Professor Dietrich Baron von Engelhardt war der GDNÄ jahrzehntelang eng verbunden: als Veranstalter glanzvoller Tagungen, als Autor, Interviewpartner und wohlwollender, kompetenter Ratgeber: Nun ist er im Alter von 83 Jahren in Karlsruhe verstorben. Für seine herausragenden Verdienste um die Weiterentwicklung der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte wurde der renommierte Wissenschaftshistoriker 2016 mit der Alexander-von-Humboldt-Medaille ausgezeichnet.
Dietrich von Engelhardt verstarb am 14. Januar 2025. „Über diesem Tode der Natur, aus dieser toten Hülle nur, geht eine schönere Natur, geht der Geist hervor“ – dieses Hegel-Zitat leitet die Traueranzeige ein und wer Dietrich von Engelhardt gekannt hat, wird es als überaus passend empfinden.
„Für die GDNÄ ist der Tod von Dietrich von Engelhardt ein herber Verlust“, sagt die Präsidentin der GDNÄ, Professorin Anke Kaysser-Pyzalla, und fügt hinzu: „Unvergessen bleibt das von ihm organisierte großartige Symposium zum 175-jährigen Bestehen der GDNÄ mit viel Prominenz aus Wissenschaft und Politik.“ Als Mitglied der GDNÄ-Bildungskommission sei Professor von Engelhardt Vordenker einer Allgemeinbildung durch Naturwissenschaften gewesen. Anke Kaysser-Pyzalla: „Bis zuletzt stand er uns mit seinem profunden historischen Wissen ins stets liebenswürdiger Weise zur Seite. Wir werden ihn sehr vermissen und ihm ein ehrendes Andenken bewahren.“
Die Festschrift zum 200-jährigen Bestehen der GDNÄ enthält ein vierseitiges Interview mit Professor von Engelhardt. Auf die Frage, wie er sich die Robustheit der GDNÄ erkläre, antwortete er: „Vor allem mit ihrer Einzigartigkeit. Ihr Kernanliegen ist seit ihrer Gründung 1822 der interdisziplinäre Austausch zwischen Naturwissenschaftlern und Medizinern ebenso wie die Verbindung zu Philosophie und Gesellschaft.“
Noch im Sommer 2024 veröffentlichte Dietrich von Engelhardt das beeindruckende Werk „Goethe als Naturforscher im Urteil der Naturwissenschaft und Medizin des 19. Jahrhunderts“.
Dietrich von Engelhardt hinterlässt seine Ehefrau Ulrike von Engelhardt und fünf Kinder mit ihren Familien.
Zur Person
Professor von Engelhardt war von 1983 bis 2007 Ordinarius für Geschichte der Medizin und Allgemeine Wissenschaftsgeschichte der Universität zu Lübeck. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählten Naturphilosophie, Naturwissenschaften, Medizin in Idealismus und Romantik sowie europäische Wissenschaftsbeziehungen. 1997 organisierte Professor von Engelhardt ein großes Symposium zum 175-jährigen Bestehen der GDNÄ in Lübeck. Er war Herausgeber der zugehörigen Festschrift „Forschung und Fortschritt“ sowie der „Schriftenreihe über die Versammlungen Deutscher Naturforscher und Ärzte“. Dietrich von Engelhardt war Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Mitglied der GDNÄ war er seit 1981.
Über die GDNÄ
Die Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte e. V. (GDNÄ) ist eine der ältesten deutschen wissenschaftlichen Vereinigungen. Sie wurde im Jahr 1822 von dem Naturphilosophen und Arzt Lorenz Oken gegründet. Der Name der GDNÄ hat sich aus dieser Zeit erhalten. Mit ihrer ersten Versammlung am 18. September 1822 in Leipzig wurde die GDNÄ zum damals zentralen Vortrags- und Diskussionsforum für neue Forschungsergebnisse. Bis in das 20. Jahrhundert hinein fanden auf den Versammlungen grundlegende Debatten in der Medizin und in den Naturwissenschaften statt.
Mehr Informationen zur GDNÄ: https://www.gdnae.de/ueber-uns/
Ansprechpartner für Medienvertreter:
Prof. Dr. Michael Dröscher Schatzmeister und Generalsekretär presse@gdnae.de
Allgemeine Anfragen:
Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte e.V. Geschäftsstelle: Sylvia Landeck u. Katja Diete
info@gdnae.de
Tel: +49 (0)2224 90148-0
Hauptstraße 5
53604 Bad Honnef
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Biologie, Chemie, Geschichte / Archäologie, Medizin, Physik / Astronomie
überregional
Personalia
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).