idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
21.10.2024 16:38

„Mittendrin in einer Disziplin, die die Welt verändert“

Dr. Manuela Rutsatz Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Augsburg

    Neue Folge des Wissenschafts-Podcasts „UniA research to go“ der Universität Augsburg beschäftigt sich mit Künstlicher Intelligenz in der Produktion und Schwarmintelligenz

    Im Gespräch mit Universitätspräsidentin Prof. Dr. Sabine Doering-Manteuffel ist in dieser Podcast-Folge Prof. Dr. Wolfgang Reif. Der Informatiker leitet das Institut für Software und Systems Engineering der Universität Augsburg (ISSE). Bereits seit Jahrzehnten beschäftigt sich der Wissenschaftler mit dem Einsatz von Robotik und Künstlicher Intelligenz in der Produktion, und das bereits zu einem Zeitpunkt, als KI kaum ein Thema war. Als „Pionierarbeit“ bezeichnet Sabine Doering-Manteuffel das Forschungsfeld Reifs, und als „faszinierende Forschungsaufgabe“.

    Der Forschungsbereich von Prof. Dr. Wolfgang Reif hat eine rasante Entwicklung durchlaufen. „In der praktischen Informatik ist in den vergangenen Jahren kein Stein auf dem anderen geblieben. Man hat das Gefühl, mittendrin in einer Disziplin zu sein, die die Welt verändert. Der Preis dafür ist: Man selbst muss sich immer mit verändern“, sagt er.

    Als Informatiker treibt ihn die Akzeptanz für den technologischen Wandel um. Einer seiner Schwerpunkte liegt in der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Roboter. Wie Professor Reif ausführt, leide sein Forschungsbereich an chronischer Datenarmut, da im Gegensatz zu Anwendungen wie ChatGPT nur vergleichsweise wenige Samples und Trainingsdatensätze vorhanden seien. Generell ist ihm eine präzise Anwendung der Begrifflichkeiten wichtig: „Maschinelles Lernen ist nur eine Disziplin der Künstlichen Intelligenz, genauso wie ChatGPT nur eine Architektur eines neuronalen Netzwerkes ist. Ich denke, Präzisierung trägt dazu bei, KI auf eine sachlichere Grundlage zu stellen“, so der Professor.

    „Schwarmintelligenz als neues Programmier-Paradigma“

    Zurzeit arbeiten Professor Reif und sein Team unter anderem an neuen Programmierungen für selbstorganisierte Systeme. „Wir versuchen, die Schwarmintelligenz als neues Programmier-Paradigma zu verwenden. Die Frage lautet: Wie programmiert man große Ensembles, ohne jeder einzelnen Komponente sagen zu müssen, was sie tun soll? Es ist eine faszinierende Vorstellung, von der Programmierung jeder einzelnen Komponente wegzukommen, wie es in der Informatik üblicherweise der Fall ist“, erklärt Reif. Natürlich vorkommende Schwarmsysteme wie beispielsweise Vogelschwärme seien extrem resilient gegenüber Einflüssen von außen. Diese Eigenschaft wolle er gern auch für die Informatik nutzen.

    Ein Forschungsgegenstand sind dabei Drohnen, die in Schwärmen untereinander kommunizieren – ein System, das zukünftig beispielsweise in Notfallsituationen nach Chemieunfällen eingesetzt werden könnte. Selbstorganisierte Drohnenschwärme könnten nach Ansicht der Forschenden präzise bestimmen, in welche Richtung sich beispielsweise giftige Dämpfe bewegen.

    Weitere Podcast-Folgen von „UniA Research to go“: Nachhaltigkeit in der Logistik, Karriere in der klassischen Musik sowie Literatur des Mittelalters

    In der Auftaktfolge des Wissenschafts-Podcasts war Prof. Dr. Axel Tuma, Inhaber des Lehrstuhls für Produktion und Lieferketten-Management an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, zu Gast. Er berichtete über seine Forschungsschwerpunkte, zu denen Umweltmanagement, zukunftsfähige Technologien, die Optimierung von Produktions- und Zulieferketten sowie die übergeordneten Themen Nachhaltigkeit und Klimaneutralität zählen.

    Literaturwissenschaftlerin Prof. Dr. Anna Kathrin Bleuler sprach in der zweiten Folge über die Erforschung der Literatur des Mittelalters und darüber, welchen anderen Blick uns diese Zeit auf die Gegenwart eröffnet, so zum Beispiel die kostbare, mehrere Kilogramm schwere Handschriftensammlung „Codex Manesse“ aus dem frühen Mittelalter. Neben der Auswertung des kulturellen Erbes ist Prof. Dr. Bleuler auch deren Digitalisierung ein wichtiges Anliegen.

    In der dritten Folge gab Prof. Dr. Markus Sause vielfältige Einblicke in die Nutzung und Erforschung von Künstlicher Intelligenz. Der Physiker und Informatiker leitet am Institut für Materials Resource Management den Bereich Mechanical Engineering und ist Direktor des KI-Produktionsnetzwerks an der Universität Augsburg.

    In Folge vier sprach Gesangspädagoge und Tenor Prof. Dominik Wortig über die verschiedenen Karrierewege in der Musik und die Ausbildung am Leopold Mozart College of Music der Universität Augsburg, die kürzlich neu ausgerichtet wurde. Wortig selbst war Solist auf nationalen und internationalen Opernbühnen bevor er an die Universität Augsburg wechselte.

    Über den Podcast

    „UniA research to go“ ist der Wissenschafts-Podcast der Universität Augsburg und wird durch die Universitätspräsidentin Prof. Dr. Sabine Doering-Manteuffel moderiert. Im persönlichen Gespräch im Medienlabor der Universität Augsburg bietet der Podcast Einblicke in den Augsburger Universitätsbetrieb sowie in Forschung und Lehre.

    Alle Folgen des Podcasts „UniA Research to go” sind auf der Webseite der Universität Augsburg zu finden:

    www.uni-augsburg.de/de/uni-medien/podcasts-der-universitat-augsburg/unia-research-to-go/


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Wolfgang Reif
    Institutsdirektor
    Institut für Software & Systems Engineering
    Telefon: +49 821 598 2174
    E-Mail: reif@informatik.uni-augsburg.de


    Weitere Informationen:

    https://www.uni-augsburg.de/de/fakultaet/fai/isse/
    https://www.uni-augsburg.de/de/fakultaet/fai/isse/prof/swtse/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Informationstechnik
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).