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01.08.2004 17:18

Hohe Heilungsrate mit einer gern gesehenen Nebenwirkung

S. Nicole Bongard Kommunikation und Medien
Klinikum der Universität München

    Pro Jahr erkranken in Deutschland etwa 100.000 Menschen neu an Hautkrebs. Wie kaum eine andere Krebsart ist Hautkrebs frühzeitig erkenn- und therapierbar. Seit etwa 1995 wird zur Behandlung von Vor- und Frühstufen des verhornenden Plattenepithelkarzinoms (aktinische Keratosen, Morbus Bowen) und von oberflächigem Hautkrebs (Basalzellkarzinom) Photodynamische Therapie (PDT) in der Dermatologie angewendet.

    Die Wirksamkeit auf die Vor- und Frühstufen des vorverhornenden Plattenepithelkarzinoms sind als gut oder sehr gut zu bezeichnen, diejenige auf die basalzellkarzinome (Basaliome) bedürfen noch einer sorgfältigen Überprüfung. In international veröffentlichten klinischen Studien wird die hohe Wirksamkeit dieser Therapie mit Heilungsraten von 70 bis 90 %, sehr guten kosmetischen Ergebnissen und hoher Patientenzufriedenheit dokumentiert.

    Bei der Photodynamischen Therapie handelt es sich um eine Behandlung mit rotem oder grünem sichtbaren Licht nach Auftragen einer Farbstoff-ähnlichen Substanz auf die Haut. Eine kleine Menge des Methlyester der 5-Aminolävulinsäure (ALA), einem natürlichen, im menschlichen Körper vorkommenden Baustein des roten Blutfarbstoffes, wird auf die erkrankten Stellen in Form einer Salbe aufgetragen. Sie reichert sich bevorzugt in den erkrankten Hautzellen an und wird zu Vorstufen des roten Blutfarbstoffes (Porphyrinen) weiterverarbeitet, die sich durch sichtbares Licht anregen lassen. Bei dieser Anregung kommt es zu einer Energieübertragung auf Sauerstoff, der toxisch auf die zelluläre Umgebung wirkt. Das Verfahren ist weitgehend selektiv, da geschädigte oder bösartig veränderte Zellen die Aminolävulinsäure stärker anreichern als gesunde Zellen. Nach Einwirkzeit und Bestrahlung mit ungefährlichem Rotlicht (633nm) kommt es zu photooxidativen Reaktionen in den Zellen mit nachfolgendem Zelluntergang.

    Während der Bestrahlung tritt gewöhnlich deutliches Brennen oder eine sonnenbrandähnliche Empfindung auf, die in der Regel gut zu tolerieren ist. Auch die anderen Nebenwirkungen wie Wärmegefühl, Rötung, Ödeme und Verkrustungen werden von den Patienten gut toleriert. Als positiver Nebeneffekt dieser Behandlung zeigt sich häufig eine straffere und verjüngte Haut im Behandlungsgebiet.


    Weitere Informationen:

    http://www.klinikum.uni-muenchen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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