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19.02.2025 14:00

Özdemir besucht Werft für Polarstern-Neubau

Roland Koch Kommunikation und Medien
Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung

    Bundesforschungsminister Cem Özdemir hat am Dienstag, den 18. Februar 2025, im Rahmen eines Fachtermins die Werft von thyssenkrupp Marine Systems in Wismar besucht. Dort hat er sich über den Stand des Neubaus des Forschungseisbrechers Polarstern für das Alfred-Wegener-Institut informiert. In Anwesenheit von Bettina Martin, Wissenschaftsministerin des Landes Mecklenburg-Vorpommern, wurde auch die Bedeutung für den Standort betont. Für das AWI wird mit dem Schiffsbau ein wichtiger Meilenstein für das kommende Forschungsprogramm sowie für die internationale Zusammenarbeit in der UN Dekade für die Forschung zur Kryosphäre erreicht.

    Bundesforschungsminister Cem Özdemir zeigte sich beeindruckt von dem Vorhaben:
    „Wismar zeigt, was Deutschland kann: Zukunft ‚Made in Germany‘, denn mit der neuen Polarstern bauen wir die Zukunft der Klimaforschung. Die neue Polarstern wird ein Weltklasse-Forschungsschiff und wird in Sachen Nachhaltigkeit neue Maßstäbe setzen. Zum Beispiel beim Antrieb, der auch mit grünem Methanol als Treibstoff möglich sein wird. Genau solche Innovationen brauchen wir. Deshalb investieren wir als Bundesforschungsministerium allein in dieser Dekade für die Forschungsflotte und die Meeresforschung zusammen über vier Milliarden Euro. Das ist doppelt gut angelegt: Für den Forschungsstandort Deutschland und für den Klimaschutz. Ich bin überzeugt: Dieses Schiff wird Deutschlands exzellenten Ruf in der Meeresforschung weiter festigen.“

    Wissenschaftsministerin Bettina Martin brachte die Freude der Landesregierung über dieses bedeutende Projekt zum Ausdruck: „Für die Landesregierung ist es ein großer Grund zur Freude, dass ein für die Klimaforschung so bedeutendes Schiffbauprojekt in Mecklenburg-Vorpommern umgesetzt wird. Mecklenburg-Vorpommern ist stark in der Klimaforschung. Wir sind als einziges Bundesland selbst Eigner von zwei Schiffen der Deutschen Forschungsflotte. So ist es auch wissenschaftspolitisch für uns von großer Bedeutung, dass die neue Polarstern realisiert werden kann. Dass dies am Werftenstandort in Wismar erfolgt, ist umso erfreulicher. Denn geht es der Werft gut, geht es Wismar gut – so könnte man es zusammenfassen. Die Wirtschaftskraft, die von erfolgreichem Schiffbau in Wismar ausgeht, strahlt in die ganze Region, belebt das Geschäft der Zulieferer, Handwerksbetriebe, den Wohnungsmarkt und natürlich auch die Nachfrage im Einzelhandel. Für Wismar bedeutet der Bau der Polarstern und die Planung von Projekten im militärischem Schiffbau eine lange andauernde Standortsicherheit, einen Zustrom neuer Fachkräfte, neue Ausbildungsplätze und Zukunftsperspektiven.“

    Im Rahmen des Ministerbesuchs wurde auch der Schiffsbauvertrag zwischen dem Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) sowie thyssenkrupp Marine Systems unterzeichnet. „Wir freuen uns riesig, dass der Bau mit diesen Unterschriften nun beginnen kann“, sagte AWI-Direktorin Prof. Dr. Antje Boetius. „Was im Ozean und den Polarregionen passiert, betrifft die gesamte Menschheit. Der Ozean ist überlebenswichtig durch seine Funktion als Wärme- und Kohlenstoffspeicher. Er ist voll von faszinierendem Leben, das es zu schützen gilt. Meere und Küsten ernähren uns, sind Erholungsgebiete, liefern regenerative Energien und Materialien und eröffnen globale Transportwege. Mit der neuen Polarstern werden wir die Möglichkeit haben, all die spannenden und drängenden Fragen, die damit einhergehen, besser zu verstehen, und auf dieser Grundlage Lösungsmöglichkeiten für große Herausforderungen wie den Klimawandel, den Umwelt- und Naturschutz zu entwickeln. Und sie wird ein sicheres und schönes Zuhause für unsere Forschenden und Seeleute.“

    „Mit dem Bau der neuen Polarstern treiben wir als thyssenkrupp Marine Systems nicht nur unser erstes Projekt in Wismar voran, sondern lösen auch unsere zentralen Versprechen ein: Wir investieren einen dreistelligen Millionenbetrag in die Weiterentwicklung des Werftenstandortes und schaffen allein mit diesem Projekt etwa 500 wertvolle Industriearbeitsplätze und eine langfristige Perspektive hier in Wismar. Unsere lokale Verbundenheit ist mir wichtig, denn wir haben die Polarstern bekommen, weil es Wismar gibt. Wismar hat die Polarstern bekommen, weil es thyssenkrupp Marine Systems gibt“, sagte Oliver Burkhard als CEO von thyssenkrupp Marine Systems. „Wir danken dem BMBF und dem AWI für das Vertrauen und freuen uns sehr, dieses wegweisende Projekt nun gemeinsam umzusetzen. Denn die Entscheidung für thyssenkrupp Marine Systems zeigt auch, dass wir technologische Spitzenleistungen zu international wettbewerbsfähigen Bedingungen anbieten können.“

    Die neue Polarstern wird eine hochmoderne schwimmende Forschungsplattform sein. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden hier alle meereswissenschaftlichen Disziplinen ausüben können: von der Geologie und Geophysik über die Meeresbiologie und Ozeanographie bis hin zur Meereis- und Atmosphärenforschung. Etwa 60 wissenschaftliche Expeditionsteilnehmende und 50 Crewmitglieder werden künftig auf dem knapp 160 Meter langen und 27 Meter breiten Schiff Platz finden.

    Der Neubau wird mit zahlreichen unterschiedlichen Laboren und verschiedenen fest eingebauten Systemen von Fächerecholoten bis hin zu Sensoren für meteorologische Beobachtungen sowie digitaler Infrastruktur ausgestattet sein. Dabei wird sie auch die Forschungsstation Neumayer III in der Antarktis versorgen. Mitglieder des AWI-Projektteams für den Neubau um Projektleiter Detlef Wilde erläuterten im Rahmen des Ministerbesuchs in Wismar den aktuellen Planungsstand rund um das wissenschaftlich-technische Leistungsvermögen des neuen Forschungsschiffes, etwa die Unterwasserrobotik, die unbemannten Flugkörper oder die neue Bohrtechnologie.


    Weitere Informationen:

    http://www.awi.de/ueber-uns/service/presse.html


    Bilder

    Besuch bei der Werft in Wismar
    Besuch bei der Werft in Wismar
    Esther Horvath
    Alfred-Wegener-Institut / Esther Horvath


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Meer / Klima
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

    Besuch bei der Werft in Wismar


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