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17.01.2025 10:51

Neun Millionen Euro für individuelle Medizin in einer diversen Gesellschaft

Jens Rehländer Stabsreferat Kommunikation
VolkswagenStiftung

    Das Land Niedersachsen und die VolkswagenStiftung fördern im Rahmen des gemeinsamen Programms zukunft.niedersachsen sieben herausragende Forschungsprojekte in der Gender- und Diversitätsmedizin mit insgesamt rund neun Millionen Euro. Ziel dieser medizinischen Fachrichtungen ist es, eine bessere Gesundheitsversorgung für alle zu erreichen, indem biologische, soziale und kulturelle Unterschiede wie beispielsweise Alter oder Geschlecht stärker in der Diagnose, Therapie und Medikation von Krankheiten berücksichtigt werden.

    Akute Brustschmerzen, ausstrahlend in den linken Arm und Atemnot – die klassischen Symptome eines Herzinfarkts erkennen auch viele Laien. Dieser Verlauf ist aber nur für Männer typisch. Sie gelten in vielen medizinischen Lehrbüchern noch immer als „Normalfall“. Frauen und intergeschlechtliche Menschen hingegen zeigen bei vielen Erkrankungen andere, vermeintlich atypische Symptome. Auch Faktoren wie Statur oder kultureller Hintergrund können die medizinischen Bedürfnisse beeinflussen.

    „‘Eine Krankheit. Ein Wirkstoff. Und für Kinder die Hälfte‘ – dieses alte Medizinerdogma gilt nicht mehr. Die Erkenntnis, dass jeder Mensch verschieden ist und individuelle medizinische Bedürfnisse hat, verlangt nach zukunftsweisenden Antworten. Innovationen unserer Forschenden tragen dazu bei, die medizinische Versorgung in Niedersachsen gezielt weiterzuentwickeln und jeder Patientin und jedem Patienten eine maßgeschneiderte Therapie zu ermöglichen“, erklärt Falko Mohrs, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur. „Gerade die letzten Jahre haben eindrücklich gezeigt, wie wichtig eine individuellere Betrachtung der Versorgungsbedarfe ist, um Prävention, Diagnostik und Therapie zu optimieren. Die ausgewählten Projekte bieten hier spannende Perspektiven und vielversprechende Ansätze.“

    Die geförderten Projekte rücken insbesondere sozialmedizinische Aspekte in den Fokus, die durch die zunehmende Verbreitung personalisierter Medizin immer relevanter werden. Mit maßgeschneiderten Handlungsempfehlungen sollen sie dazu beitragen, die Gesundheitsversorgung in Niedersachsen nachhaltig zu verbessern.

    Gefördert werden:

    Medizinische Hochschule Hannover (MHH): „INDICA: Intersectional Vulnerabilities in Diabetes Health Care: Identifying and Addressing Health Disparities in Lower Saxony“ -> Gesundheitliche Ungleichheit in der Diabetes-Versorgung identifizieren und adressieren (635.950 Euro Fördersumme)

    Leibniz Universität Hannover und MHH: “Health Equality, Migration and Diversity: Data Driven Assessment of Disparities, Digitization and Diversity in Prevention, Medical Care and Nursing Care in Lower Saxony (HUMAN-LS)” -> Datenbasierte Auswertung von Ungleichheit und Diversität in der Gesundheitsversorgung (3,9 Mio. Euro)

    MHH und hochschule21 (Buxtehude): “Respect and acceptance of diversity in health care – Development, implementation and evaluation of an online learn tool for health professions (DiversiOn)” -> Respekt und Akzeptanz von Diversität in Gesundheitsberufen stärken (623.000 Euro)

    MHH und Universitätsmedizin Göttingen: “Primary care for trans people in Lower Saxony: Using health care data, experience with care and participatory approaches to enhance medical care and medical education (trans-power)” -> Medizinische Versorgung von Trans-Menschen verbessern (1.397.900 Euro)

    Universität OIdenburg: “Inequalities in the management of chronic musculoskeletal pain (InPain)” -> Ungleichheit in der Behandlung chronischer Schmerzen im Bewegungsapparat (325.500 Euro)

    Universität Oldenburg: „Living with Endometriosis – Testing an Arts-based Design for Health Services Research (LEAH)” -> Leben mit Endometriose: kunstbasierte Ansätze in der Gesundheitsforschung (590.800 Euro)

    Ostfalia, OFFIS und Universität Oldenburg: “Digitally supported diversity and culturally sensitive nursing care on nutritional intake (NUTRI-SENSE)” ->
    Diversität und kultursensible Pflege bei der Unterstützung der Nahrungsaufnahme berücksichtigen (1.374.000 Euro)

    Weitere Informationen zu den einzelnen Projekten finden Sie im Anhang.

    zukunft.niedersachsen
    Der überwiegende Teil der Fördermittel von zukunft.niedersachsen resultiert aus dem Gegenwert der jährlichen Dividende auf nominal 30,2 Millionen VW-Treuhandaktien des Landes Niedersachsen, die dem Gewinnabführungsanspruch an die VolkswagenStiftung unterliegen. Satzungsgemäß sind die Fördermittel an wissenschaftliche Einrichtungen im Land Niedersachsen zu vergeben. Dazu legt die Landesregierung dem Kuratorium der Stiftung zumeist im Sommer und im Herbst Verwendungsvorschläge vor. Im Berichtsjahr 2023 standen für zukunft.niedersachsen insgesamt 510,5 Mio. Euro zur Verfügung.


    Weitere Informationen:

    https://zukunft.niedersachsen.de/presse/neun-millionen-euro-fuer-individuelle-me... Die Pressemitteilung im Internet


    Bilder

    Anhang
    attachment icon Kurzüberblick der Projekte

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
    regional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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