Der mit 25.000 Euro dotierte Preis würdigt seine bahnbrechende Forschung im Bereich der Kohlenstoffkatalyse. Prof. Markus Antonietti entwickelt Materialien mit maßgeschneiderten Eigenschaften, um chemische Synthesen nachhaltiger zu gestalten. Kohlenstoffmaterialien sind in der Natur reichlich vorhanden, energieeffizient und wiederverwendbar.
Seit ihrer Gründung durch den Sonnenkönig im Jahr 1666 ist die französische Académie des Sciences stolz darauf, den Fortschritt der Wissenschaften zu fördern. Heute setzt diese Institution ihre Tradition fort, indem sie herausragende Forschende aus verschiedenen Disziplinen auszeichnet. Unter den Preisträgern des Jahres 2024 ist der Chemiker Markus Antonietti, der den mit 25.000 Euro dotierten Arkema-Preis für seine Beiträge zu nachhaltigen kohlenstoffkatalysierten Umwandlungsreaktionen erhält.
Einfach ausgedrückt, sind Kohlenstoffkatalysatoren kohlenstoffbasierte Materialien, die chemische Reaktionen schneller, kostengünstiger und präziser machen. Man kann sie sich wie eine archaische Version von Enzymen vorstellen, die aus biologischen Molekülen bestehen – nur ohne die Biologie: „Das nenne ich die schwarze Magie der Kohlenstoffkatalyse“, erklärt Prof. Markus Antonietti, seit 1993 Direktor der Abteilung Kolloidchemie am Max-Planck-Institut für Kolloid-und Grenzflächenforschung. Schwarzes Kohlenstoffpulver kann zum Beispiel seltene Metalle wie Platin oder Iridium in der Katalyse ersetzen. Da Kohlenstoffkatalysatoren kostengünstig aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden, tragen sie zweifellos zu einer umweltfreundlicheren Chemie bei. Zudem verbrauchen die Reaktionen, die sie katalysieren, weniger Energie. So ermöglicht Antoniettis Forschung die nachhaltige Produktion von Wasserstoff und Sauerstoff aus Wasser und die Umwandlung von CO₂ in andere wertvolle Moleküle - nur mit Wasser und Strom.
Hinter der scheinbar schwarzen Magie mit einem grünen Horizont der Nachhaltigkeit verbirgt sich ein Leben voller Hingabe, intellektueller Auseinandersetzung und Kreativität. Heute würdigt die Académie Antonietti, der in die Fußstapfen vieler bedeutender Wissenschaftler*innen tritt. Das Gebäude der Preisverleihung hat mindestens zwei Revolutionen überstanden: diejenige, die mit dem Sturm auf die Bastille 1789 begann, und diejenige, die durch Antoine Lavoisiers „Traité élémentaire de chimie“ im selben Jahr ausgelöst wurde. Als Mitglied der Académie prägte Lavoisier die Chemie durch seine experimentelle Strenge und seine lebhafte Neugier. Er wagte es sogar, Diamanten zu verbrennen, um zu beweisen, dass sie aus Kohlenstoff bestehen.
Mehr als 200 Jahre später hält Antonietti diesen Geist lebendig: Er nutzt eines der häufigsten Elemente der Natur, um die chemischen Reaktionen von morgen zu gestalten.
Miriam Franchina (Press Office)
miriam.franchina@mpikg.mpg.de
Ein Bild von einer „Goldmedaille“ aus Kohlenstoff, bei der die Elektronen des Kohlenstoffs Gold spie ...
MPICI
© MPICI
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
Chemie, Energie
überregional
Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
Ein Bild von einer „Goldmedaille“ aus Kohlenstoff, bei der die Elektronen des Kohlenstoffs Gold spie ...
MPICI
© MPICI
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).