Auch ganze Bundesländer setzen HAWKI ein und stellen das Interface den regionalen Hochschulen zur Verfügung.
KI hat schon lange Einzug in den Alltag vieler Studierender und Lehrender gehalten. Für viele Hochschulen ist es jedoch eine Herausforderung, eigene Angebote im Bereich KI zu schaffen und die vorhandene Technologie in die Lehre einzubinden. Mit der datenschutzkonformen KI-Plattform HAWKI hat die HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen bereits 2023 ein didaktisches Interface geschaffen, mit dem Hochschulangehörige ChatGPT und weitere KI-Modelle im akademischen Kontext einfach und datenschutzkonform nutzen können.
Mittlerweile hat die Plattform ihren Weg von der kleinen niedersächsischen Hochschule an mindestens 60 weitere Universitäten und HAWen in ganz Deutschland gefunden, denn die HAWK hat den Quellcode veröffentlicht und als Open Source-Projekt frei zugänglich gemacht. Und auch ganze Bundesländer setzen HAWKI ein und stellen das Interface den regionalen Hochschulen zur Verfügung – bislang ist das in Baden-Württemberg, Brandenburg, Rheinland-Pfalz und Thüringen der Fall. „HAWKI hat sich an vielen Hochschulen als Standard etabliert, um einen niedrigschwelligen und auch sozial barrierefreien Zugang zu KI-Modellen bereitzustellen“, freut sich Stefan Wölwer, Professor für Interaction Design an der HAWK-Fakultät Gestaltung in Hildesheim.
Dieser Erfolg habe nicht allein mit der reinen Programmierung zu tun, sondern sei das Ergebnis eines erfolgreichen Designprozesses. Im Interaction Design Lab der Fakultät Gestaltung, das von Vincent Timm geleitet wird, hat HAWKI das Licht der Welt erblickt. „Wir wollten eine Plattform schaffen, über die generative KI verstanden und sinnvoll genutzt werden kann“, erklärt Wölwer. Dass das Team aus Designer*innen und Creative Coder*innen bestehe, sei dem Projekt dabei sehr zu Gute gekommen. Die beteiligten Menschen, die Interaktion mit der KI und die damit verbundenen Lernprozesse seien von Anfang an im Fokus des Prozesses gewesen. Die iterative Projektentwicklung über Prototypen habe außerdem dazu beigetragen, die Entwicklung an der HAWK zu beschleunigen, so Wölwer und ergänzt mit einem Augenzwinkern: „Ein Prototyp ersetzt hier 100 Gremiensitzungen“.
Eine Besonderheit des HAWKI-Interfaces sind die virtuellen Lernräume und Assistenten, zwischen denen die Nutzenden wählen können. Die Lernräume bieten eine Hilfestellung bei der Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Themen und schlagen dafür auch passende Prompts vor. Prompts sind Fragen oder Anweisungen, die Nutzende dem KI-Modell geben, um eine gewünschte Antwort zu erhalten. Das präzise Formulieren von Prompts ist bei der Interaktion mit KI eine sehr wichtige Kompetenz.
Die virtuellen Assistenten funktionieren ähnlich: In dieser Kategorie können zum Beispiel ein virtueller Social-Media-Experte oder eine Programmiererin ausgewählt werden. HAWKI sendet dann im Hintergrund Informationen, sogenannte System-Prompts, mit, die ChatGPT in die Rolle dieser virtuellen Assistenten versetzen. Auch diese Informationen sind einsehbar und helfen, zu verstehen, wie die KI-Inhalte generiert. Timm dazu: „Es geht darum, Zugänge zu gestalten und Verständnis zu entwickeln, um damit das selbstbestimmte Lernen oder das Forschen zu unterstützen oder auch die Verwaltung zu erleichtern.“
Damit ist die Entwicklung von HAWKI aber noch nicht zu Ende: In einem nächsten Schritt soll das Interface zu einem umfassenden KI-Ökosystem für Hochschulen ausgebaut werden. Dafür sollen Nutzende beispielsweise, dank einer Kooperation mit der Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung Göttingen (GWDG), auch auf weitere KI-Modelle zugreifen können. Diese Open Source-Modelle stellen kostengünstige und inhaltliche Alternativen zu ChatGPT dar. In der neuen HAWKI 2.0-Version werden Hochschulen außerdem auch eigene Module entwickeln und einfügen können. Assistenzsysteme, die in einem weiteren Update hinzugefügt werden, können dann nicht nur innerhalb der Hochschule geteilt werden, sondern es entsteht ein KI-Appstore, der von allen Hochschulen, die die Schnittstelle nutzen, verwendet werden kann.
Und auch eigene Daten aus der Wissenschaft und Verwaltung sollen Hochschulen in Zukunft mit Hilfe von HAWKI nutzen können. Denn diese speziellen Informationen stehen in den bisherigen KI-Modellen nicht zu Verfügung. Über HAWKI könnten Hochschulen dann zukünftig eigene Forschungsprojekte, Dissertationen oder Prüfungsordnungen einpflegen, sodass das Wissen allen Hochschulangehörigen zugänglich ist. Durch diesen Einsatz von generativer KI trägt HAWKI auch wesentlich zur Weiterentwicklung der digitalen Transformation von Hochschulen bei.
Das HAWKI-Interface soll dabei unterstützen, KI besser zu verstehen und zu nutzen.
Marius Maasewerd
HAWK Marius Maasewerd
Das HAWKI-Interface soll dabei unterstützen, KI besser zu verstehen und zu nutzen.
HAWK
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
Informationstechnik, Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung
überregional
Studium und Lehre
Deutsch
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