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21.02.2025 13:51

Neue Emmy Noether-Nachwuchsgruppe in den Politikwissenschaften

Marietta Fuhrmann-Koch Kommunikation und Marketing
Universität Heidelberg

    Mit der Frage, wie sich der Klimawandel von einem breit akzeptierten Thema zu einem kontroversen politischen Streitpunkt entwickelt hat, beschäftigt sich eine neue Emmy Noether-Nachwuchsgruppe an der Universität Heidelberg. Unter der Leitung von Juniorprofessor Dr. Endre Borbáth analysiert das Team die Entstehung einer Konfliktlinie zwischen einem rechtsgerichteten und einem zunehmend fragmentierten grün-ökologischen Lager. Zugleich fragt der Politikwissenschaftler nach den Auswirkungen dieser Polarisierung. Das Projekt „The New Climate Divide“ ist am Institut für Politische Wissenschaft angesiedelt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert die Nachwuchsgruppe mit rund 1,8 Millionen Euro.

    Pressemitteilung
    Heidelberg, 21. Februar 2025

    Neue Emmy Noether-Nachwuchsgruppe in den Politikwissenschaften
    Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert Heidelberger Projekt zur Klimapolitik mit rund 1,8 Millionen Euro

    Mit der Frage, wie sich der Klimawandel von einem breit akzeptierten Thema zu einem kontroversen politischen Streitpunkt entwickelt hat, beschäftigt sich eine neue Emmy Noether-Nachwuchsgruppe an der Universität Heidelberg. Unter der Leitung von Juniorprofessor Dr. Endre Borbáth analysiert das Team die Entstehung einer Konfliktlinie zwischen einem rechtsgerichteten und einem zunehmend fragmentierten grün-ökologischen Lager. Zugleich fragt der Politikwissenschaftler nach den Auswirkungen dieser Polarisierung. Das Projekt mit dem Titel „The New Climate Divide“ (ClimateDivide) ist am Institut für Politische Wissenschaft der Ruperto Carola angesiedelt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Nachwuchsgruppe mit rund 1,8 Millionen Euro über einen Zeitraum von sechs Jahren.

    „Der Klimawandel tritt in eine kritische Phase ein. Vor diesem Hintergrund wollen wir verstehen, wie sich bestehende politische Konfliktlinien derzeit neu strukturieren. Diese Entwicklung hat sowohl wahltaktische als auch zivilgesellschaftliche Dimensionen, da Parteien und soziale Bewegungen auf unterschiedliche Weise die Gesellschaft zu klimabezogenen Themen mobilisieren“, betont Prof. Borbáth. Nach den Worten des Politikwissenschaftlers beeinflusst Polarisierung nicht nur, wer sich an der Klimapolitik beteiligt, sondern auch, in welcher Form diese Beteiligung stattfindet.

    Bei der Positionierung der etablierten Parteien zum Thema Klimawandel beobachtet der Wissenschaftler, dass hier zunehmend sozio-ökonomische Konflikte eine Rolle spielen, was zur Politisierung des Klimawandels als Frage der Verteilung oder Umverteilung geführt habe. Dies trage nicht zuletzt dazu bei, dass die Umsetzung notwendiger Reformen zum Erreichen der Klimaneutralität gefährdet werden. In seinem Forschungsprojekt „ClimateDivide“ kombiniert Prof. Borbáth computergestützte Sozialforschung mit Befragungen von Fokusgruppen wie zum Beispiel Teilnehmerinnen und Teilnehmern von Klimaprotesten. Der Beobachtungszeitraum reicht von 2010 bis 2030 und umfasst sieben Länder in verschiedenen Teilen Europas.

    Endre Borbáth ist Juniorprofessor für Empirisch-Analytische Partizipationsforschung am Institut für Politische Wissenschaft der Universität Heidelberg und Gastforscher am Zentrum für Zivilgesellschaftsforschung des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB). Er forscht zu Massenmobilisierung und den sich wandelnden Konfliktstrukturen in der europäischen Politik, insbesondere im Hinblick auf Klimawandel, Migration und europäische Integration. Zuvor war er Postdoktorand an der Freien Universität Berlin und am WZB. Seinen Doktortitel erlangte er 2018 am Europäischen Hochschulinstitut. Er studierte Politikwissenschaft an der Central European University in Budapest (Ungarn) sowie Politikwissenschaft und Philosophie an der Babeș-Bolyai-Universität in Rumänien.

    Das Emmy Noether-Programm der DFG eröffnet herausragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in frühen Karrierephasen die Möglichkeit, sich durch die eigenverantwortliche Leitung einer Nachwuchsgruppe über einen Zeitraum von sechs Jahren für eine Professur zu qualifizieren.

    Kontakt:
    Kommunikation und Marketing
    Pressestelle
    Tel. +49 6221 54-2311
    presse@rektorat.uni-heidelberg.de


    Weitere Informationen:

    https://www.uni-heidelberg.de/politikwissenschaften/personal/borbath.html


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, jedermann
    Gesellschaft, Meer / Klima, Politik, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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