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09.01.2025 10:33

1925-2025: 100 Jahre DAAD – 100 Jahre Wandel durch Austausch

Michael Flacke Pressestelle
Deutscher Akademischer Austauschdienst e.V.

    Der DAAD feiert 2025 sein 100-jähriges Bestehen. Seit 1925 hat der DAAD weltweit rund drei Millionen Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Europa und der ganzen Welt gefördert. Als Förderorganisation für wissenschaftlichen Austausch betont der DAAD im Jubiläumsjahr die Bedeutung grenzüberschreitender akademischer Kooperation in Zeiten geopolitischer Krisen und Verwerfungen. Den Höhepunkt des Jubiläumsjahres bildet ein Festakt am 6. Mai im Berliner Humboldt Forum. Das Jubiläum wird von zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen im In- und Ausland begleitet, einschließlich der Herausgabe einer Sonderbriefmarke durch das Bundesfinanzministerium.

    „Seit 100 Jahren fördert der DAAD den internationalen Austausch von Studierenden, Lehrenden und Forschenden – eine Aufgabe, die heute wichtiger ist denn je“, betonte DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee in Bonn. In einer von Konflikten und internationalen Spannungen geprägten Welt schaffe der DAAD Raum für Dialog und wissenschaftliche Zusammenarbeit. „Gerade in geopolitisch turbulenten Zeiten sind die durch die Arbeit des DAAD geknüpften wissenschaftlichen Netzwerke unverzichtbar“, fügte Mukherjee hinzu.

    „Ein funktionierender Kooperationsraum Wissenschaft ist dabei für uns in Deutschland essenziell. Grenzüberschreitender akademischer Austausch stärkt unsere Innovationskraft und sichert die Voraussetzungen für unseren Wohlstand, etwa durch die Gewinnung internationaler Fachkräfte. Internationale Wissenschaftskooperation ist zudem unerlässlich für die Bewältigung der gigantischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts und für eine erfolgreiche, friedliche Gestaltung der kommenden Jahrzehnte auf diesem einen Planeten, den wir gemeinsam bewohnen“, unterstrich Mukherjee.

    DAAD-Geschichte Glücksfall, Inspiration und Warnung

    Die Geschichte des DAAD als Spiegel der Zeit sei dabei Glücksfall, Inspiration und Warnung zugleich. „Wir blicken im Jubiläumsjahr auf den großen liberalen Aufbruch in der Weimarer Republik, auf ‚Gleichschaltung‘ und moralischen Bankrott während der nationalsozialistischen Herrschaft, den Wiederaufbau der internationalen Wissenschaftsbeziehungen nach dem Zweiten Weltkrieg und den enormen Beitrag des DAAD zur Auswärtigen Kultur-, Wissenschafts- und Bildungspolitik der Bundesrepublik Deutschland. Mit der Übernahme von Stipendiatinnen und Stipendiaten aus der DDR zur Wiedervereinigung begann die gesamtdeutsche Geschichte des DAAD. In den vergangenen 35 Jahren hat sich der DAAD zu einem maßgeblichen Akteur in der Außenwissenschaftspolitik Deutschlands und als Nationale Agentur für Erasmus+ zu einer europäisch geprägten Organisation entwickelt“, so der DAAD-Präsident.

    Von Heidelberg nach Berlin

    Die Geschichte des DAAD begann Anfang der 1920er Jahre mit einer Vision: Der Heidelberger Student Carl Joachim Friedrich warb in den USA die ersten 13 Stipendien für junge deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein. Sein Ziel war es, die Isolierung Deutschlands in der Wissenschaft durch internationalen Austausch zu überwinden. Die ersten Stipendiatinnen und Stipendiaten reisten 1924 in die USA. Am 13. Januar 1925 wurde dann in Heidelberg der Akademische Austauschdienst, die Vorläuferorganisation des DAAD, gegründet. Noch im gleichen Jahr zog der (D)AAD nach Berlin, wo er im ehemaligen Stadtschloss untergebracht war. Nach der Machtergreifung Hitlers 1933 ordnete sich der DAAD der nationalsozialistischen Ideologie unter und trieb die eigene „Gleichschaltung“ aktiv voran; 1945 wurde er aufgelöst.

