Interview mit TU-Professorin Martina Schraudner zu den Transferaktivitäten von Wissenschaftler*innen und ihrer Studie Transfer1000
Die TU Berlin und das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) haben untersucht, wie der Transfer von der Wissenschaft in die Praxis gelingt. Die Ergebnisse in der dazu veröffentlichten Studie „Transfer1000“ zeigen, dass der Wunsch, mit Forschung Wirkung zu erzielen, der stärkste Antrieb für aktiven Transfer ist. Zudem wünschen sich die über 1000 Befragten mehr Unterstützung durch Anlaufstellen, Netzwerkangebote, Weiterbildung, zeitliche und personelle Ressourcen sowie ihre Vorgesetzten. Die Studie hat auch ergeben, dass je aktiver Wissenschaftler*innen im Transfer sind, desto aktiver sind sie auch in der Wissenschaft – und umgekehrt.
Lesen Sie hierzu das ausführliche Interview mit Prof. Dr. Martina Schraudner, Leiterin des Fachgebiets „Gender und Diversity in der Technik und Produktentwicklung“ an der TU Berlin und des Fraunhofer Center for Responsible Research and Innovation (CeRRI) am Fraunhofer IAO: https://www.tu.berlin/go270364/
Transferaktivitäten sind auf wenige, besonders aktive Personen beschränkt
Größere Transferaktivitäten aus der Wissenschaft heraus mit Politik, Gesellschaft und Wirtschaft sind auf wenige, dafür besonders aktive Personen beschränkt, dies ist eines der zentralen Ergebnisse der Studie Transfer 1000. Gleichzeitig geben aber 79 Prozent der befragten Forscher*innen an, dass Wissenschaft gesellschaftliche Verantwortung übernehmen solle. „Deutlich über die Hälfte aller Wissenschaftler*innen nutzen beruflich soziale Medien und nehmen an öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen teil. Es gibt also schon ein breites Engagement, aber auf niedrigem Niveau“, berichtet Martina Schraudner. „Dazu passt, dass nichts die Wissenschaftler*innen so sehr motiviert wie zu sehen, dass ihre Forschung gesellschaftliche Relevanz hat.“
Unterstützung, Anreizsystem und Wertschätzung für Transfer fehlen
„Unsere Untersuchung ergeben, dass insgesamt von den Wissenschaftler*innen die Unterstützungsmaßnahmen, Anreizsysteme und die Wertschätzung für jede Art des Transfers als eher schlecht bewertet werden“, so Schraudner. In England, Australien, Neuseeland, Kanada und auch Hongkong sei man hier schon viel weiter. Diese Länder verwenden Begriffe wie Impact, Engagement oder Outreach und verbinden damit dezidierte Anreizsysteme.
Forscher*innen, die gut vermitteln können, sind auch gut in der Wissenschaft
Entgegen einem weit verbreiteten Vorurteil konkurrieren auch Forschung und Transfer nicht miteinander. Die Studie Transfer 1000 hat ergeben, dass je aktiver Wissenschaftler*innen in einem Transferbereich sind, desto aktiver sind sie auch in allen anderen Bereichen, und auch in der Wissenschaft. „Umgekehrt sind gute Forscher*innen oft auch gut im Transfer, das eine bereichert das andere“, so Schraudner.
Lesen Sie mehr zu den Ergebnissen der Studie und zum Stand der Unterstützung von Transferaktivitäten in Deutschland in unserem ausführlichen Interview mit Prof. Dr. Martina Schraudner https://www.tu.berlin/go270364/
Weitere Themen darin sind Transferaktivitäten in Israel und der Schweiz, die Innovations-Region Südtirol, ein Projekt eines Wissenschaftsverlags, quantitative Impact-Indikatoren für Transfer zu entwickeln, sowie die vielfältigen Transferaktivitäten an der TU Berlin.
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
Prof. Dr. Martina Schraudner
Fachgebiet „Gender und Diversity in der Technik und Produktentwicklung“
Technische Universität Berlin
Tel.: +49 (30) 314- 78517
E-Mail: schraudner@tu-berlin.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
fachunabhängig
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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