Unternehmerinnen und Unternehmer mit Migrationshintergrund leisten wertvolle Beiträge zu Innovation und Wirtschaftswachstum, doch viele stoßen auf unsichtbare Hindernisse in ihrem beruflichen Alltag. Die neueste Ausgabe von Forschung aktuell des Instituts Arbeit und Technik (IAT) der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen beleuchtet, wie sogenannte Mikroaggressionen als „stille Barrieren“ ihren Erfolg beeinflussen. Die Forscherinnen des IAT untersuchen, wie subtile Formen der Diskriminierung insbesondere Frauen in unternehmerischen Ökosystemen benachteiligen.
Mikroaggressionen – oft unbewusst und subtil – untergraben Selbstvertrauen, den Zugang zu Ressourcen und die Einbindung in berufliche Netzwerke. Dazu zählen zum Beispiel subtile Zweifel an der Kompetenz, subtile Kommentare oder Verhaltensweisen, die die Identität einer Person herabsetzen, oder aber auch rassistische Beleidigungen und Handlungen. „Unsere Forschung zeigt, dass Mikroaggressionen nicht nur individuelle Herausforderungen schaffen, sondern auch das gesamte unternehmerische Umfeld beeinflussen. Sie machen den Zugang zu Netzwerken und Ressourcen schwieriger, was die Potenziale von Migrantinnen und Migranten hemmt“, erklärt Dr. Alexandra David, Wissenschaftlerin am IAT.
Herausforderungen und Chancen in unternehmerischen Ökosystemen
Die IAT-Studie identifiziert strukturelle Hindernisse innerhalb unternehmerischer Ökosysteme, die oft nicht neutral, sondern von systemischen Vorurteilen geprägt sind. Diese erschweren den Zugang zu Finanzierung, Partnerschaften und Mentoring-Angeboten. Zusätzlich verstärkt die intersektionale Diskriminierung, die Ethnizität, Geschlecht und kulturelle Stereotype umfasst, diese Herausforderungen. Trotz dieser Barrieren hebt die Studie das ungenutzte Potenzial von Migrantinnen und Migranten hervor, die mit ihrer Innovationskraft maßgeblich zur wirtschaftlichen Entwicklung beitragen können.
„Ein inklusives unternehmerisches Ökosystem, das gezielt Hürden wie Mikroaggressionen adressiert, kann nicht nur die individuellen Erfolgschancen verbessern, sondern auch den Innovations- und Wachstumsmotor für unsere Gesellschaft stärken“, ergänzt Dr. Judith Terstriep, Leiterin des Forschungsschwerpunktes Innovation, Raum & Kultur am IAT.
Forderung nach weiterer Forschung und politischem Handeln
Die Ergebnisse verdeutlichen, dass Mikroaggressionen nicht nur den individuellen Erfolg behindern, sondern auch die Entwicklung ganzer unternehmerischer Ökosysteme einschränken. Der Bericht ruft zu weitergehender Forschung auf, um die Intersektion von Mikroaggressionen und systemischen Barrieren besser zu verstehen, sowie zur Umsetzung von Maßnahmen, die Vielfalt und Resilienz fördern.
Dr. Alexandra David, Durchwahl 0209/1707-171, david@iat.eu
Dr. Judith Terstriep, Durchwahl 0209/1707-139, terstriep@iat.eu
David, A., & Terstriep, J. (2025). Silent Barriers: The Hidden Impact of Microaggressions on Migrant Entrepreneurs. Forschung aktuell, 02/2025. https://doi.org/10.53190/fa/202502
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Gesellschaft, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
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