In Fortführung der bisherigen Profil- und Schwerpunktbildung soll ein Kompetenzzentrum für funktionalisierte Materialien entstehen ---
Zum Beginn des kommenden Wintersemesters blickt das Institut für Physik der Universität Augsburg auf eine mittlerweile 15-jährige Geschichte zurück. Seit dem Wintersemester 1989/90, in dem der Diplomstudiengang Physik startete, hat sich die Zahl der Professoren am Institut auf zwanzig verzehnfacht. Nach anfänglich provisorischer Unterbringung konnte das Institut 1996 bzw. 1998 in neue Gebäude auf den Campus umziehen. Die Zahl der Studienanfänger in den Physik-Diplom- und Lehramtsstudiengängen sowie in den materialwissenschaftlichen B.Sc./M.Sc.-Studiengängen hat bei einem durchschnittlichen jährlichen Zuwachs von ca. 40 Prozent während der letzten drei Jahre im Wintersemester 2003/04 mit rund 180 ihren bisherigen Höchststand erreicht. Forschung und Lehre haben mit Schwerpunkten in der anwendungsorientierten Festkörperphysik und in der Materialforschung ein klares Profil gewonnen. Mit der Umwidmung zweier Lehrstühle und der Einrichtung neuer Bachelor- und Master-Studiengänge wurde in den letzten Jahren die materialwissenschaftliche Schwerpunktbildung entscheidend vorangetrieben. In Fortführung dieser erfolgreichen Entwicklung ist ein Kompetenzzentrum für Anwendungen von mikro- und nano-strukturierten Systemen das nächste Ziel des Instituts.
MEILENSTEINE
Im bayerischen Vergleich "schlank" konzipiert, ist der Augsburger Physik in den vergangenen 15 Jahren eine beachtliche Expansion gelungen. Als Erfolge sind hier exemplarisch zu nennen die Errichtung einer DFG-Forschergruppe (1996 bis 2000), eines DFG-Sonderforschungsbereichs (seit 2000; Ende 2002 unter Verdoppelung der Finanzmittel weiter bewilligt) sowie eines DFG-Graduiertenkollegs in Kooperation mit der Augsburger Mathematik (seit 1996). Weitere wichtige Meilensteine waren die Erweiterung durch den Bereich "Elektronische Korrelationen und Magnetismus" (vom BMBF seit 1996 auf zehn Jahre finanziert) sowie die jüngst im Rahmen der High-Tech-Offensive Bayern erfolgte Einrichtung des "Anwenderzentrums Material- und Umweltforschung" (AMU).
TECHNOLOGIETRANSFER
Insbesondere durch die Aktivitäten des AMU - inzwischen wurden bereits mehr als 150 Aufträge für ca. 70 Kunden bearbeitet! - hat der Wissens- und Technologietransfer in Wirtschaft und Industrie in den letzten zwei Jahren einen enormen Aufschwung erfahren. Enge Kooperationen bestehen u. a. mit den im Umfeld ansässigen Firmen PCI, Osram, SGL Carbon, MAN Roland, Märker und WAFA. Die eingeworbenen Projekte beziehen sich auf Themen wie "Korrosion in Müllverbrennungsanlagen", "Rauchgas-Sensorik", "Infrarot-Sensorik", "Schadstoff-Analyse" oder "Neue Halbleiter-Materialien". Zudem sind inzwischen zwei erteilte und 13 angemeldete Patente zu Fragestellungen zu verzeichnen, die von medizinischen Implantaten über magnetooptische Messverfahren und mikrostrukturierte Supraleiter bis zur Halbleitertechnologie reichen. Als erfolgreiche erste Ausgründung ist die Firma AxynTeC im Bereich der Oberflächenveredelung tätig.
VERNETZUNG
Weitere Projekte demonstrieren die nationale und internationale Einbettung der Augsburger Physik: so etwa die Beteiligungen an den Sonderforschungsbereichen 348 (LMU München, TU München), 438 (TU München), 486 (LMU München, Max-Planck-Gesellschaft), und 631 (TU München, LMU München, Uni Regensburg) sowie am Forschungsverbund FORNANO der Bayerischen Forschungsstiftung, am Center for NanoScience (CeNS) in München und am Verbundprojekt "Quanteninformation entlang der A8" (Bayern/Baden-Württemberg). Auch der Aufbau eines Neutronen-Diffraktometers an der Forschungs-Neutronenquelle FRM-II in Garching, die Kooperation mit Grenoble und Liverpool im EU Network-of-Excellence "Functionalised Advanced Materials Engineering" und ein gemeinsam mit der TU und der LMU München im Rahmen des Elitennetzwerks Bayern (ENB) angebotener Elite-Master-Studiengang "Advanced Materials Science" dokumentieren die Vernetzung des Instituts.
MATERIALWISSENSCHAFTEN
Im Zuge der materialwissenschaftlichen Schwerpunktbildung wurde bereits vor drei Jahren ein neuer Studiengang mit Bachelor-Abschluss eingerichtet, dessen Anfängerzahl gegenwärtig bei etwa 30 liegt. Der 2003 gestartete entsprechende Master-Studiengang "Materials Science" ist der erste rein englischsprachige Studiengang an der Universität Augsburg. Die spezifische Kombination von Studiengängen und Schwerpunkten der Augsburger Physik ist beispielhaft für eine berufsbezogene Ausbildung in enger Kooperation mit der Industrie.
PERSPEKTIVEN
In Fortführung des bislang eingeschlagenen Wegs und der geleisteten Vorarbeiten und Investitionen strebt die Physik eine weitere Stärkung der industriell relevanten Kompetenz in der Materialforschung an. Dementsprechend ist geplant, in Zusammenarbeit mit der regionalen und überregionalen Industrie ein Kompetenzzentrum für innovative Technologien mit einem Schwerpunkt in elektronischen, optischen und mechanischen Anwendungen von mikro- und nano-strukturierten Systemen einzurichten. Hier sollen Funktionsmaterialien mit Anwendungen in der Mechatronik, der Energietechnik und der Biotechnologie modelliert und entwickelt werden. Das Institut für Physik, insbesondere der Bereich Materialwissenschaften, wird für die Realisierung der Materialien und Hybridtechnologien, die höchste und unterschiedlichste Anforderungen erfüllen müssen, verantwortlich sein. Zusätzlich sollen das Institut für Mathematik und die Fakultät für Angewandte Informatik in dieses Augsburger Kompetenzzentrum eingebunden werden.
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KONTAKT UND WEITERE INFORMATIONEN:
Prof. Dr. Ulrich Eckern
Geschäftsführender Direktor des Instituts für Physik der Universität Augsburg
86135 Augsburg
Telefon 0821/598-3236, Telefax 0821/598-3262
eckern@physik.uni-augsburg.de
http://www.physik.uni-augsburg.de/
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Mathematik, Physik / Astronomie
überregional
Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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