionen mit dem Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) und dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen(IQWiG) entstand unter seiner Federführung. „Das Ringen um ein gesetzliches Screening für die häufigste Krebserkrankung des Mannes als unbudgetierte Früherkennungsleistung in fachärztlicher urologischer Hand ist und bleibt ein persönliches Anliegen für mich“, so Michel im Nachgang der DGU-Mitgliederversammlung, wo er auf einstimmigen Vorschlag der Urologischen Lehrstuhlinhaber von den DGU-Mitgliedern zum zweiten Vizepräsidenten der DGU gewählt wurde. Verbunden damit ist im Jahr 2027 das Amt des DGU-Präsidenten, der neben dem Präsidialamt dann auch die Jahrestagung der DGU erstmals in der Messe in Frankfurt am Main ausrichten wird. Somit bleibt Prof. Michel an der Spitze der DGU weiter erhalten.
Eröffnungs-Pressekonferenz: DGU fordert Prostatakarzinomscreening als GKV-Leistung
Weitere Nachrichten von Tag 1 des DGU-Kongresses kommen aus der Eröffnungs-Pressekonferenz. Dort stellte Prof. Michel bereits am Morgen den Algorithmus der DGU für ein evidenzbasiertes organisiertes risikoadaptiertes Prostatakarzinomfrüherkennungsprogramm als GKV-Leistung vor. Dieser ermögliche eine Früherkennung, die sowohl zur Senkung der Mortalität und der palliativen Behandlungssituationen als auch der Überdiagnose und Übertherapie des Prostatakarzinoms beiträgt. Die DGU forderte das Bundesgesundheitsministerium daher erneut auf, ein organisiertes Prostatakarzinomfrüherkennungsprogramm jetzt dringend in Deutschland zu verankern.
Medienpreises Urologie 2024 geht an Video-Podcast von Rocket Beans
Auf der Pressekonferenz wurde auch der mit 2500 Euro dotierte Medienpreis Urologie 2024 vergeben: DGU-Pressesprecher Prof. Dr. Axel Merseburger dankte für die große Beteiligung am diesjährigen Wettbewerb und für zahlreiche bemerkenswerte Beiträge von hoher journalistischer Qualität rund um die Vielfalt der Urologie. Diesjähriger Preisträger ist Heiko Gogolin, Geschäftsführer des Hamburger Creator-Kollektivs Rocket Beans TV. Ausgezeichnet wurde Folge 495 der Podcast-Reihe Almost Daily mit dem Titel „Bin ich normal? Urologie-Sprechstunde“. Der Video-Podcast wurde am 28.09.2023 auf YouTube veröffentlicht und ist als Audio-Podcast auf allen gängigen Plattformen zu hören. Tabus und Scham gibt es in dieser lockeren Sprechstunde mit Urologin Dr. Sarah Furchert nicht, dafür jede Menge Informationen über die Urologie und Antworten auf vermeintlich peinliche Fragen.
PD Dr. Niklas Klümper erhält höchste wissenschaftliche Auszeichnung
Ebenfalls am Eröffnungstag verlieh die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. mit dem Maximilian Nitze-Preis die höchste wissenschaftliche Auszeichnung der Fachgesellschaft. Preisträger ist PD Dr. Niklas Klümper aus Bonn.
Der 76. DGU-Kongress tagt noch bis zum 28. September im CCL. Medienschaffende können sich weiterhin online im Pressebereich auf der Kongress-Website akkreditieren.
Weitere Informationen:
Pressekontakt der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V.
Bettina-C. Ihnen
Sabine M. Glimm
Wettloop 36c
21149 Hamburg
Tel.: 040 - 79 14 05 60
Mobil: 0170 - 48 27 28 7
E-Mail: redaktion@bettina-wahlers.de
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