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18.10.2024 12:17

Stärkung von Mädchen mit Migrations­hintergrund durch digitale Bildung

Yvonne Kaul Abteilung Kommunikation
Universität Mannheim

    Universität Mannheim, ZEW und Starkmacher e.V. starten gemeinsam das BMBF-geförderte Forschungs­projekt „STARK-MIT-DIBI“.

    Unter Leitung von Prof. Dr. Karina Karst erforschen die Universität Mannheim, das ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschafts­forschung Mannheim und der staatlich anerkannte, außerschulische Bildungs­träger Starkmacher e.V. im Verbund, wie durch digitale Bildungs­angebote und die Bereitstellung von Empowerment-Räumen die Bildungs­chancen für Mädchen mit Migrations­hintergrund verbessert werden können. Die Erprobung erfolgt in einem innovativen, digitalen Lernzentrum, dem TUMO-Zentrum Mannheim. Dort können wöchentlich bis zu 1.000 Mädchen zwischen 12 und 18 Jahren unter Anleitung von Coaches unter anderem Programmieren, Grafik-Design oder 3D-Modellierung erlernen.

    Ziel des Verbund­projektes ist es, besonders Mädchen mit Migrations­hintergrund den Zugang zu digitalen Bildungs­angeboten zu erleichtern und damit ihren Glauben an die eigenen Kompetenzen im digitalen Bereich zu stärken. Zudem sollen dadurch ihre Bildungs­chancen für Ausbildung, Studium oder Arbeits­markt erweitert werden.

    Das Verbund­projekt wird vom Bundes­ministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms „Integration durch Bildung“ gefördert, unter anderem aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus). Das Projekt ist Anfang Oktober gestartet. Seine Laufzeit ist auf drei Jahre festgelegt.

    STARK MIT DIBI in der Metropolregion Rhein-Neckar
    Digitale Bildung gewinnt in der technologisch fortschreitenden Welt zunehmend an Bedeutung für die individuelle Bildungs­biografie und gesellschaft­liche Teilhabe. Das zeigen unter anderem Berichte der Kultus­ministerkonferenz und der OECD. Häufig ist der Zugang zu digitalen Ressourcen und die Beherrschung entsprechender Skills aber nicht für alle Schüler*innen gleichermaßen gewährleistet. Besonders Mädchen mit Migrations­hintergrund sind benachteiligt.

    Für den Erfolg des Projekts haben die beteiligten Partner*innen verschiedene zentrale Forschungs­ziele und Maßnahmen im TUMO-Zentrum Mannheim geplant, die in enger Zusammenarbeit umgesetzt werden. Speziell wird hierbei die Wirkung der Teilnahme auf Mädchen mit Migrations­hintergrund im Bereich digitaler Kompetenzen und ihrer Selbstwirksamkeit – also dem Glauben an die eigenen Fähigkeiten – im Umgang mit digitalen Medien analysiert. Zusätzlich werden die internen Prozesse des Lernzentrums evaluiert und Experten aus der Bildungs­praxis einbezogen, um Praxisrelevanz und Nachhaltigkeit der Ergebnisse sicherzustellen.

    Die gewonnenen Er­kenntnisse aus den Unter­suchungen sollen richtungs­weisend über Mannheim und die Metropolregion hinaus auf andere Regionen und Kontexte trans­feriert werden. Damit soll ein Lernangebot entstehen, welches bundes­weit dazu beiträgt, Chancengleichheit in der Bildung zu fördern.

    Die Universität Mannheim übernimmt als Wissenschafts­partner neben forschungs- und trans­fer­orientierten Aufgaben die Verbundkoordination und Projektleitung. „Unsere Forschung wird neue Er­kenntnisse über die Wirksamkeit digitaler Bildung und diversitätssensiblen Lernens bringen“, so Prof. Dr. Karina Karst, Apl. Professorin für Professions- und Schulforschung an der Universität Mannheim. „Durch die Stärkung von Mädchen mit Migrations­hintergrund im Bereich digitaler Bildung tragen wir vor allem zur sozialen Integration bei und wir erwerben wesentliche empirische Er­kenntnisse zu ebendiesen Gelingensbedingungen. Aus diesem Grunde liegt mir das Projekt und dessen Trans­fer­orientierung persönlich sehr am Herzen.“

    Die Hauptaufgabe des ZEW liegt in der Analyse empirischer Zusammenhänge und Wirkungs­mechanismen. „Chancen­gerechtigkeit in der Bildung trägt zu gesellschaft­lichem Zusammenhalt und wirtschaft­lichem Wohlstand bei. Vor allem in einer digitalisierten Welt ist es daher wichtig zu unter­suchen, wie innovative Bildungs­angebote alle Schülerinnen und Schüler erreichen und fördern können, unabhängig von ihrem sozialen oder kulturellen Hintergrund. Da aktuell kaum auf Sekundärdaten zurückgegriffen werden kann, ist es eine unserer Aufgaben, eigene Daten für das Forschungs­projekt zu erheben“, erklärt Dr. Guido Neidhöfer, Senior Researcher am ZEW Mannheim im Forschungs­bereich Arbeits­märkte und Sozial­versicherungen und Ansprechperson des ZEW-Schwerpunkt­bereiches Bildung und soziale Mobilität.

    Der Starkmacher e.V. als Träger des TUMO-Zentrums übernimmt die Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis. „Für uns als Starkmacher ist Bildungs­gerechtigkeit seit jeher ein wichtiges Ziel. Das gilt auch für das Bildungs­angebot im TUMO-Zentrum Mannheim und insbesondere für die spezifische Ziel­gruppe der Mädchen und jungen Frauen mit Migrations­hintergrund“, erklärt Christian Röser, Vorstand Starkmacher e.V., seine Motivation. „Das Projekt STARK-MIT-DIBI hilft uns, Zugangshindernisse in der Ansprache der Mädchen und jungen Frauen zu erkennen, entsprechend mithilfe der Partner inhaltlich die Ansprache anzupassen und die Wirkung zu überprüfen. Wir freuen uns daher sehr, dass wir gemeinsam dieses Projekt ins Leben gerufen haben.“


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Karina Karst
    Apl. Professur für Professions- und Schulforschung
    Universität Mannheim
    Tel: +49 621 181-3570
    E-Mail: karst@uni-mannheim.de


    Weitere Informationen:

    http://Weitere Informationen zum TUMO-Zentrum: https://mannheim.tumo.de/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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