Das IfL wird in den kommenden fünf Jahren gemeinsam mit Partnern in Griechenland, Georgien und Ungarn erforschen, wie die Regelwerke und Projekte der grünen Transformation die demokratischen Beteiligungsmöglichkeiten in süd- und osteuropäischen Peripherien verändern. Der Fokus liegt dabei auf dem Einfluss von Umwelt- und Arbeitskämpfen auf partizipative Prozesse und Verfahren.
Für die östlichen und südlichen EU-Mitgliedsstaaten und ihre unmittelbaren Nachbarn ist die Umsetzung des European Green Deal (EGD) mit großen Herausforderungen verbunden. „Grüne“ Projekte erzeugen oft gesellschaftliche Spannungen aufgrund widerstreitender Interessenslagen und verschärfen das Problem der räumlich ungleichen Entwicklung. Der Widerstand an der Basis gegen die negativen lokalen Auswirkungen solcher Projekte wird häufig eher unterdrückt als demokratisch eingebunden.
Wie die Politiken und Projekte der grünen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft die demokratische Inklusion und Exklusion an der südlichen und östlichen Peripherie Europas verändern, will jetzt ein am Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL) koordiniertes Kooperationsprojekt herausfinden. Im Kern geht es um die Frage, wie die Perspektiven von sozialen Bewegungen in die Politikgestaltung des EGD einfließen können. An dem Vorhaben beteiligt sind Forschende aus Geografie und Soziologie sowie Fachleute zivilgesellschaftlicher Organisationen in Griechenland, Ungarn und Georgien.
Zur Anwendung kommen aktivistische Forschungsansätze und Methoden wie Prozessanalyse, Feldforschung und sogenannte Backcasting-Übungen. Beim Backcasting werden zunächst wünschenswerte zukünftige Ziele definiert und anschließend die Schritte identifiziert, die von der heutigen Situation aus unternommen werden müssen, um diese Ziele zu erreichen. Geplant sind zudem öffentliche Veranstaltungen mit Graswurzelbewegungen und Entscheidungsträgern. Sie dienen dazu, die Forschungsergebnisse mit Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu diskutieren und gemeinsam konkrete Handlungsempfehlungen zu entwickeln.
Die Volkswagen-Stiftung fördert das Vorhaben „Grassroots Responses to Green Transitions: the Environmental and Labour Struggles Remaking Democracy in Europe‘s Southern and Eastern Peripheries“ (Graswurzelreaktionen auf grüne Transformationen. Umwelt- und Arbeitskämpfe und ihr Einfluss auf die demokratische Inklusion in süd- und osteuropäischen Peripherien) mit rund 1,35 Millionen Euro für den Zeitraum von fünf Jahren im Rahmen der Förderinitiative Transformationswissen über Demokratien im Wandel. Mit diesem Programm will die Stiftung dazu beitragen, das Vertrauen in die Demokratie zu stärken.
Dr. Lela Rekhviashvili
Tel.: +49 341 600 55-136
l_rekhviashvili@leibniz-ifl.de
https://leibniz-ifl.de/forschung/projekt/graswurzelreaktionen-auf-gruene-transfo... Weitere Infos
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Geowissenschaften, Gesellschaft, Politik, Umwelt / Ökologie
regional
Forschungsprojekte
Deutsch
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