Vertreter:innen von 6 Universitäten aus Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg haben das Forschungsprojekt „Positive Health Innovation“ gestartet. Beteiligt sind auch Wissenschaftler:innen der Universität Duisburg-Essen. Die Forschenden möchten die Qualität der Vorsorge und Gesundheitsförderung in Hausarztpraxen verbessern. Grundlage bildet das Konzept zur „Positiven Gesundheit“, das die Ärztin und Forscherin Dr. Machteld Huber entwickelt hat. Das Vorhaben koordinieren Forschende der Universität Witten/Herdecke. Es wird durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses mit 2,5 Mio. Euro über 3 Jahre gefördert. Das Essener Team erhält davon rund 500.000 Euro.
Durch das „Positive Health“-Konzept werden Patient:innen motiviert, mehr Verantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen. Mithilfe eines Spinnennetz-Diagramms lernen sie, ihre Gesundheit in sechs Bereichen einzuschätzen und zu bewerten. Das Diagramm unterstützt Patient:innen dabei, mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt individuelle Gesundheitsziele zu entwickeln und die nächsten Schritte festzulegen.
„Ziel unserer Forschung in Essen ist, die hausärztlich initiierte Gesundheitsförderung vor Ort in den Praxen zu stärken sowie Schnittstellenprobleme zwischen Hausärzt:innen und lokalen Unterstützungsangeboten zu überwinden“, sagt Dr. Philip Schillen, Leiter des Essener Teilprojekts „PositiveHealth – Entwicklung und Pilotierung eines neuen Dialogs zur Gesundheitsförderung in der Primärversorgung“. Im Zuge der Auswertung soll festgestellt werden, wie Hausärzt:innen gemeinsam mit Vertreter:innen von bestehenden Gesundheitsnetzen dazu beitragen können, dass es Patient:innen besser geht und ein gesundheitsförderndes Umfeld geschaffen werden kann. Für das Forschungsteam in Essen liegt ein Arbeitsschwerpunkt auf der Einführung des Beratungskonzepts in den Gesundheitsnetzen der drei Studienzentren des Projekts. Innerhalb Essens untersucht das Team die Gesundheitsversorgung nördlich der Autobahn A40.
Mit einer Positive-Health-Beratung können sehr unterschiedliche gesundheitlich relevante Bedürfnisse identifiziert werden. Eine wichtige Rolle spielt die Vermittlung psychosozialer Hilfen, beispielsweise durch die Unterstützung von sozialer Interaktion im Viertel oder durch Vermittlung einer Beratung bei Überschuldung oder Drogenabhängigkeit. „Mit unseren Erkenntnissen möchten wir dazu beitragen, dass Patient:innen auf sie passende Angebote im Stadtteil stärker als bislang nutzen“, ergänzt Projektleiter Dr. Schillen, der am Institut für Allgemeinmedizin des Universitätsklinikums Essen arbeitet. Das Konzept sieht Lotsen in den Gesundheitsnetzen vor, die beteiligte Hausärzt:innen und Patient:innen bei der Umsetzung unterstützen.
Dr. Philip Schillen, Leiter des Essener Teilprojekts, Institut für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Essen, E-Mail: philip.schillen@uk-essen.de, Telefon: 0201/723-8032
http://innovationsfonds.g-ba.de/projekte/versorgungsforschung/positivehealth.696 Details des Essener Teilprojektes
https://www.positive-gesundheit.eu Mehr zum Gesundheitsmodell „Positive Health“
Das Spinnennetz-Diagramm, das Teil des Positive-Health-Konzeptes ist.
Hausarztpraxis Mortsiefer und Breer, Köln
Das Schaubild zeigt das Spinnennetz-Diagramm, das Teil des Positive-Health-Konzeptes ist.
iPH, PHi
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Medizin
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Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
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