Team der Fachhochschule Südwestfalen in Iserlohn entwickelt energieffiziente und schadstoffarme Bauteile aus Zinkknetlegierungen
Iserlohn. Mit rund 850.000 Euro unterstützen die Europäische Union und das Land Nordrhein-Westfalen das kooperative Forschungsprojekt „Zinkpositiv“ unter Beteiligung der Fachhochschule Südwestfalen. Hierbei geht es um die Entwicklung einer Prozesskette für die Großserien-Herstellung energieeffizienter, schadstoffarmer Bauteile aus innovativen Zinkknetlegierungen.
Neu entwickelte Zinkknetlegierungen, sogenannte „Zinc Extrusion Products (ZEP)”, können als Ersatz für den Werkstoff Messing eingesetzt werden. Technologisch bieten die neuen Zinkknetlegierungen vergleichbare oder bessere physikalischen Eigenschaften als Messinglegierungen. Die bleifreien Zinkknetlegierungen haben eine geringere Dichte, sind kostengünstiger und haben einen bis zu 40 Prozent geringeren CO2-Fußabdruck. Heutige Messinglegierungen enthalten zudem einen großen Teil Blei, der aus Gründen des Umwelt- und Gesundheitsschutzes nicht mehr verwendet werden soll oder darf.
ZEP werden in hochmodernen Gieß- und Strangpressverfahren hergestellt und stehen standardmäßig nur als Rundstange oder Sechskantprofil mit Durchmessern von acht bis 50 Millimetern in Längen bis drei Metern zur Verfügung. Die industrielle Massenproduktion kleinerer Bauteile erfordert Halbzeuge im Durchmesserbereich von fünf bis zwölf Millimetern, welche endlos vom Coil verarbeitet werden können. Das Projektteam um Prof. Dr. Michael Marré arbeitet deshalb an der Entwicklung von Technologien zur wirtschaftlichen Herstellung und Verarbeitung endloser ZEP-Drähte mit Durchmessern unter 13 Millimetern.
„Solche Werkstoff- und Prozessinnovationen sind wesentlich für die Entwicklung nachhaltiger Güter und Technologien“, erklärt Maschinenbauprofessor Marré. Nordrhein-Westfalen biete hervorragende Bedingungen für Innovationen, besonders in Leichtbau, Material- und Energieeffizienz. Messing, ein vielseitiger Werkstoff, werde in vielen Branchen wie der Türbeschlag-, Elektronik-, Installationstechnik- und Pneumatikindustrie verwendet. In Deutschland umfasst die Nichteisen-Metallindustrie rund 654 Unternehmen mit etwa 111.000 Beschäftigten und einem Umsatz von über 52 Milliarden Euro. Nordrhein-Westfalen trägt fast ein Viertel zu diesen Zahlen bei. Jährlich werden weltweit ca. 1,2 Millionen Tonnen Messing verarbeitet.
Förderung und Projektpartner
Das Projekt Zinkpositiv wird gefördert aus dem Europäischen Fonds für
Regionale Entwicklung (EFRE) und dem Fonds für den gerechten Übergang/Just Transition Fund (JTF). Konsortialführerist die Möhling GmbH & Co. KG aus Altena. Weitere Partner sind die Grillo Zinc Metals GmbH aus Duisburg, die Friedr. Krollmann GmbH & Co. KG aus Altena, die Fr. u. H. Lüling GmbH & Co. KG aus Altena sowie das Labor für Massivumformung der Fachhochschule Südwestfalen in Iserlohn. Das Projekt läuft von Juni 2024 bis Mai 2027. Der auf die Fachhochschule Südwestfalen entfallende Förderanteil beträgt rund 350.000 Euro.
Prof. Dr.-Ing. Michael Marré
E-Mail: marre.michael@fh-swf.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter
Chemie, Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften
überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
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