Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum - Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen feierte am 17. Januar 2025 einen weiteren Meilenstein beim Bau seines neues Forschungs- und Depotgebäudes an der Jahrhunderthalle 46 in Bochum. Im Beisein von rund 80 geladenen Gästen, u.a. Projektbeteiligte, Architekt:innen und Planer:innen sowie Vertreter:innen aus Politik und Wissenschaft wurde eine Zeitkapsel befüllt und der Grundstein gelegt. Das hochmoderne Gebäude soll künftig die Sammlungen des hauseigenen Montanhistorischen Dokumentationszentrums (montan.dok) verwahren und gleichzeitig als Einrichtung für Forschung und Digitalisierung fungieren. Die Fertigstellung ist für Herbst 2026 geplant.
Derzeit befinden sich die Archiv-Bestände und Objekte des montan.dok auf externen Lagerflächen und in Büroräumen an einem Interimsstandort. Konkret handelt es sich um rund 350.000 Objekte, mehr als 350 archivische Bestände und über 30 Spezialsammlungen auf rund sieben Regalkilometern,
85.000 Bücher und Zeitschriften sowie 150.000 Fotografien. Für all das bietet das neue Gebäude an der Jahrhunderthalle ausreichend Platz und optimale Lagerungsbedingungen. Darüber hinaus entsteht dort eine moderne Infrastruktur für die Erforschung und Digitalisierung der montanhistorischen Sammlungen, die auch externen Forschenden zur Verfügung steht.
Überregional bedeutsame Einrichtung für Bergbau-Forschung
„Das neue Gebäude ist ein wichtiges Projekt für den Forschungsstandort Bochum und die Wissenschaftsmetropole Ruhr“, sagt Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch. „Es steht für den Strukturwandel einer ehemaligen Industrie- zu einer fortschrittlichen Wissenschaftsregion. Und dazu passt sogar der Standort: Der Neubau entsteht nämlich auf dem ehemaligen Gelände des Bochumer Vereins für Gussstahlfabrikation.“
„Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum ist nicht nur eine Kultureinrichtung, sondern als Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen auch eine große überregional gemeinsam finanzierte Wissenschaftseinrichtung“, sagt Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Mitglied des Vorstandes der RAG-Stiftung und Kuratoriumsvorsitzende des Deutschen Bergbau-Museums Bochum. „Mit diesem Neubau investieren wir in die Zukunftsfähigkeit des Forschungsmuseums und bieten moderne Infrastruktur für die montanhistorische Forschung.“
Eine Infrastruktur, die auch Anziehungspunkt für externe Wissenschaftler:innen aus dem In- und Ausland sein soll. Der Vizepräsident der Leibniz-Gemeinschaft, Prof. Dr. Matthias Beller, ergänzt: „Mit den hochmodernen Lagerungs- und Arbeitsbedingungen ergeben sich neue Wege für Forschungsaktivitäten. Das Gebäude bietet Platz für Forschende und Gäste aus dem internationalen Forschungsnetzwerk und ist damit ein hervorragender Ort für die internationale Forschung zu Bergbau und Georessourcen.“
Zeitkapsel befüllt
Bei der Grundsteinlegung befüllten die Wissenschaftliche Direktorin Prof. Dr. Sunhild Kleingärtner und der Kaufmännische Geschäftsführer des Deutschen Bergbau-Museums Tim Pfenner, eine Zeitkapsel. Hinein kamen eine aktuelle Tageszeitung, ein Beutel mit Euro-Münzen, ein USB-Stick mit 3D-Scans von Objekten des Sammlungsbestandes des Museums und eine Planzeichnung des Gebäudes. „Wir freuen uns sehr, heute einen weiteren Meilenstein beim Bau unseres neuen Gebäudes feiern zu können. Es hat eine zentrale Bedeutung für unser Museum, denn es bewahrt die Sammlungen auf, die Basis für die Forschung und gleichzeitig relevant für deren Vermittlung in den Ausstellungsräumen des Haupthauses sind“, so Kleingärtner.
Zeitplan und Finanzierung
Die Fertigstellung des Gebäudes ist für Herbst 2026 geplant. Im Juli 2024 fand der feierliche Spatenstich statt und gab den Startschuss für den Bau. Seitdem sind u.a. 700 Rüttelstopfsäulen bis 11 m Tiefe gesetzt worden. Auf diese Schottersäulen werden nun Betonkörper gesetzt – zusammen bilden sie das Fundament.
Die bereitgestellte Finanzierung für den Neubau beläuft sich auf ca. 39,9 Mio. EUR. Die benötigten Mittel stammen je zur Hälfte aus dem Etat des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).
Architektur und Nachhaltigkeit
Der Entwurf des Architekturbüros Carpus + Partner AG aus dem Wettbewerbsverfahren 2021 wird zu 100% umgesetzt. In der Sockelebene mit Klinkerfassade werden künftig Großobjekte untergebracht. Darauf aufgesetzt wird ein Depotkubus zur fachgerechten Unterbringung der umfangreichen Museumssammlung und ein Kubus mit einer Stahl-Klinker-Glasfassade, in dem Büros und Arbeitsflächen für Forschende entstehen sowie Bestände aus Archiv und Bibliothek Platz finden.
Das Bauprojekt berücksichtigt viele nachhaltige Aspekte. Angestrebt wird die Gold-Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB). Zur Erreichung dieser Bewertung wurden umfangreiche Konzepte für diverse Arbeitsfelder entwickelt. Einzelne Maßnahmen, die umgesetzt werden, sind beispielsweise die Energieversorgung des Gebäudes durch eine Solaranlage und eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, feuchteausgleichende Wandflächen im Inneren, um die Lagerungsanforderungen der Objekte sicherzustellen sowie ein begrüntes Dach mit Regenwassernutzung und das Setzen von einheimischen Pflanzen in den Freiflächen und Nistmöglichkeiten für Schwalben und Fledermäuse in der Klinkerfassade.
Bei der Grundsteinlegung (v.l.): Architekt Friedhelm Nußbaum, Tim Pfenner, Oberbürgermeister Thomas ...
Andrea Kiesendahl
Deutsches Bergbau-Museum Bochum
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
Bauwesen / Architektur, Geowissenschaften, Geschichte / Archäologie, Gesellschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
Bei der Grundsteinlegung (v.l.): Architekt Friedhelm Nußbaum, Tim Pfenner, Oberbürgermeister Thomas ...
Andrea Kiesendahl
Deutsches Bergbau-Museum Bochum
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