Für die Internationalisierung der Lehrerbildung erhält die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) 625.000 Euro aus dem Förderprogramm "Lehramt.International" des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Am Zentrum für Lehrer*innenbildung (ZLB) der MLU wird damit eines von bundesweit 36 Modellprojekten gefördert. Es ist bereits die zweite Verlängerung des Projekts am ZLB. Bis zunächst 2029 können Lehramtsstudierende und Dozenten von den Angeboten profitieren. Im Zentrum steht eine weitere Qualitätsverbesserung des Lehramtsstudiums an der MLU durch mehr internationale Studienanteile, die auch in Form von neuen Kurzzeit-Mobilitätsformaten angeboten werden.
"Dieser Erfolg des Zentrums für Lehrer*innenbildung zeigt, dass es dort gelingt, auf die aktuellen Anforderungen zu reagieren. Interkulturelle Qualifikationen sind heute aus dem Berufsprofil von Lehrkräften nicht mehr wegzudenken. Wir unterstützen damit angehende Lehrkräfte auch in ihrer Rolle als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren eines weltoffenen Sachsen-Anhalts", sagt Rektorin Prof. Dr. Claudia Becker.
Der ZLB-Direktor und Leiter des Projekts Prof. Dr. Torsten Fritzlar ergänzt: "Internationalisierung ermöglicht nicht nur Studien- und Praxisanteile im Ausland, sie erleichtert darüber hinaus das Erleben globaler Zusammenhänge und unterstützt die Persönlichkeits- und Kompetenzentwicklung."
Das Projektteam arbeitet erfolgreich seit 2019. In den vergangenen beiden Förderphasen konnten rund 250 angehende Lehrerinnen und Lehrer - trotz des Reisestopps in der Corona-Zeit - bei einem fachlichen Auslandsaufenthalt unterstützt werden, 30 Stipendien wurden für viermonatige Studienpraxis-Aufenthalte aus Projektmitteln vergeben. "Jedoch gibt es immer noch einen guten Teil der angehenden Lehrkräfte, die aus verschiedenen Gründen keine Auslandserfahrung machen", sagt der Projektverantwortliche Peter Grüttner vom ZLB. Da auch diese Lehramtsstudierenden pädagogisch erfolgreich mit kultureller und sprachlicher Heterogenität umgehen können müssten, biete das Modellprojekt nun zusätzlich neue, kürzere Formen der durchgehend begleiteten Auslandsmobilität an, zum Beispiel ein- oder zweiwöchige Praktika und Exkursionen.
"Lehramtsstudierende können in internationalen Co-Working-Phasen direkt mit Lehramtsstudierenden an den Unis der Partnerländer, darunter Brasilien, Chile, Griechenland, Irland, Niederlande, Polen, Portugal, Österreich, Tschechien und die USA, zusammenarbeiten. Sie können neue Perspektiven entdecken und erkennen, dass Lehrkraft längst ein Beruf mit globalen Anforderungen ist", so Grüttner weiter. Damit das auch im Studium bereits erfahrbar wird, soll der internationale Austausch zu Fragen des Fachs, der Didaktik und Pädagogik ein selbstverständlicher Teil der Vorlesungen und Seminare im Studium werden.
An der MLU sind die Lehramtsstudiengänge für die allgemeinbildenden Schulen in Sachsen-Anhalt konzentriert. Das ZLB koordiniert als zentrale, fakultätsübergreifende Einrichtung die verschiedenen Teile der akademischen Lehrer*innenbildung. Aktuell sind rund 4.000 Studierende in den Studiengängen für das Grundschul-, Sekundarschul-, Förderschul- und Gymnasiallehramt immatrikuliert.
Mehr Informationen zum Projekt unter http://www.zlb.uni-halle.de/international
Informationen für Lehramtsstudierende unter http://www.zlb.uni-halle.de/ausland
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende
fachunabhängig
regional
Studium und Lehre
Deutsch
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