Hochschulen und Universitäten haben sich heute (23.01.2025) an der Hochschule Biberach (HBC) getroffen, um über den Klimaschutz als eine der großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit zu diskutieren.
Seit Ende 2022 treiben vom Land eingestellte Klimaschutzmanagerinnen und -manager diese Vorhaben an baden-württembergischen Hochschulen voran. Hinzu kommt, gerade an der HBC, die thematische Ausrichtung der Hochschule in Lehre und Forschung. Im Fokus stehen innovative Methoden und Prozesse, um den Verbrauch von Ressourcen zu reduzieren. In ihren Fakultäten und Instituten arbeitet die HBC zu dieser nachhaltigen Ausrichtung und bildet akademische Fachkräfte aus, die etwa das nachhaltige Bauen, die Wärmewende oder den Umgang mit nachwachsenden Rohstoffen in der Prozessentwicklung und – analyse für die Herstellung biopharmazeutischer Wirkstoffe vorantreiben.
An der Pilothochschule Biberach wurde nun mit der vom Ministerium für Wissenschaft und Kunst (MWK) organisierten Tagung „Klimaschutz im Hochschulbereich“, an der rund 150 Fachleute teilnahmen, eine Zwischenbilanz gezogen. Wissenschaftsministerin Petra Olschowski und Finanz-Staatssekretärin Gisela Splett informieren sich über das Erreichte sowie künftige Klimaschutz-Aufgaben der Hochschulen. Dabei gibt der KLIMAPLÄN der Landesverwaltung den Rahmen vor. Als Vertreter des Landtags nahm Michael Joukov, MdL, u. a. Sprecher für Wissenschafts- und Hochschulpolitik der Grünen-Fraktion in Baden-Württemberg teil.
Wissenschaftsministerin Petra Olschowski sagte anlässlich der Tagung:
„Auf dem Weg zur klimaneutralen Landesverwaltung leisten unsere Hochschulen einen bedeutenden Beitrag. Mit Energie- und Klimaschutzkonzeptionen erarbeiten sie passgenaue Maßnahmen für ihren Standort: Angefangen von der eigenen Photovoltaik-Anlage auf dem Dach über die Abwärmenutzung von Großrechnern bis hin zur Erforschung klimaschonender Technologien. Darüber hinaus prägen unsere Landeshochschulen die Akademikerinnen und Akademiker von morgen: Um die Herausforderungen unserer Zeit anzugehen – allen voran den Klimawandel – brauchen wir gut ausgebildete Fachkräfte. Als Wissenschaftsministerium geben wir den Rahmen vor und unterstützen die Klimaschutzaktivitäten der Hochschulen nach Kräften – unter anderem mit der Einstellung von Klimaschutzmanagerinnen und -managern."
Finanzstaatssekretärin Gisela Splett ergänzte: „Wir haben das Ziel, bis 2030 eine netto-treibhausgasneutrale Landesverwaltung zu haben. Dazu haben wir beispielsweise den Photovoltaikausbau beschleunigt und Projekte für klimaneutrale Wärmeversorgung angestoßen. Wir setzen auch auf Energiespar-Contracting. Im erst kürzlich beschlossenen Doppelhaushalt sind energetische Maßnahmen mit einem Volumen von rund 250 Millionen Euro enthalten. Für den Hochschulbau sind so viele Mittel vorgesehen wie noch nie."
„Wir sind stolz darauf, als Pilothochschule für den klimaneutralen Campus Ausrichtungsort dieser wichtigen und zukunftsweisenden Veranstaltung zu sein“, sagte Prof. Dr.-Ing. Matthias Bahr, Rektor der Hochschule Biberach zum Auftakt der Tagung. Noch mehr jedoch freue er sich über den Spirit, mit dem das Land – Finanzministerium, MWK und Amt für Vermögen und Bau – diese Herausforderung gemeinsam mit der HBC angehe. „Man hat sich entschieden, tatsächlichen Innovationen eine Chance zu geben, um nicht nur den Klimaschutz zu verbessern, sondern auch Freiraum für gemeinsame Ideen zu lassen“, so Bahr. So werde zum Beispiel ein hochmodernes und nachhaltiges Wärmedämmverbundsystem zum Einsatz kommen, Photovoltaik, so der aktuelle Planungsstand, werde teilweise in der Fassade integriert. „Unserer angestammten Gebäudestruktur wird Rechnung getragen und wir werden auch nach der Sanierung die typischen Gebäudemerkmale wie Gebäudeüberhänge oder das markante Glastreppenhaus im Innenhof erhalten“, so Bahr. „Das ist wichtig, um der Hochschule ihre Seele auch weiterhin zuzugestehen“, sagte der Rektor und sprach den politischen Vertreterinnen seinen Dank aus.
