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13.02.2025 10:53

Schlaflieder in allen Sprachen Berlins ELAR der BBAW sammelt und archiviert im Verbundprojekt einen kulturellen Schatz

Dr. Ann-Christin Bolay Kommunikation
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften

    Berlin, 13. Februar 2025. Schlaflieder verbinden Menschen, Generationen, Herzen. Sie begleiten uns in den ruhigsten Momenten, schenken Trost und Geborgenheit. Berlin ist Heimat von Menschen aus mehr als 170 Nationen mit zahlreichen unterschiedlichen Sprachen und Kulturen. Sie alle bewahren Wiegenlieder in ihrem kollektiven Gedächtnis. Diese sprachliche und musikalische Vielfalt im Jahr der Stimme 2025 pflegt und würdigt ein gemeinsames Projekt von Landesmusikrat Berlin, Ethnologischem Museum (Humboldt Forum), Ernst von Siemens Musikstiftungsprofessur an der Freien Universität Berlin (FU Berlin) und Endangered Languages Archive (ELAR) an der BBAW.

    „Berlin schläft ein“ heißt das künstlerische und kulturelle Experiment, das den reichen Schatz an Schlafliedern sammelt, archiviert und allgemein zugänglich macht. Ziel ist die Erhaltung dieses immateriellen kulturellen Erbes und die Förderung des Singens in der Familie. Das Endangered Languages Archive stellt seine Expertise und seine digitale Infrastruktur für die Archivierung und Digitalisierung der gesammelten Schlaflieder zur Verfügung. Die Lieder werden über die Online-Plattform des ELAR zugänglich gemacht und zusätzlich in den Sammlungen des Berliner Ethnologischen Museums (Humboldt Forum) langzeitarchiviert. Die gesammelten Lieder werden außerdem im Lauf des Jahres in Konzerten, Workshops und Ausstellungen präsentiert, um ihre Schönheit und Vielfalt sichtbar zu machen.

    Akademiepräsident Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Christoph Markschies: „Schlaflieder erinnern mich an eine zauberhafte Kindheit. Die Mutter sang (schließlich war es ein Haushalt mit germanistischem Hintergrund) ein ursprünglich barockes Wiegenlied aus Des Knaben Wunderhorn: ‚Schlaf, Kindlein, schlaf,/ Der Vater hüt die Schaf,/ Die Mutter schüttelts Bäumelein,/ Da fällt herab ein Träumelein,/ Schlaf, Kindlein, schlaf‘. Vermutlich deswegen löst bei mir der Anblick von Schafen große Glücksgefühle aus, liebe ich den Anblick von Bäumen und schlafe bis heute meist sofort ein, wenn ich mich auf das Bett lege. Erinnerungen an unsere Schlaflieder lassen nicht nur die Kindheit wieder lebendig werden, sondern zeigen, wie bunt und vielseitig unsere Stadt Berlin ist, Schlaflieder aus so vielen Ländern mit so vielen Hintergründen – ich freue mich auf das Hören, aber natürlich auch auf das Aufnehmen.“

    Dr. Mandana Seyfeddinipur, Direktorin des ELAR, betont: „Berlin hat eine so große Vielfalt an Menschen, Sprachen und Kulturen, diese zu dokumentieren, zu zeigen und zu feiern ist uns eine Herzensaufgabe. Wir freuen uns sehr, dass das ELAR Teil dieses schönen Projekts ist.“

    Die erste öffentliche Aufnahme-Session findet am 21. Februar, dem internationalen Tag der Muttersprache der UNESCO, von 14 bis 20 Uhr im Humboldt Forum statt. Der Tag wird seit dem Jahr 2000 zur Förderung sprachlicher und kultureller Vielfalt und Mehrsprachigkeit global gefeiert. Jeder und jede kann sich für eine Teilnahme an der Aufnahme-Session registrieren: https://www.survio.com/survey/d/berlin-schlaeft-ein

    Über ELAR
    Das Endangered Languages Archive (ELAR) archiviert Video- und Audioaufnahmen von inzwischen über 500 Sprachen, die vom Aussterben bedroht sind oder schon nicht mehr gesprochen werden. Zu finden sind einzigartige Aufnahmen unter anderem religiöser Rituale, traditioneller Gesänge und literarischer Kunstformen. Seit über 20 Jahren unterstützt ELAR Gemeinschaften und Wissenschaftler/-innen außerdem durch Beratung und Training bei der Erstellung, Kuratierung und Archivierung audiovisueller Sammlungen. ELAR setzt seine langjährige Expertise ein, um die moderne digitale Sprachdokumentation zu fördern und Best Practices weiterzuentwickeln. Auch aktuelle Anleitungen für einschlägige Werkzeuge und Workflows stehen Forschenden, Lehrenden und weiteren Interessierten in einer Materialsammlung zur Verfügung.

    Mehr Informationen: www.elararchive.org


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Pressekontakt:
    Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
    Dr. Ann-Christin Bolay
    Präsidialbüro, Leiterin Kommunikation
    Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin
    Tel.: 030/20370-657, E-Mail: bolay@bbaw.de


    Weitere Informationen:

    http://www.bbaw.de
    http://www.elararchive.org - mehr Informationen
    https://www.survio.com/survey/d/berlin-schlaeft-ein - Registrierung


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    Anhang
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    fachunabhängig
    überregional
    Pressetermine
    Deutsch


     

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