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06.08.2004 13:46

Bei Jagdunfall zerschmetterter Arm in aufwändiger OP gerettet

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Unfallchirurgen des Uniklinikums Jena replantierten in 8-stündiger Operation zerschossenen Unterarm

    (Jena) In einer aufwändigen Operation haben in der Nacht zum Donnerstag Unfallchirurgen des Universitätsklinikums Jena den bei einem Jagdunfall zerschmetterten Arm eines 63-jährigen Mannes erfolgreich replantiert. Das 10-köpfige Team unter Leitung von Oberarzt Dr. Reinhard Friedel und Dr. Ralf Schmidt rettete damit trotz schlechter Ausgangsbedingungen den linken Arm des Jägers aus Mühlheim an der Ruhr.

    Der Mann war in der Nacht zum Donnerstag bei einem Jagdausflug bei Mühlhausen/Thüringen von seiner Frau versehentlich angeschossen worden. Dabei wurde das Ellbogengelenk des linken Arms völlig zertrümmert. Nach der Erstversorgung im Krankenhaus Mühlhausen wurde der Verletzte per Rettungshubschrauber in den frühen Morgenstunden des Donnerstags in das Jenaer Universitätsklinikum gebracht.

    "Der Unterarm hing nur an einer dünnen Haut- und Muskelschicht, sämtliche Gefäße waren durchtrennt und damit die Blutversorgung komplett unterbrochen", erklärt Oberarzt Dr. Friedel. Trotz dieser schlechten Voraussetzungen gelang es den Jenaer Chirurgen, die Gefäße zu nähen und die Blutzufuhr wiederherzustellen. In mühevoller Kleinarbeit wurden auch Muskeln und Venen wieder zusammengefügt. Nach acht Stunden im Operationssaal war die Amputation verhindert und der Arm gerettet.

    Der Patient befindet sich jetzt auf der Intensivstation, er ist wach und ansprechbar und in guter Verfassung, so die Chirurgen. Der Arm sei gut durchblutet und heute morgen habe der Patienten sogar die Finger bewegen können. Absolute Sicherheit darüber, ob der Arm erhalten bleibt, besteht allerdings erst 10 bis 14 Tage nach dem Eingriff. Oberarzt Dr. Friedel: "Der Unterarm war über einen kritischen Zeitraum hinweg nicht durchblutet. Aufgrund dieser langen Ischämiezeit - der Nichtdurchblutung des Armes - können noch in der Folge Komplikationen auftreten, mit denen bei derartigen Schussverletzungen in hohem Prozentsatz zu rechnen ist. Wir hoffen aber, dass bei einem guten Heilungsverlauf der Arm erhalten werden kann."

    (Helena Reinhardt)

    Ansprechpartner:

    Oberarzt Dr. Reinhard Friedel
    Klinik für Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Jena
    Tel.: 03641 / 9322823

    Dr. Ralf Schmidt
    Klinik für Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Jena
    Tel.: 03641 / 9322871
    E-Mail: ralf.schmidt@ med.uni-jena.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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