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13.08.2004 09:58

Ohne Frauen ist kein Staat zu machen - und auch kein Europäischer Forschungsraum zu gestalten!

Andrea Usadel Informationsmanagement
Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung, CEWS

    Wissenschaftlerinnen in außerhochschulischen Forschungseinrichtungen
    Neues CEWS - Positionspapier zur Konzeption des Europäischen Forschungsraums ist als Download abrufbar

    Europa soll zum dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt werden. So haben es die Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedstaaten im Jahr 2000 in Lissabon beschlossen.
    Bis 2010 soll deshalb der Anteil der Ausgaben für Forschung und Entwicklung auf 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigen. Davon sollen die Wirtschaft 2/3 und der Staat 1/3 aufbringen.
    Das 3-Prozent-Ziel ist kein Selbstzweck. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sind eine wichtige Messgröße für Innovationswillen und Innovationsvermögen eines Landes. Neben den Ausgaben für Forschung und Entwicklung ist das FuE-Personal der wichtigste Indikator für den Input in Forschung und Entwicklung, der in einem Land oder in einem Sektor der Forschungslandschaft geleistet wird. Eine Steigerung der FuE Ausgaben bedingt eine Steigerung der in diesem Bereich tätigen hochqualifizierten Personen. Hier gilt es alle vorhandenen Begabungspotenziale zu nutzen. Und auch gleiche Chancen für Frauen sind nicht länger nur ein Gebot der sozialen Gerechtigkeit, sondern zugleich ein wichtiger Erfolgsfaktor in der Wissensgesellschaft.

    Deutschland verfügt neben dem Wirtschaftssektor und dem Hochschulsektor über eine historisch gewachsene und sehr differenzierte außerhochschulische Forschungslandschaft, die hier eine viel größere Rolle als in anderen Ländern spielt. In allen drei Sektoren ist in Deutschland der Anteil von Frauen an den Forschenden trotz vielfältiger Bemühungen immer noch nicht zufriedenstellend.
    Im europäischen Vergleich haben die deutschen Forschungsorganisationen z. B. einen der niedrigsten Frauenanteile zu verzeichnen; von 18 befragten Ländern belegen sie den vorletzten Platz vor der Schweiz.

    Vor diesem Hintergrund hat das Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung CEWS, Universität Bonn eine Standortbestimmung im internationalen Vergleich vorgenommen.
    In einem innerdeutschen Vergleich der drei relevanten FuE-Sektoren Hochschulen, außerhochschulische Forschungseinrichtungen und industrielle Forschung schneiden die außerhochschulischen Forschungseinrichtungen hinsichtlich der mittelfristigen Entwicklung des Frauenanteils am wissenschaftlichen Personal, insbesondere in Führungspositionen, ebenso unbefriedigend ab wie im europäischen und internationalen Vergleich der relevanten außerhochschulischen Forschungseinrichtungen untereinander.

    Die unzureichende Repräsentanz von Frauen in Wissenschaft und Forschung, insbesondere in den Führungspositionen, gehört nach wie vor zu den gravierenden Modernisierungs- und Demokratiedefiziten der wissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland. Das gilt auch für den Bereich der außerhochschulischen Forschung.
    Eine wettbewerbsorientierte Schwerpunkt- und Profilbildung der Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Deutschland wie auch eine Stärkung ihrer Konkurrenzfähigkeit im internationalen Vergleich muss deshalb eine nachhaltige Durchsetzung der Chancengleichheit im Wissenschaftsbereich zur Voraussetzung haben.

    Das vollständige CEWS-Positionspapier finden Sie als Download unter:
    http://www.cews.uni-bonn.de/FE150704.pdf

    Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an: Jutta Dalhoff, CEWS, Tel. 0228 / 73 48 30
    dalhoff@cews.uni-bonn.de


    Weitere Informationen:

    http://www.cews.uni-bonn.de
    http://www.cews.uni-bonn.de/FE150704.pdf


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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