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30.01.2025 17:37

Podiumsgäste auf dem GFFA sehen Bioökonomie als Schlüsselfaktor zur globalen Ernährungssicherung

Daniela Schimming Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO)

    Am 17. Januar 2025 diskutierten Expert:innen bei dem Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) in Berlin über „Bioökonomie und globale Ernährungssicherung – Herausforderungen in internationaler Perspektive“. Die Veranstaltung wurde vom IAMO und der German Agribusiness Alliance (GAA) organisiert.

    Bioökonomie basiert auf der nachhaltigen Nutzung, Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung von Ressourcen und fördert ökologische wie auch ökonomische Nachhaltigkeit. Die internationalen Podiumsgäste aus Politik, Wirtschaft und Forschung beschäftigten sich bei der Veranstaltung in Berlin schwerpunktmäßig mit den bisherigen Erfahrungen bei der Anwendung von bioökonomischen Prinzipien, der Rolle von modernen Technologien heute und morgen sowie der Frage, wie die bioökonomische Wirtschaftsweise zukünftig weiter forciert werden kann.

    In der Eröffnungsrede des Fachpodiums erklärte Claudia Müller, Parlamentarische Staatssekretärin des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), vor dem Hintergrund der Klima- und Biodiversitätskrise die Bioökonomie zur Notwendigkeit für Nachhaltigkeit sowie die Bekämpfung von Hunger und lobte das GFFA als Plattform für einen fachlichen Austausch.

    Wissenschaftlich begleitet wurde das Podium von IAMO-Forscher Frans Hermans, welcher in seiner Keynote-Rede darauf verwies, dass bioökonomische Ziele nicht allein durch Innovationen, beispielweise in Form von Bio-Technologien, zu erreichen seien, stattdessen spielte auch Erfahrungswissen eine wichtige Rolle. Er empfiehlt zudem Bioökonomie-Cluster für den Wissensaustausch sowie die Zusammenarbeit zwischen beteiligten Sektoren aus Landwirtschaft, Unternehmen, Behörden und Forschung zu fördern.

    Bei der Podiumsdiskussion gab Vitalyi Koval, Minister für Agrarpolitik und Ernährung der Ukraine, einen aktuellen Lagebericht über den Zustand der ukrainischen Landwirtschaft vor dem Hintergrund des Angriffskrieges Russlands. Er merkte an, dass die Ernährungssicherheit von höchster Priorität sei und sich die Ukraine auch ihrer internationalen Verantwortung stelle, indem sie weiterhin landwirtschaftliche Erzeugnisse exportiere. Darüber hinaus betonte Vitalyi Koval die Bedeutung der Bioökonomie für die Zukunft sowie das Potential der Ukraine, den landwirtschaftlichen Sektor nach bioökonomischen Prinzipien wiederaufzubauen.

    Auch Kasachstan wolle seine Rolle in der Welternährungssicherung wahrnehmen, den Export steigern und beispielsweise den Ökolandbau ausbauen, erklärte Yermek Kenzhekhanuly, Vize-Agrarminister Kasachstans. Dafür seien unter anderem neue Technologien von Bedeutung, zum Beispiel die Nutzung von Lasern beim Anbau von Gemüse und Baumwolle für eine wassersparendere Tröpfchenbewässerung.

    Als Vertreter:innen aus der Wirtschaft untermauerten Maryna Kovalova, Marketingleiterin bei der SmartFarming Group in der Ukraine, und Oliver Gierlichs, Geschäftsführer und Finanzvorstand bei Bayer Ltd. Ukraine, das Potenzial von Innovationen und neuen Technologien zur Effizienzsteigerung in der Landwirtschaft. Maryna Kovalova gab zwar zu bedenken, dass die bioökonomische Wirtschaftsweise in der ukrainischen Landwirtschaft etwas Neues sei und die Digitalisierung noch nicht flächendeckend Einzug erhalten habe, unterstich aber gleichzeitig, dass gerade in digitalen Technologien viele Möglichkeiten bestehen. Beispielsweise, so erklärte Maryna Kovalova, könnten Drohnen und Satellitenbilder Daten liefern, die das Düngen und Bewässern effizienter machen. Oliver Gierlichs führte aus, dass Innovationen einen optimierten Einsatz von Ressourcen, beispielsweise durch die Nutzung von Abfallprodukten und biologisch verträglicheren Pflanzenschutz- und Düngemitteln, ermöglichen. Zwar sieht er die ukrainische Landwirtschaft vor großen Herausforderungen, stellte aber auch das große Potential für die Produktion von Biokraftstoff auf durch den Krieg verseuchten Feldern, die vorerst nicht für die Erzeugung von Nahrungs- oder Futtermittel genutzt werden können, heraus.

    Die Referent:innen des Fachpodiums, welches von Dirk Stratmann, Ländersprecher Ukraine/Zentralasien bei der GAA, moderiert wurde, waren sich einig, dass Bioökonomie ein Schlüsselfaktor für ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit sowie die Erreichung von globaler Ernährungssicherung sei.

    Über das GFFA

    Das 17. Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) findet vom 15. bis 18. Januar 2025 unter dem Titel „Bioökonomie nachhaltig gestalten“ in Berlin statt. Das GFFA ist eine internationale Konferenz zu agrar- und ernährungspolitischen Fragen. Es wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in Kooperation mit der Messe Berlin GmbH veranstaltet. Allgemeine Informationen zum GFFA 2025 erhalten Sie auf der Konferenzwebseite: www.gffa-berlin.de.


    Weitere Informationen:

    https://www.iamo.de/presse/pressemitteilungen/artikel/podiumsgaeste-auf-dem-gffa...


    Bilder

    Podiumsgäste auf dem GFFA in Berlin
    Podiumsgäste auf dem GFFA in Berlin
    Foto: Lars Hübner
    © IAMO/GAA


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Politik, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Podiumsgäste auf dem GFFA in Berlin


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