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07.10.2024 10:00

Start des Forschungsprojekts „Fürstinnenbibliotheken und Wissenspraktiken im deutschsprachigen Raum des 18. Jhd."

Antje Dauer Pressestelle
Herzog August Bibliothek

    Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Langzeitprojekt beginnt im Oktober 2024. Ziel ist die systematische Untersuchung und Rekonstruktion von etwa 100 dokumentierten Bibliotheken fürstlicher Frauen aus dem 18. Jahrhundert. Dabei werden die Wissens- und Kommunikationsnetzwerke dieser Frauen erstmals umfassend erforscht und digital zugänglich gemacht.

    Das innovative Vorhaben widmet sich einem bisher wenig beachteten Bereich der Wissenspraktiken gebildeter Frauen des 18. Jahrhunderts und schließt damit eine zentrale Forschungslücke. In den vergangenen Jahren rückte der Buchbesitz von Frauen zunehmend in den Fokus der Forschung, doch fehlten bislang großangelegte Studien zu ihren Wissenspraktiken, Sprachpräferenzen und Lesegewohnheiten. Durch die Erschließung von Quellen wie Inventaren, Katalogen und Erwerbungslisten sowie der Untersuchung von erhaltenen Büchern, Briefen und Tagebüchern wird dieses Projekt neue Einblicke in die Gelehrsamkeit und Kommunikationsnetzwerke fürstlicher Frauen eröffnen.

    Das Projekt wird in enger Kooperation mit dem Trier Center for Digital Humanities durchgeführt. Der Zugang zu den notwendigen historischen Dokumenten wird durch die Unterstützung diverser Bibliotheken und Archive im gesamten deutschsprachigen Raum ermöglicht, die neben den Beständen der HAB eine zentrale Rolle bei der Erfassung und Analyse der Bibliotheken fürstlicher Frauen spielen.

    In einer dreijährigen Pilotphase (10/2024–10/2027) wird eine digitale Forschungsplattform aufgebaut, auf der die Daten der rekonstruierten Bibliotheken systematisch erfasst und analysiert werden können. Diese Plattform soll nicht nur den wissenschaftlichen Austausch fördern, sondern auch neue Perspektiven auf die Rolle fürstlicher Frauen in der Wissensgesellschaft des 18. Jahrhunderts ermöglichen. Das Projekt leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Sichtbarmachung des kulturellen Erbes und der intellektuellen Leistungen von Frauen im deutschsprachigen Raum des 18. Jahrhunderts.


    Bilder

    Selbstinszenierung der Herzogin Elisabeth Sophie Marie als Bibelsammlerin. In: Ludolph Otto Knoch: Bibliotheca Biblica, Braunschweig 1752, Frontispiz, Kupferstich.
    Selbstinszenierung der Herzogin Elisabeth Sophie Marie als Bibelsammlerin. In: Ludolph Otto Knoch: B ...
    HAB


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Geschichte / Archäologie, Religion, Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Selbstinszenierung der Herzogin Elisabeth Sophie Marie als Bibelsammlerin. In: Ludolph Otto Knoch: Bibliotheca Biblica, Braunschweig 1752, Frontispiz, Kupferstich.


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