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05.08.2004 15:59

Neue Erkenntnisse für die "Flüsterpost"

Diplom-Sozialwirt Marc Briele Hochschulkommunikation und -marketing
Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg

    Mit einer aktuellen Studie will das Projekt "Flüsterpost" die Situation von Kindern krebskranker Eltern noch näher und eindringlicher beleuchten, um daraus wissenschaftliche Erkenntnisse für die weitere Arbeit zu erlangen. "Flüsterpost" war 2002 unter Federführung von Prof. Dr. Gerhard Trabert im Fachbereich Sozialwesen der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg ins Leben gerufen worden und beschäftigt sich mit der Lebens- und Informationssituation von Kindern, deren Eltern (oder ein Elternteil) an Krebs erkrankt sind. Für die Studie, die Bestandteil einer Diplomarbeit an der Fachhochschule ist, wurde auf der Website von "Flüsterpost" (www.kinder-krebskranker-eltern.de) eine Fragebogenaktion gestartet, von deren Beantwortung sich die Verantwortlichen wichtige Rückschlüsse aus dem Alltagsleben der Patienten und deren Familien erhoffen.

    Die Situation von Kindern, deren Mutter oder Vater an Krebs erkrankt ist, wird oft unterschätzt. So nehmen Kinder diese belastende familiäre Situation besonders intensiv wahr, trauen sich aber meist nicht, darüber zu sprechen. Mit dem Projekt "Flüsterpost", das erst unlängst mit dem "Helmut-Wölte-Preis" für Psycho-Onkologie ausgezeichnet wurde, sollte eine wichtige Hilfestellung für Betroffene geschaffen werden. Ziel war und ist es, Informations- und Kommunikationshilfen zu entwickeln und diese sowohl krebskranken Eltern als auch deren Kindern und Multiplikatoren zur Verfügung zu stellen. So wird die Wichtigkeit und Notwendigkeit einer sensitiven offenen Kommunikation mit dem Nachwuchs betont, was Patienten und Multiplikatoren ermutigen soll, den offenen Dialog hinsichtlich des schwierigen Themas "Krebs" zu suchen und zu führen.

    Flyer, Plakate und eine Website
    Innerhalb des Projekts sind bereits zwei unterschiedliche Flyer mit dem Titel "Mir sagt ja keiner was..." entwickelt worden, die es jeweils in einer Version für Erwachsene und Kinder gibt. Sie enthalten viele Infos und Fakten über den Umgang mit der Krebserkrankung und der Situation in den Familien. Aus dem Flyer können Kinder auch einen Würfel basteln, in dem sie "ihre eigenen Gedanken, Ängste usw. aufbewahren und reifen lassen, um sie später herauszuholen und im Gespräch mit Eltern oder Freunden zu benennen und zu reflektieren", so die konkrete Aufforderung im Text. Weitere Resultate der Flüsterpost, waren die Plakatserie "Mir sagt ja keiner was", eine Homepage (www.kinder-krebskranker-eltern.de) mit Chatroom, Forum und speziellen Kinderseiten sowie die Gründung des Vereins "Flüsterpost e.V.", der seit Ende 2003 in Mainz firmiert und sich um die Umsetzung der Konzepte des Projekts kümmert.

    Studie soll neue Erkenntnisse bringen
    Innerhalb einer Diplomarbeit sollen nun an der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule weitere wissenschaftliche Erkenntnisse zur Familiensituationen von krebskranken Patienten gewonnen werden. Aus einer Fragebogenaktion, die bis Anfang Oktober in Kliniken und im Internet erhoben wird, erhoffen sich die Verantwortlichen Rückschlüsse und Erfahrungsberichte aus dem Alltag von Betroffenen. Prof. Dr. Gerhard Trabert, der an Bayerns zweitgrößter FH Sozialmedizin lehrt und für die "Flüsterpost" verantwortlich zeichnet, hofft, dass möglichst viele bei der Aktion mitmachen. Im Internet ist das Formular unter www.kinder-krebskranker-eltern.de abruf- und ausfüllbar. Der Fragenkatalog beschäftigt sich mit den Empfindungen der Eltern sowie ihrem Eindruck von den Kindern, den sie seit der Diagnosestellung der Erkrankung gewinnen konnten. "Flüsterpost" erwartet daraus wichtige Informationen, was das Einbeziehen von Kindern in den Erkrankungsprozess beziehungsweise die Notwendigkeit der Information über den Erkrankungsverlauf angeht.

    Aufruf zur Teilnahme
    "Alle Angaben sind selbstverständliche anonym und werden streng vertraulich behandelt", erklärt Prof. Trabert und ruft gleichzeitig zur Beteiligung auf: "Bisher ist die Situation von Kindern krebskranker Eltern wissenschaftlich weitgehend vernachlässigt worden. Es ist daher sehr wichtig, stets neue und zusätzliche Erkenntnisse zu gewinnen und daraus neue Schlüsse für unsere weitere Arbeit zu ziehen! Deshalb bitten wir alle Betroffenen, sich an unserer Aktion zu beteiligen!"

    ***
    Rückfragen zu dieser Pressemitteilung richten Medienvertreter bitte an die Pressestelle der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg. Sie erreichen uns telefonisch unter 09 11 / 58 80 41 01 (Marc Briele) oder via Mail an presse@fh-nuernberg.de.
    Prof. Trabert und der Verein "Flüsterpost" wären Ihnen sehr verbunden, wenn Sie entsprechende Hinweise auf die Aktion in Ihrem Medium veröffentlichen könnten! Besten Dank!


    Weitere Informationen:

    http://www.kinder-krebskranker-eltern.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Pädagogik / Bildung, Philosophie / Ethik, Psychologie, Religion
    überregional
    Forschungsprojekte, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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