Am 19. und 20. Oktober 2024 findet an der HTW Berlin das elfte Vintage Computing Festival Berlin (VCFB) statt. Dort versammeln sich, wie jedes Jahr, Profi- und Hobby-Sammler*innen historischer Computer, die sie lauffähig vorführen. In der diesjährigen Sonderausstellung widmet sich das VCFB dem Themenkomplex „Computer und Lernen“, in dem sowohl die Geschichte der computerisierten Didaktik und Pädagogik ausgestellt, als auch Methoden heutiger Informatikdidaktik unter Rückgriff auf historische Plattformen und Konzepte vorgestellt werden. Darüber hinaus bietet das VCFB ein vielfältiges Programm mit Ausstellungen, Vorträgen, Workshops und Computerkultur.
„Mit dem Blick in die Computergeschichte lässt sich Informatik anders als mit einem Programmierkurs erschließen“, sagt die Informatikerin Prof. Dr. Andrea Kaut von der HTW Berlin. Die Hochschule selbst verfügt über eine Sammlung historischer Computerhardware, die deshalb auch nicht nur als Museum dient, sondern ebenso in der Lehre eingesetzt wird: „Unsere HTW-Sammlung umfasst bis zu 50 Jahre alte, oft noch funktionsfähige Computer von Atari, Apple, Robotron oder Nixdorf, Speichermedien wie Lochkarten, Trommelspeicher, Magnetbänder, Disketten, Mikrofiche oder schwer in die Jahre gekommene Btx-Terminals und Akustikkoppler. Alles findet sich als Teil eines Ausstellungskonzepts, das Bestandteil von Lehre, Projektstudien und Schulexkursionen ist“, so Knaut. Gerade die vergleichsweise einfach aufgebauten Computer der Vergangenheit machten viele Prinzipien noch deutlich erkennbar und erfahrbar, die zwar in der heutigen Hardware immer noch ganz ähnlich funktionieren, aber in die Nicht-Fachleute kaum Einblick bekommen.
Blick in die Technikgeschichte
Bei aller Gegenwart technologischer Prinzipien ist der Blick in einen historischen Computer aber stets auch ein Blick in die Technikgeschichte. Diese lernt sich am realen Gerät viel intuitiver als über die bloße Lektüre computergeschichtlicher Literatur. Das VCFB ermöglicht seinen Besucher*innen diese Geschichte für viele Systeme „hands-on“ zu erfahren, denn die dort von privaten und professionellen Sammler*innen ausgestellten Computer werden in Funktion vorgeführt. „Auf diese Weise vergegenwärtigt sich Computergeschichte dann sogar im doppelten Sinne: Ein eingeschalteter alter Computer ist ganz im Hier und Jetzt“, so der Medienwissenschaftler und Computerarchäologe Dr. Dr. Stefan Höltgen vom VCFB e.V. Darüber hinaus lassen sich in den Vorträgen und Workshops noch zusätzliche persönliche Informationen zur Computergeschichte aus zweiter und erster Hand gewinnen. Das Rahmenprogramm des VCFB wird auch in diesem Jahr wieder einen Lötlern-Workshop (nicht nur aber auch für Kinder) sowie eine Chip-Tunes-Party mit Live-Musik aus Heimcomputern anbieten.
Infos auf einen Blick
Das Vintage Computing Festival Berlin findet am Samstag, 19.10., und Sonntag, 20.10., in den Gebäuden G und H (Räume H001, G001, G007/008) der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (Wilhelminenhofstr. 75A, 12459 Berlin, Nähe S-Bahnhof „Schöneweide“) von jeweils 10-18 Uhr statt. Der Zugang zum Festival ist barrierefrei und kostenlos. Weitere Informationen zum Programm und Veranstaltungsorten und -zeiten können der Webseite vcfb.de entnommen werden.
Prof. Dr. Andrea Knaut
Telefon: 030 5019 2947
E-Mail: Andrea.Knaut@HTW-Berlin.de
https://www.htw-berlin.de/index.php?id=14270 Pressemitteilung
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Informationstechnik
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Kooperationen
Deutsch
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