Für viele Menschen mit einer irreparablen Herzerkrankung ist eine Herztransplantation die letzte Hoffnung. So auch für eine junge Mutter, die nun am Universitätsklinikum Regensburg (UKR) erfolgreich transplantiert wurde. Insgesamt war es die 300. Herztransplantation in der Geschichte des UKR.
Für viele Menschen mit einer irreparablen Herzerkrankung ist eine Herztransplantation die letzte Hoffnung. So auch für eine junge Mutter, die nun am Universitätsklinikum Regensburg (UKR) erfolgreich transplantiert wurde. Insgesamt war es die 300. Herztransplantation in der Geschichte des UKR.
Fünf Treppenstufen? Zu viel! Mehr als 70 Meter ebene Gehstrecke? Zu weit! Spielen mit dem fünfjährigen Sohn? Viel zu anstrengend! Was für die meisten Menschen im Alltag völlig normal ist, wurde für Frau B. zur Qual. Die damals 28-Jährige konnte das Haus kaum noch verlassen, nicht mehr einkaufen gehen, für ihr Kind sorgen. Ihre körperliche Belastbarkeit schwand rapide. Sie litt an einer sehr rasch fortschreitenden Herzmuskelerkrankung. Die medikamentöse Therapie brachte keine Stabilisierung der Herzfunktion mehr, die Implementierung eines Defibrillators blieb erfolglos. Der einzige langfristige Ausweg, ihren Sohn weiter aufwachsen sehen zu können, war eine Herztransplantation. „Wir mussten die Patientin wiederbeleben, da die Implantation des Herzschrittmachers samt Defibrillator nicht den gewünschten Erfolg brachte und die Herzrhythmusstörungen zu stark waren“, fasst PD Dr. Zdenek Provaznik, Bereichsleiter Herztransplantation in der Klinik und Poliklinik für Herz-, Thorax- und herznahe Gefäßchirurgie des UKR, die Situation zusammen. Das Überleben der jungen Mutter konnte vorerst nur mit Hilfe der Herz-Lungen-Maschine (ECMO) gesichert werden. 20 Tage lang lag sie an der ECMO. Sie wurde mit der höchsten Dringlichkeitsstufe bei Eurotransplant gelistet und konnte Anfang dieses Jahres erfolgreich am UKR transplantiert werden.
1994 erste Herztransplantation am UKR
1994, vor knapp 31 Jahren, wurde am UKR das erste Herz transplantiert. Nun konnten die interdisziplinären Teams des Universitären Transplantationszentrums ein Jubiläum feiern: die Herztransplantation bei Frau B. war die 300. am UKR.
Herztransplantationen gehören zu den anspruchsvollsten medizinischen Eingriffen und bedürfen hoher Expertise, Erfahrung wie auch engster Zusammenarbeit mehrerer medizinischer Fachbereiche. Im UKR sind an Frau B.s Behandlung die Kliniken und Polikliniken für Innere Medizin II sowie für Herz-, Thorax- und herznahe Gefäßchirurgie und die Klinik für Anästhesiologie sowie Pflegefachkräfte mit verschiedenen Qualifizierungen und Therapeuten beteiligt.
Im Jahr 2024 wurden am UKR 13 Herztransplantationen, 60 Nierentransplantation und 36 Lebertransplantationen durchgeführt. Während bei einer Nieren- und einer Lebertransplantation eine Lebendspende möglich ist, kann einem Patienten mit Herzversagen nur ein gesundes Herz eines Verstorbenen implantiert werden (postmortale Organspende). 2023 wurden in Deutschland 485 Patienten mit Herzversagen zur Transplantation gelistet; es konnten jedoch nur 330 Herztransplantationen realisiert werden. Vor diesem Hintergrund erscheint es noch wichtiger, dass jeder Erwachsene sich über Organspende informiert und seine persönliche Entscheidung mit einem „Ja“ oder einem „Nein“ zur Organspende dokumentiert. „Um schwerkranken Menschen das Leben zu retten, sind wir auf Spenderorgane angewiesen. Darum können wir nur appellieren, sich in gesunden Tagen mit diesem wichtigen Thema auseinanderzusetzen, eine Entscheidung zu fällen und diesen Willen auf einem Organspendeausweis festzuhalten. Auch ein ‚Nein‘ hilft den Angehörigen im Notfall, um diese schwere Entscheidung nicht treffen zu müssen“, sagen Professor Dr. Lars Maier, Direktor der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II des UKR, und Professor Dr. Christof Schmid, Direktor der Klinik und Poliklinik für Herz-, Thorax-, und herznahe Gefäßchirurgie. „Die beste Lösung wäre natürlich die Widerspruchslösung, wie sie bei vielen unserer Nachbarländern sehr gut funktioniert“, sind sich beide einig.
Familie B. zusammen mit Prof. Dr. Lars Maier, Prof. Dr. Christof Schmid und PD Dr. Zdenek Provaznik ...
Johannes Beutler
© UKR
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, jedermann
Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
Familie B. zusammen mit Prof. Dr. Lars Maier, Prof. Dr. Christof Schmid und PD Dr. Zdenek Provaznik ...
Johannes Beutler
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