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27.01.2025 13:05

Neues aus der Forschung: Publikationen, Studien und Forschungsprojekte aus dem UKE

Saskia Lemm Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

    Studien zum Erfolg einer Stammzelltransplantation bei Patient:innen mit Myleofibrose | Anti-Nephrin Autoantikörper sind ursächlich für Entstehung von Nierenerkrankungen | Landesforschungsförderung über zwei Millionen Euro für zwei von UKE-Forschenden geleitete Verbünde

    Studien zum Erfolg einer Stammzelltransplantation bei Patient:innen mit Myelofibrose

    Forschende des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben in zwei Studien den Erfolg der Stammzelltransplantation bei an der bösartigen Bluterkrankung Myelofibrose erkrankten Patient:innen untersucht. Ihre jeweiligen Ergebnisse haben sie in den Fachmagazinen New England Journal of Medicine und Nature Communications veröffentlicht.

    In der einen Studie haben Forschende der Interdisziplinären Klinik und Poliklinik für Stammzelltransplantation des UKE die der Myelofibrose zugrundeliegenden genetischen Mutationen im Blut der Patient:innen nach einer Stammzelltransplantation untersucht und das zeitliche Verschwinden der Mutationen mit dem Gesamtüberleben und dem Risiko des Rückfalles analysiert. Die Wissenschaftler:innen konnten durch eigens entwickelte sensitive Nachweismethoden (PCR) zeigen, dass das Verschwinden der vor der Transplantation nachweisbaren Mutation an Tag 30 nach der Transplantation der wichtigste Parameter für den Heilungserfolg darstellt. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin New England Journal of Medicine veröffentlicht.

    Publikation: Gagelmann und Quarder et al. Clearance of Driver Mutations after Transplantation for Myelofibrosis. New England Journal of Medicine. DOI: https://doi.org/10.1056/NEJMoa2408941

    In einer weiteren, prospektiven Kohortenstudie haben Wissenschaftler:innen der Interdisziplinären Klinik und Poliklinik für Stammzelltransplantation, des Instituts für Osteologie und Biomechanik und der Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des UKE eine Charakterisierung des Skeletts von Patient:innen mit Myelofibrose vor und nach Stammzelltransplantation unter Verwendung hochauflösender klinischer Bildgebung, Laboranalysen und Knochenbiopsiestudien vorgenommen.
    Dabei beobachteten sie eine umfassende Wiederherstellung der Knochenheilung und der Skeletthomöostase, also des Prozesses, der den Knochenstoffwechsel im Gleichgewicht hält. Während die Wiederherstellung des Knochenmarks durch die Stammzelltransplantation bereits bekannt war, war der übergeordnete Effekt auf das Skelettsystem bislang unklar. Ihre Ergebnisse haben die Forschenden im Fachmagazin Nature Communications veröffentlicht.

    Publikation: Schäfersküpper und Simon et al. Reconstructing skeletal homeostasis through allogeneic hematopoietic stem cell transplantation in myelofibrosis. Nature Communications. 2024. DOI: https://doi.org/10.1038/s41467-025-55915-w

    Die Myelofibrose ist eine bösartige Bluterkrankung, die durch eine ausgeprägte Vernarbung des Knochenmarks und einer Verschlechterung der Blutproduktion in Verbindung mit einer Milzvergrößerung gekennzeichnet ist. Bei rund 90 Prozent der Patient:innen lässt sich eine krankheitstypische genetische Mutation nachweisen. Die Krankheit ist aktuell nur durch eine allogene Stammzelltransplantation heilbar.

    Kontakt für Rückfragen: Prof. Dr. Nicolaus Kröger, Interdisziplinäre Klinik und Poliklinik für Stammzelltransplantation, Prof. Dr. Michael Amling, Institut für Osteologie und Biomechanik, Priv.-Doz. Dr. Dr. Tim Rolvien, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie

    Anti-Nephrin Autoantikörper sind ursächlich für Entstehung von Nierenerkrankungen (Podozytopathien)

    Bei nierenkranken Patient:innen mit Podozytopathien konnten Wissenschaftler:innen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) kürzlich zirkulierende Autoantikörper gegen das Podozytenprotein Nephrin identifizieren und charakterisieren. Nun konnten sie erstmals zeigen, dass die Autoantikörper nicht nur Biomarker für die Diagnose und das Monitoring der Erkrankung sind, sondern auch ursächlich für die Entwicklung der Nierenschädigung sind. Ihre Ergebnisse haben die Forschenden im Fachmagazin The Journal of Clinical Investigation veröffentlicht.

    In der Studie haben die Wissenschaftler:innen die Kreuzreaktivität menschlicher anti-Nephrin Autoantikörper mit Nephrin-Protein verschiedener Spezies untersucht. Sie konnten dabei eine hohe Reaktivität der Autoantikörper mit Nephrin eines Modellorganismus feststellen. In der Folge transferierten sie anti-Nephrin sowie Kontroll-Antikörper und konnten feststellen, dass nur die aus Patient:innen stammenden anti-Nephrin Antikörper eine Proteinurie, also das Vorhandensein von Eiweiß im Urin, und das histologische Bild einer Podozytopathie auslösten. Dabei induzierten die Antikörper eine Phosphorylierung des Zielantigens und hatten somit direkte Auswirkung auf die Signaltransduktion der Nierenzellen. Immunfluoreszenzanalysen zeigten weiter die Ablagerung der Autoantikörper an der glomerulären Filtrationsbarriere, ohne dass zelluläre Infiltrate oder Komplementablagerungen beobachtet wurden.

    Publikation: Hengel, Dehde, Krezt et al. Passive transfer of patient-derived anti-nephrin autoantibodies causes a podocytopathy with minimal change lesions. The Journal of Clinical Investigation. 2025. DOI: https://doi.org/10.1172/JCI186769
    Kontakt für Rückfragen: Priv.-Doz. Dr. Nicola Tomas, III. Medizinische Klinik und Poliklinik

    Landesforschungsförderung für zwei von UKE-Forschenden geleitete Verbünde

    Zwei Forschungsverbünde unter Leitung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) erhalten von der Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke eine Landesforschungsförderung in Höhe von jeweils rund einer Million Euro über bis zu drei Jahre. Zum einen wird das von Prof. Dr. Boris Fehse aus der Interdisziplinären Klinik und Poliklinik für Stammzelltransplantation geleitete Projekt „Transiente CAR-Effektorzellen: Neue Ansätze zu ihrer Herstellung und effizienten Anwendung (transCAR)“ und zum anderen das Projekt „Pathogene und Autoimmunerkrankungen“ von Prof. Dr. Madeleine Bunders aus der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik unterstützt. An beiden Projekten sind außerdem Wissenschaftler:innen der Universität Hamburg und beim zweiten Projekt noch Forschende des Leibniz-Instituts für Virologie beteiligt.
    Mehr zur Landesforschungsförderung: Vierte Runde der Landesforschungsförderung setzt starkes Zeichen für Wissenschafts- und Innovationsstandort Hamburg.

    Kontakt für Rückfragen: Prof. Dr. Boris Fehse aus der Interdisziplinären Klinik und Poliklinik für Stammzelltransplantation und Prof. Dr. Madeleine Bunders aus der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Unternehmenskommunikation
    Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
    Martinistraße 52
    20246 Hamburg
    Telefon: 040 7410-56061
    Mail: presse@uke.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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