Die Hochschule Biberach bot nicht nur den Veranstaltungsort, sondern brachte sich auch mit eigenen Fachbeiträgen ein. So berichtete Kanzler Thomas Schwäble in seinem Impuls „Kooperationsprojekte im Hochschulbereich“ von den eigenen Erfolgen der Pilothochschule Biberach für den klimaneutralen Campus und zeigte auf, wie Hochschulen diesen nicht immer ganz einfachen Weg künftig gemeinsam gehen können. „Kooperation, interdisziplinäre Strukturen und schlanke Prozesse zwischen Bauherren, Nutzern sowie budgetierte Masterpläne bringen den Hochschulbau auch bei knappen Kassen und Fachkräftemangel auf die Erfolgsspur“, so Schwäble. Dafür sei ein tragfähiges Ökosystem aus internen und externen Stakeholdern notwendig. Piloten, Prototypen und Roll-out-Phasen, die in verschiedenen Projekten wie Flächenmasterpläne, standardisierte Gebäudemanagement-Anwendungen, automatisiertes Verbrauchsmanagement und gemeinsame Klimaschutzmanagementstrukturen bereits erreicht wurden, zeigten wie Klimaschutzziele und räumliche Innovation zusammengeführt werden können. „Ich wünsche mir, dass Veranstaltungen wie die heutige diese Transformationsprozesse in die Breite bringen und viele Nachahmer finden“, so der Apell des Biberacher Kanzlers.
Am Nachmittag der Tagung zeigten Beiträge der einzelnen Hochschulen und Universitäten, welche konkreten Ideen und Konzepte es gibt, um die eigene Einrichtung nach vorne zu bringen, was Nachhaltigkeit und Klimaschutz angeht. Prof. Dr.-Ing. Martin Becker vom HBC-Institut Gebäude und Energiesysteme stellte vor, welche Rolle technisches Monitoring von Gebäuden für einen aktiven Klimaschutz spielt. Das Beispiel zeigt, wie die Expertise einer einzelnen Hochschule für das Gesamtprojekt KLIMALÄND genutzt werden kann. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit unserem Forschungs- und Pilotprojekt EnMa-HAW eine grundlegende Basis für ein automationsgestütztes Energie-Monitoring legen können, um den Klimaschutz an den Hochschulen des Landes Baden-Württemberg aktiv mit voranzubringen“, so Becker. Sein Team und er seien schon sehr auf das nun folgende Rollout und den Transfer auf weitere 14 HAWs gespannt.
Am Rande der Veranstaltung zeigte Jasmin Steinhauser, Leiterin der Abteilung Campusentwicklung, auf, welche Maßnahmen die Hochschule Biberach im Bereich klimaneutraler Campus bereits erfolgreich in den Bereichen Gebäude und Energie, Abfall, Nachhaltige Beschaffung, Mobilität sowie Freiflächen und Biodiversität umgesetzt hat. Das Team nimmt sich u.a. allen Aufgaben an, die das Klimaschutzmanagement des Landes vorsieht.
So begleitet die Abteilung in enger Zusammenarbeit mit Kanzler Thomas Schwäble das Pilotprojekt „Klimaneutraler Campus“, in dessen Rahmen der Campus Stadt umfangreich saniert wird. Im Fokus stehen insbesondere die Themen Reduktion des Strom- und Wärmeverbrauchs und die Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien, etwa durch den Austausch von Beleuchtung, von Dämmungen der Fassaden und Dächer sowie ein regeneratives Heizsystem und Photovoltaik.
http://www.hochschule-biberach.de
Rektor Prof. Dr.-Ing. Matthias Bahr und Wissenschaftsministerin Petra Olschowski am Rande der Klimas ...
Foto: HBC
Wissenschaftsministerin Petra Olschowski (Mitte) sowie Finanzstaatssekretärin Gisela Splett bei der ...
Foto: HBC
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Bauwesen / Architektur, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
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Wissenschaftspolitik
Deutsch
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