Die über 60-Jährigen werden zu einer immer größeren Interessengruppe. Zugleich hindern immer mehr Barrieren ältere Menschen daran, an der Gesellschaft teilzuhaben. Über 130 engagierte Bürgerinnen und Bürger haben am Donnerstag an einem vom „FutuRes Policy Lab“ veranstalteten Bürgerworkshop diskutiert: wie bekämpft man Altersdikriminierung?
Viele Barrieren hindern ältere Menschen daran, an der Gesellschaft teilzuhaben. Dies war das überwältigende Feedback von über 130 engagierten Bürgern, die am Donnerstag an einem vom „FutuRes Policy Lab“ veranstalteten Bürgerworkshop teilgenommen haben.
So wird es zum Beispiel immer schwerer, alle Dienstleistungen von Banken in Anspruch zu nehmen, wenn man nicht über die notwendigen digitalen Fähigkeiten verfügt. In vielen Lebensbereichen werden Altersgrenzen diskutiert, zum Beispiel beim Zugang zu ehrenamtlichen Tätigkeiten oder zur politischen Arbeit. Gleichzeitig mangelt es an Verständnis und gemeinsamen Erfahrungen zwischen der älteren und der jüngeren Generation. Für viele Menschen jüngeren und mittleren Alters ist Ältersein oder Älterwerden immer noch negativ konnotiert.
Nach den jüngsten Ankündigungen der Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, zu urteilen, scheinen in der nächsten EU-Agenda weniger Mittel für Gleichstellungspolitik, einschließlich Altersdiskriminierung, vorgesehen zu sein. Gleichzeitig werden die über 60-Jährigen zu einer immer größeren Interessengruppe.
Diese Themen wurden am Donnerstag in einem öffentlichen Online-Workshop mit dem Titel "Altersdiskriminierung und die nächste EU-Agenda" diskutiert, teil der Kampagne #AWorld4AllAges der Weltgesundheitsorganisation. Teilgenommen haben mehr als 130 engagierte Bürgerinnen und Bürger, Ehrenamtliche und NGO-Mitglieder aus mehr als 20 europäischen Ländern. Sie teilten ihre politischen Vorschläge für die kommende neue EU-Kommission.
Zu diesen Vorschlägen gehörten wohnungspolitische Maßnahmen zur Förderung des generationenübergreifenden Wohnens; die Förderung altersgemischter sozialer Aktivitäten; Sensibilisierung für altersbedingte Vorurteile, insbesondere bei Arbeitgebern und im Gesundheitswesen, sowie so genannte "Dritte Orte", d. h. lokale Begegnungsstätten in Städten und Dörfern, in denen es keine Kirchen oder Cafés mehr gibt, die diese Funktion erfüllen.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten darüber, mehr ältere Menschen zu befähigen, sich an der Zivilgesellschaft zu beteiligen. Ein Stichwort dafür war der Vorschlag eines Teilnehmers, Altersdiskriminierung mit #AgePride zu begegnen. "Dass es in Ordnung ist, gebrechliche Körper im öffentlichen Raum zu zeigen, anzuerkennen, dass wir mit dem Alter gebrechlicher werden und dass das in Ordnung ist".
Der Workshop wurde vom FutuRes Policy Lab veranstaltet, das durch das Programm Horizont Europa der Europäischen Union finanziert wird. FutuRes (kurz für "Towards a Resilient Future of Europe") lädt Forscher, politische Entscheidungsträger und die Zivilgesellschaft ein, zusammenzuarbeiten und die besten Maßnahmen zu ermitteln, um die europäischen Gesellschaften resilient für den demografischen Wandel zu machen. An FutuRes sind acht europäische Forschungs- und Interessenvertretungseinrichtungen beteiligt, darunter die Max-Planck-Gesellschaft und die AGE Platform Europe.
"Wir sollten die Macht der Demografie niemals unterschätzen", sagt Arnstein Aassve, Professor für Demografie an der Bocconi-Universität und führender Experte für Krisenresilienz. Aassve ist Leiter der Forschung bei FutuRes. Im Kampf gegen Altersdiskriminierung ermutigte Professor Aassve die Teilnehmer, sich auf ihre zahlenmäßige Stärke zu besinnen. "Der obere Bereich des Altersspektrums wird mehr und mehr zu einer mächtigen Gruppe, sowohl bei Wahlen als auch als Verbraucher", sagte er.
Ein ausführlicher Bericht über den Workshop wird im Oktober veröffentlicht. Bitte setzen Sie sich mit Peter Weissenburger (weissenburger (at) demogr.mpg.de) in Verbindung, wenn Sie informiert werden möchten.
Weitere Fakten gegen Altersdiskriminierung finden Sie in den FutuRes Myth Busts: https://futu-res.eu/publications/myth-busts
Finanziert von der Europäischen Union
GRANT AGREEMENT N. 101094741
Die geäußerten Ansichten und Meinungen sind ausschließlich die des Autors/der Autoren und spiegeln nicht unbedingt die der Europäischen Union wider. Weder die Europäische Union noch die Bewilligungsstelle können für sie verantwortlich gemacht werden.
futures@unibocconi.it
https://futu-res.eu/publications/myth-busts
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Politik, Wirtschaft
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).