idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
08.10.2024 09:45

Kindheitsverständnis im Wandel: Leopoldina-Herbsttagung zur Wissenschafts- und Medizingeschichte der Kindheit nach 1945

Julia Klabuhn Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina

    Die Wahrnehmung von Kindheit hat sich in Mitteleuropa seit 1945 erheblich gewandelt. Einerseits wird Kindheit stärker als vulnerable Lebensphase wahrgenommen, andererseits wird Kindern zunehmend Handlungsmacht zugesprochen. Die Herbsttagung der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina geht daher der Frage nach, wie ein verändertes Verständnis von Kindheit die wissenschaftliche Forschung zu, an und mit Kindern prägt. Zudem wird beleuchtet, wie der wissenschaftliche Blick wiederum die Wahrnehmung von Kindheiten verändert. Die Tagung findet am Donnerstag, 17. und Freitag, 18. Oktober in Halle (Saale) statt.

    Herbsttagung 2024 des Zentrums für Wissenschaftsforschung
    „Wissenschafts- und Medizingeschichte der Kindheit nach 1945“
    Donnerstag, 17. Oktober, 9:00 bis 17:45 Uhr und Freitag, 18. Oktober, 9:00 bis 14:00 Uhr
    Lesesaal, Emil-Abderhalden-Straße 36, 06108 Halle (Saale) und online

    Die Tagung verknüpft aktuelle Ansätze der Kindheits- und Wissenschaftsgeschichte und rekonstruiert dabei ethische Diskussionen der vergangenen Jahrzehnte. Die Behandlung von Kindern als Forschungsobjekte sowie die Versuche, Kindheit zu normieren und zu standardisieren, werden dabei ebenso in den Blick genommen wie der Alltag von Kindern in pädagogisch-medizinischen Institutionen wie Heimen, Psychiatrien und Krankenhäusern. So hält die Historikerin Prof. Dr. Marietta Meier (Zürich/Schweiz), die unter anderem zu Wissenschafts-, Psychiatrie- und Emotionsgeschichte forscht, einen Vortrag zum Einsatz psychoaktiver Prüfsubstanzen bei Minderjährigen in der Zeit von 1950 bis 1980. Der Geschichts- und Erziehungswissenschaftler Dr. Jens Elberfeld (Halle) referiert über den Umgang mit verhaltensauffälligen Kindern zwischen Pathologisierung und Pädagogisierung in der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1960 und 2000. Über „Kinder in DDR-Heimen“ spricht die Psychologin und Psychotherapeutin Prof. Dr. Heide Glaesmer (Leipzig). Zwei Diskussionsrunden widmen sich sowohl den Methoden und Problemen kindheitshistorischer Forschung (wie dem Zugang zu Akten oder der Rolle von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen) als auch dem empathischen Umgang mit betroffenen ehemaligen Kindern.

    Die wissenschaftliche Organisation der Herbsttagung haben Leopoldina-Mitglied und Medizinhistoriker Prof. Dr. Heiner Fangerau, die Historikerin Dr. Silke Fehlemann und die Pharmaziehistorikerin Dr. Sylvia Wagner übernommen.

    Die Veranstaltung richtet sich an alle fachlich Interessierten und ist kostenlos. Sie wird online übertragen, für die Online-Teilnahme ist keine Anmeldung notwendig. Für die Teilnahme vor Ort wird um Anmeldung gebeten. Zum Link zur Anmeldung sowie zu weiteren Informationen zur Veranstaltung: https://www.leopoldina.org/veranstaltungen/veranstaltung/event/3199/

    Journalistinnen und Journalisten, die an der Veranstaltung teilnehmen möchten, melden sich bitte per E-Mail unter presse@leopoldina.org an.

    Die Leopoldina auf X: https://www.twitter.com/leopoldina

    Die Leopoldina auf YouTube: https://www.youtube.com/@nationalakademieleopoldina

    Über die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina:
    Als Nationale Akademie der Wissenschaften leistet die Leopoldina unabhängige wissenschaftsbasierte Politikberatung zu gesellschaftlich relevanten Fragen. Dazu erarbeitet die Akademie interdisziplinäre Stellungnahmen auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse. In diesen Veröffentlichungen werden Handlungsoptionen aufgezeigt, zu entscheiden ist Aufgabe der demokratisch legitimierten Politik. Die Expertinnen und Experten, die Stellungnahmen verfassen, arbeiten ehrenamtlich und ergebnisoffen. Die Leopoldina vertritt die deutsche Wissenschaft in internationalen Gremien, unter anderem bei der wissenschaftsbasierten Beratung der jährlichen G7- und G20-Gipfel. Sie hat rund 1.700 Mitglieder aus mehr als 30 Ländern und vereinigt Expertise aus nahezu allen Forschungsbereichen. Sie wurde 1652 gegründet und 2008 zur Nationalen Akademie der Wissenschaften Deutschlands ernannt. Die Leopoldina ist als unabhängige Wissenschaftsakademie dem Gemeinwohl verpflichtet.

    Medienkontakt:
    Julia Klabuhn
    Kommissarische Leiterin der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Tel.: +49 (0)345 472 39-800
    E-Mail: presse@leopoldina.org


    Weitere Informationen:

    https://www.leopoldina.org/leopoldina-home/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Geschichte / Archäologie, Medizin, Pädagogik / Bildung, Philosophie / Ethik
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).