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06.02.2025 11:29

Spintronik: Physiker Georg Woltersdorf erneut als Max-Planck-Fellow berufen

Tom Leonhardt Stabsstelle Zentrale Kommunikation
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

    Prof. Dr. Georg Woltersdorf, Leiter der Fachgruppe Optik am Institut für Physik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU), setzt seine erfolgreiche Kooperation mit den Forschenden des Max-Planck-Instituts für Mikrostrukturphysik in Halle (MPI) fort. Die Max-Planck-Gesellschaft in München hat sein Max-Planck-Fellowship um fünf Jahre verlängert. Bis Ende 2029 wird Woltersdorf am MPI die Fellow-Gruppe "Magnetische Mikroskopie und Spindynamik" weiterhin leiten. Ziel der Forschung ist es, die Grundlagen für zukünftige Anwendungen in der Informationsspeicherung und -verarbeitung zu schaffen.

    "Die Verlängerung des Max-Planck-Fellowships eröffnet uns ideale Möglichkeiten, um unsere Forschung an ultraschnellen dynamischen Prozessen in spintronischen Materialien weiterzuführen. Dies stärkt nicht nur die Zusammenarbeit zwischen der MLU und dem MPI, sondern auch unsere Position in der internationalen Forschungslandschaft", sagt Prof. Dr. Georg Woltersdorf vom Institut für Physik der MLU.

    Ein zentraler Forschungsgegenstand seiner MPI-Arbeitsgruppe "Magnetische Mikroskopie und Spindynamik" sind innovative Materialien und Nanostrukturen für die Spintronik. Diese nutzt neben der elektrischen Ladung auch den sogenannten Spin, einen Eigendrehimpuls der Elektronen. Die Ergebnisse dieser Forschung sollen die Grundlage für energetisch hocheffiziente und extrem schnelle Logik-Bauelemente und Informationsspeicher schaffen.

    Seit Beginn der Förderung im Jahr 2020 hat sich die Kombination aus MLU und MPI als äußerst effektiv erwiesen: "Unsere MLU-Gruppe bringt Expertise in Magneto-Optik, ultraschneller Spektroskopie und optischer Mikroskopie ein. Diese ergänzt sich ideal mit den weltweit führenden spintronischen Materialien und Nanostrukturen, die in der Abteilung Nano-Systems from Ions, Spins and Electrons (NISE) am MPI für Mikrostrukturphysik entwickelt und untersucht werden", sagt Woltersdorf. Das Team kooperiert auch in einem gemeinsamen Projekt im Sonderforschungsbereich TRR 227 "Ultraschnelle Spindynamik", den die MLU gemeinsam mit der Freien Universität Berlin betreibt. Zudem haben die Forschenden bereits mehrere Studien über chirale Spintronik veröffentlicht und - gemeinsam mit der Freien Universität Berlin sowie der Universität Regensburg - einen Antrag für ein Exzellenzcluster mit dem Titel "Center for Chiral Electronics" eingereicht. Dieser hat es im Rahmen der Exzellenzstrategie bis ins Finale geschafft. Die endgültige Entscheidung über die Förderung fällt im Mai 2025.

    Ziel der weiteren gemeinsamen Forschung von MLU und MPI ist es, den Spintransport in Schichtsystemen aus verschiedenen Metallen und Ferromagneten besser zu verstehen und effizienter zu machen. Zum Beispiel untersucht das Team, wie Spinstrom in Ladungsstrom umgewandelt werden kann oder wie sich magnetische Domänen besonders effizient und schnell bewegen lassen. Kürzlich hat die Gruppe eine opto-elektrische Methode entwickelt, um Magnetisierung mit einer räumlichen Auflösung von etwa 70 Nanometern zu beobachten. Ziel ist es, neue Einblicke ein verbessertes Verständnis in die nanoskalige Spindynamik neuer Materialien zu gewinnen.

    Georg Woltersdorf wurde 2013 an die MLU berufen und arbeitet auf den Fachgebieten Optik und Magnetismus. Er ist stellvertretender Sprecher des 2018 gemeinsam mit der Freien Universität Berlin begründeten Sonderforschungsbereichs TRR 227 "Ultraschnelle Spindynamik". Er ist Autor und Co-Autor von mehr als 125 wissenschaftlichen Publikationen, darunter in renommierten Journalen wie "Science", "Nature Physics" und "Physical Review Letters". Seit 2020 ist er Max-Planck-Fellow am Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik in Halle.

    Das Programm der "Max Planck Fellows" fördert die Zusammenarbeit zwischen Universitäten und Max-Planck-Instituten, indem herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit der Leitung einer kleinen Arbeitsgruppe an einem Max-Planck-Institut beauftragt werden. Die Bestellung ist zunächst auf fünf Jahre mit einer finanziellen Ausstattung von in der Regel 100.000 Euro jährlich befristet. Es besteht die Option auf eine einmalige Verlängerung um fünf Jahre mit einer finanziellen Unterstützung von 40.000 Euro jährlich. Insgesamt sind derzeit etwa 80 Fellows an den Max-Planck-Instituten aktiv.


    Bilder

    Georg Woltersdorf
    Georg Woltersdorf

    Lukas Krug / Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Elektrotechnik, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsprojekte, Personalia
    Deutsch


     

    Georg Woltersdorf


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