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10.12.2024 13:55

Ganz ohne „Ähm“: Studie zeigt langanhaltenden Trainingseffekt

Eva Kaupp Hochschulkommunikation
Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt

    THWS-Absolventin testet, wie sich flüssiges, freies Sprechen trainieren lässt

    Flüssig und frei vor Publikum sprechen – mit dieser Herausforderung hat sich Anja Göhring, Absolventin des Masterstudiengangs Soziale Arbeit, an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) in ihrer Masterarbeit beschäftigt. Sie führte eine Studie durch, wie sich Sprechunregelmäßigkeiten, beispielsweise „Ähm“, mit einem langanhaltenden Trainingseffekt verringern lassen.

    Auch bei geübten Sprechern können sich Sprechunregelmäßigkeiten einschleichen, dazu gehören Stottern oder weitere sinnlose Wörter. Dies macht es dem Publikum schwer, dem Vortrag zu folgen. Wer diese Unregelmäßigkeiten bei sich selbst entdeckt, wird unter Umständen noch nervöser und die Qualität des Vortrags leidet noch mehr.

    Für ihre Studie nutzte Anja Göhring das Prinzip des „Habit Reversal Trainings“ (Gewohnheitsumkehr). Dieses Prinzip wird seit vielen Jahren erfolgreich angewandt, um sich lästige Gewohnheiten wie das Fingernägelkauen abzugewöhnen. Der erste Schritt besteht aus einem Bewusstseinstraining, damit die betroffene Person die unerwünschte Angewohnheit bei sich selbst wahrnimmt, „sich dabei erwischt“.

    Im zweiten Schritt, dem „Competing Response Training“ (Training einer inkompatiblen Verhaltensweise) wird die Person darin geschult, immer dann, wenn sie bei sich eine Sprechunregelmäßigkeit – oder auch nur den Impuls dazu – feststellt, ein anderes Verhalten zu zeigen. Im Fall des Fingernägelknabberns kann dies bedeuten, dass die Person, wenn sie diesen Drang verspürt, für 20 Sekunden eine Faust macht. Bei Sprechunregelmäßigkeiten vereinbart man beispielsweise, dass nach einem „Ähm“ der Satz noch einmal von vorne wiederholt werden soll.

    Studie in Fachzeitschrift veröffentlicht

    In Anja Göhrings Studie konnten alle neun Teilnehmenden nach nur wenigen Übungen die Anzahl der Sprechunregelmäßigkeiten auf nahezu null verringern. Der Effekt des Trainings hielt bis zu 47 Tage nach dem Ende der Übungen an. Die Ergebnisse ihrer Masterarbeit hat Anja Göhring nun in der Fachzeitschrift "Research on Social Work Practice" veröffentlicht.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Christoph Bördlein
    christoph.boerdlein@thws.de


    Weitere Informationen:

    https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/10497315241301372


    Bilder

    Symbolbild: Freies Sprechen ohne Stottern oder überflüssige Wörter lässt sich trainieren – das hat die Studie einer THWS-Masterabsolventin bestätigt
    Symbolbild: Freies Sprechen ohne Stottern oder überflüssige Wörter lässt sich trainieren – das hat d ...
    THWS/Jule Müller
    THWS/Jule Müller


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Gesellschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Symbolbild: Freies Sprechen ohne Stottern oder überflüssige Wörter lässt sich trainieren – das hat die Studie einer THWS-Masterabsolventin bestätigt


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