REMAGEN. Am Dienstag fand auf dem Campus Remagen der Hochschule Koblenz die feierliche Eröffnung des SmartGAITLab statt, einem neuen Labor für KI-basierte Ganganalyse. Die Veranstaltung war für die Hochschule ein Meilenstein auf dem Weg zur Erforschung und Anwendung fortschrittlicher Technologien zur Analyse des menschlichen Gangs.
Das SmartGAITLab wurde mit finanzieller Unterstützung des Ministeriums für Wissenschaft und Gesundheit im Rahmen des HAW-direkt Programms realisiert. „Das Labor wird von einem interdisziplinären Team betrieben, das seine Expertise aus den Bereichen Physik, Mathematik, Informatik, Sportwissenschaften, Medizin und Ergonomie in die Forschungsarbeit einbringt“, berichtete Prof. Dr. Ulrich Hartmann vom Fachbereich Mathematik, Informatik und Technik am Campus Remagen und ergänzte: „Durch die enge Zusammenarbeit mit renommierten Institutionen wie dem Institut für Sportwissenschaft der Universität Koblenz, dem Institut für Arbeitsschutz (IFA) in St. Augustin und dem Institut für Medizintechnik und Informationsverarbeitung Mittelrhein (MTI) wird das Labor zu einem Nukleus für innovative Forschungsprojekte.“
Die Eröffnung des Labors stand im Mittelpunkt der Veranstaltung, die durch ein Symposium mit sechs Fachvorträgen begleitet wurde. Hier tauschten sich Expertinnen und Experten über den aktuellen Stand der Forschung aus. Prof. Dr. Rolf Ellegast, stellvertretender Leiter des IFA, unterstrich in seinem Vortrag die Bedeutung des neuen Labors: „Die Hochschule Koblenz ist seit Jahren ein verlässlicher Kooperationspartner unseres Instituts. Ich bin mir sicher, dass wir im SmartGAITLab gemeinsam neue Erkenntnisse für den Arbeitsschutz generieren können“.
Das SmartGAITLab setzt auf die Nutzung modernster Sensoren und KI-Algorithmen, die es ermöglichen, physiologische und biomechanische Parameter des Gangs präzise zu erfassen und teilweise in Echtzeit zu analysieren. Diese Technologie eröffnet zahlreiche Anwendungsgebiete, die weit über die klassische Ganganalyse hinausgehen. Die Prävention von Verletzungen des Bewegungsapparats sowie die Früherkennung von neurodegenerativen Erkrankungen stehen im Fokus der Forschung.
Das Labor eröffnet neue Anwendungsmöglichkeiten in den Bereichen Arbeitsschutz, Laufsport und Geriatrie. Ein kontinuierliches Monitoring des menschlichen Gangs könnte in naher Zukunft für präventive Zwecke im Alltag verfügbar sein. Besonders im Arbeitsumfeld, wo viele Beschäftigte einem erhöhten Sturzrisiko ausgesetzt sind, könnte diese Technologie eine Schlüsselrolle spielen. Auch für den Laufsport, der in Deutschland von Millionen Menschen betrieben wird, könnte das SmartGAITLab dabei helfen, die hohe Inzidenzrate von Verletzungen zu senken. Auf dem Gebiet der Geriatrie könnte die Erfassung von Gangprofilen und Beinahestürzen neue Anwendungen im häuslichen Umfeld ermöglichen.
Mit dem SmartGAITLab schafft die Hochschule Koblenz nicht nur eine Plattform für innovative Forschung, sondern auch für die gezielte Entwicklung neuer Präventionsmaßnahmen, die in Zusammenarbeit mit externen Partnern weiter ausgebaut werden können. Das Labor leistet folglich einen Beitrag zu einer Zukunft, in der die Früherkennung und Prävention von Gangstörungen und Verletzungen im Alltag selbstverständlich sein könnten.
Weitere Informationen
Am Standort Remagen der Hochschule Koblenz werden die oben genannten Themenbereiche sowohl in den Bachelorstudiengängen Sportmedizinische Technik, Medizintechnik, Biomathematik und Künstliche Intelligenz als auch in den zugehörigen Masterstudiengängen adressiert. Unter https://www.hs-koblenz.de/mit/fachbereich gelangen Sie zum Studiengangsangebot im Fachbereich Mathematik, Informatik, Technik.
https://www.hs-koblenz.de/mut/aktuelles/eroeffenung-des-smartgaitlab
Präsentation im SmartGAITLab
Justin Osenberg
Hochschule Koblenz
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Gesellschaft, Informationstechnik, Mathematik, Medizin
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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