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21.10.2024 08:53

Schweiz entscheidet sich für Expertise des Fraunhofer IEG

Kosta Schinarakis Pressestelle
Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG

    Die Schweiz will bis 2050 seinem Energiemix eine relevante Menge Tiefe Geothermie hinzufügen. 14 Projekte haben sich seit 2018 dank umfangreicher Fördertöpfe auf den Weg gemacht, etliche weitere sind bereits in der Pipeline. Prüfung und Bewilligung der Förderanträge obliegen dem Eidgenössischen Bundesamt für Energie. Dafür hat es sich nun unterstützende Expertise gesichert und mit dem Fraunhofer IEG einen Rahmenvertrag für Beratungsleistung über die nächsten 5 Jahre geschlossen.

    »Die Schweiz hat ihre Klimaziele fest im Blick und gestaltet konsequent ihre Energiewende nachhaltig«, freut sich Dr. Peter Achtziger-Zupancic, der auf Seiten des Fraunhofer IEG die Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Energie (BfE) koordiniert. »Wir freuen uns, die Schweiz auf ihrem Weg begleiten zu können und beizutragen, dass die vielversprechendsten Geothermie-Projekte in die Umsetzung kommen und einen Beitrag zur Energiewende leisten.«

    Das Potenzial für Geothermie gilt international als groß. In Deutschland haben es zwei einschlägigen Roadmaps der Fraunhofer-Gesellschaft und der Helmholtz-Gemeinschaft die Erwartungen abgesteckt: Drei von vier Bestandsgebäuden in Deutschland könnten geothermisch klimatisiert werden. Gleichzeitig lässt sich jeweils ein Viertel der kommunalen Wärmenetze und des industriellen Prozesswärmebedarfs auf tiefe Geothermie umstellen. Fraunhofer IEG bietet dazu anwendungsnahe Forschung, Entwicklung und Beratung zu den einschlägigen Technologien von der integrierten Bewirtschaftung des Untergrundes über die Großwärmepumpe bis zur Sektorenkopplung von Netzen und Speichern. In der Schweiz sieht man tiefe Geothermie auch als zukunftsfähige Option für die Strom- und Wärmeversorgung und hat entsprechende Fördertöpfe aufgesetzt, über den die Projekte bis zu 60 Prozent der Investitionskosten subventioniert kriegen.

    Die Expertinnen und Experten des Fraunhofer IEG sollen Aufgaben zur Evaluation dieser Förderanträge sowie die technische Begleitung der geförderten Projekte für das BfE übernehmen. Diese beratenden Aufgaben beschränken sich auf nicht-hoheitliche Tätigkeiten in den Förderprogrammen des Bundesamts für Energie im Bereich der tiefen Geothermie. Fraunhofer IEG liefert die fachtechnischen Einschätzungen, aufgrund derer das Bundesamt die hoheitlichen Entscheide fällen sowie die adäquate Verwendung der Gelder überprüfen kann.
    Insbesondere in den Themen Anlagentechnik und nachhaltige Bewirtschaftung der Reservoire wird Fraunhofer IEG beraten. Es prüft und evaluiert die eingehenden Projektanträge gemäß den in der CO2-Verordnung und der Energieförder-Verordnung der Schweiz festgelegten Kriterien und dokumentiert diese in Berichten an das Bundesamt. Auch darüberhinausgehende fachliche Beratung zum Thema Tiefe Geothermie kann das Bundesamt nun im Rahmen der Vereinbarung »Expertenbegleitung Geothermieprojekte« abrufen. Der Rahmenvertrag für Beratungsleistung läuft über 5 Jahre mit der Option einer Verlängerung um 3 Jahre.

    Weiterführender Links

    Geschäftsbereich Georessourcen des Fraunhofer IEG
    https://www.ieg.fraunhofer.de/de/geschaeftsbereiche/georessourcen.html
    Infoportal des BfE
    https://www.bfe.admin.ch/bfe/de/home/versorgung/erneuerbare-energien/geothermie....
    Link zur Ausschreibung
    https://ted.europa.eu/de/notice/-/detail/622678-2023

    Bildunterschrift
    Von Bohrplätzen aus erschließen Geothermieprojekte die Ressourcen in der Tiefe von mehreren Kilometern. Bild: Fraunhofer IEG/S. Kreklau


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Peter Achtziger-Zupancic, peter.achtziger-zupancic@ieg.fraunhofer.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter
    Energie, Geowissenschaften
    überregional
    Kooperationen, Organisatorisches
    Deutsch


     

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