    Wiederbegründung 1950 in Bonn

    Bereits 1950 wurde der DAAD in Bonn auf Initiative der britischen Militärverwaltung wiederbegründet und ist seither der friedlichen, grenzüberschreitenden Förderung wissenschaftlicher Zusammenarbeit verpflichtet. Heute fördert der DAAD als weltweit größte akademische Austauschorganisation jährlich rund 150.000 Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Stipendien oder in Projekten. Sein weltweites Netzwerk umfasst dabei knapp 60 Büros sowie rund 400 Lektorate und Dozenturen an Hochschulen auf allen Kontinenten. Der DAAD ist zudem seit dem Start des Erasmus-Programms 1987 die Nationale Agentur für Erasmus+ Hochschulzusammenarbeit.

    Pendler zwischen den Kontinenten

    DAAD-Mitgründer Friedrich wanderte noch in den 1920er Jahren in die USA aus und wurde an der Universität Harvard zu einem der angesehensten Politikwissenschaftler seiner Zeit. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs trug er zum demokratischen Neubeginn Deutschlands, zur Entwicklung des Marshall-Plans und zur Ausarbeitung des Grundgesetzes bei. Ab den 1950er Jahren lehrte er abwechselnd an den Universitäten Heidelberg und Harvard. Friedrich starb 1984.

    Sonderbriefmarke und Aktivitäten im Jubiläumsjahr

    Als besondere Würdigung des grenzüberschreitenden Wissenschaftsaustauschs gibt das Bundesfinanzministerium eine Sonderbriefmarke zum DAAD-Jubiläum heraus. Die Briefmarke im Wert von 1,25 Euro ist für den weltweiten Versand von Standardbriefen passend.
    Der DAAD plant im Jubiläumsjahr vielfältige Aktivitäten: Eine Jubiläums-Webseite bietet Einblicke in die Geschichte der Organisation, zudem sind Beteiligungsformate für die DAAD-Mitgliedshochschulen sowie aktuelle und ehemalige Geförderte geplant. Zahlreiche DAAD-Veranstaltungen im In- und Ausland greifen 2025 das Jubiläum auf, beispielsweise Treffen von DAAD-Stipendiatinnen und Stipendiaten an den Universitäten Heidelberg, Bonn und der FU Berlin sowie große Alumni-Treffen in Paris und New York. Höhepunkt der Feierlichkeiten ist ein Festakt am 6. Mai mit deutschen und internationalen Gästen im Berliner Humboldt Forum.
    Alle Interessierten können die Aktivitäten im Jubiläums-Jahr auf der Jubiläums-Webseite sowie auf dem zugehörigen Instagram-Kanal (@100YearsDAAD) verfolgen. Auf der Webseite werden zudem Geschichten ehemaliger und aktueller Geförderter veröffentlicht, die zeigen, wie wissenschaftlicher Austausch individuelle Karrieren prägt und zu gesellschaftlichem Wandel beiträgt.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Ursula Paintner
    Direktorin der Abteilung Kommunikation
    DAAD – Deutscher Akademischer Austauschdienst
    +49 228 882-357
    paintner@daad.de


    Weitere Informationen:

    https://www.daad.de/de/der-daad/wer-wir-sind/wandel-durch-austausch/ Jubiläumswebseite zu 100 Jahre DAAD
    https://www.letter-daad.de/de/ Sonderausgabe Magazin "DAAD-Letter" zum Jubiläumsjahr
    https://shop.deutschepost.de/100-jahre-deutscher-akademischer-austauschdienst-
    http://briefmarke-zu-1-25-eur-10er-bogen Sonderbriefmarke "100 Jahre DAAD"


    Bilder

    Flaggen anlässlich "100 Jahre DAAD" vor dem DAAD-Hauptgebäude in Bonn
    Flaggen anlässlich "100 Jahre DAAD" vor dem DAAD-Hauptgebäude in Bonn
    Thomas Pankau
    DAAD/Pankau

    DAAD-Stipendiatinnen und -Stipendiaten 1933 an Bord eines Hapag-Lloyd-Schiffs auf dem Weg in die USA (c)DAAD
    DAAD-Stipendiatinnen und -Stipendiaten 1933 an Bord eines Hapag-Lloyd-Schiffs auf dem Weg in die USA ...


    Anhang
    attachment icon Sonderbriefmarkte "100 Jahren DAAD"

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

    Flaggen anlässlich "100 Jahre DAAD" vor dem DAAD-Hauptgebäude in Bonn


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    DAAD-Stipendiatinnen und -Stipendiaten 1933 an Bord eines Hapag-Lloyd-Schiffs auf dem Weg in die USA (c)DAAD


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