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30.01.2025 09:48

Neues Verfahren ermöglicht präzisere Oberflächenmessungen für Industrie

Sascha Vogelsang Kommunikation & Marketing
Westsächsische Hochschule Zwickau

    Die Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ) und das Fraunhofer-Anwendungszentrum für Optische Messtechnik und Oberflächentechnologien (AZOM) präsentieren auf der SPIE Photonics West, der weltweit größten Konferenz für Laser und photonische Technologien, vom 25. bis 30. Januar in San Francisco eine neue Methode zur präzisen Oberflächenmessung. Mit Hilfe des Ghost Imaging können selbst anspruchsvolle Industrieumgebungen analysiert werden.

    Kern ist die Nutzung der Fluoreszenz zur Oberflächencharakterisierung. Sophie Gruner, Wissenschaftlerin am Fraunhofer AZOM und der WHZ, stellt in San Francisco eine neu entwickelte Methode vor, die die Detektion und Quantifizierung von Oberflächenfluoreszenz selbst in lichtstörenden Umgebungen erlaubt. „Diese Technologie eröffnet neue Perspektiven für die Analyse von Materialien wie Solarzellen, Polymeren oder Verbundwerkstoffen und ermöglicht es, Rückstände und Verunreinigungen im Produktionsprozess frühzeitig zu identifizieren“, erklärt Gruner.

    Genauigkeit im Nanosekundenbereich
    Durch die Kombination modernster Detektionstechniken wie dem Ghost Imaging mit fortschrittlichen mathematischen Algorithmen wird fluoreszierendes Licht auf Oberflächen hochpräzise gemessen. „Besonders hervorzuheben ist die Fähigkeit, nicht nur die Intensität, sondern auch die Fluoreszenzlebensdauer mit einer Genauigkeit von über 90 Prozent bis in den Nanosekundenbereich zu bestimmen“, ergänzt die Wissenschaftlerin. Die Methode ist durch ihre hohe Präzision und Flexibilität gerade für den Einsatz in Industrieprozessen interessant. Selbst bei starken Störlichtquellen ermöglicht sie die zuverlässige Messung fluoreszierender Oberflächen. Schwache Signale werden durch den Einsatz kodierter Masken in Kombination mit dem Lock-in Ansatz präzise detektiert und Störungen effektiv minimiert. Die Technologie ist z.B. für die Analyse von Materialien wie Solarzellen, Polymeren und Verbundwerkstoffen geeignet und bietet insbesondere in der Fertigung technischer Bauteile entscheidende Vorteile für die frühzeitige Erkennung von fluoreszierenden/UV-aktiven Verunreinigungen.

    Hintergrund: Fluoreszenz und ihre Bedeutung
    Fluoreszenz beschreibt das Phänomen, bei dem ein Material Licht einer bestimmten Wellenlänge absorbiert und anschließend Licht mit einer längeren Wellenlänge emittiert. Dieser Effekt ist ein wertvolles Werkzeug zur Identifikation unterschiedlicher Stoffe auf Oberflächen basierend auf deren Fluoreszenzlebensdauern. Diese Lebensdauer, also die Verweildauer eines Moleküls im angeregten Zustand, liefert dabei zusätzliche Informationen über die Materialbeschaffenheit.

    Über Sophie Gruner
    Sophie Gruner, Absolventin der WHZ im Bereich Biomedizintechnik, ist aktuell wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fraunhofer AZOM. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf der Entwicklung optischer Messsysteme und innovativer numerischer Methoden. Auf der SPIE Photonics West präsentiert sie Ergebnisse aus ihrer Bachelorarbeit an der WHZ sowie weiterführende Erkenntnisse aus ihrer Masterarbeit, die in Kooperation mit dem Fraunhofer AZOM und der TU Ilmenau entstand.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. rer. nat. habil. Peter Hartmann
    Westsächsische Hochschule Zwickau
    Fakultät Physikalische Technik/ Informatik
    Peter.hartmann@fh-zwickau.de
    Telefon: +49 375 536-1538
    Mobil: +49 1522 9262090


    Weitere Informationen:

    https://spie.org/photonics-west/presentation/Advanced-non-quantum-ghost-imaging-...


    Bilder

    Das Laborsetup zeigt eine Probe mit verschiedenen fluoreszierenden Stoffen, welche mithilfe des Ghost Imaging detektiert werden können.
    Das Laborsetup zeigt eine Probe mit verschiedenen fluoreszierenden Stoffen, welche mithilfe des Ghos ...
    WHZ/Sophie Gruner
    WHZ/Sophie Gruner


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    Das Laborsetup zeigt eine Probe mit verschiedenen fluoreszierenden Stoffen, welche mithilfe des Ghost Imaging detektiert werden können.


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