Können digitale Technologien einen Beitrag zu einer gesünderen und nachhaltigeren Ernährung der Bevölkerung in strukturschwachen Regionen leisten? Ein Forschungsteam unter Leitung der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) möchte das herausfinden. Neben einer Analyse des Ist-Zustands von Infrastruktur und Ernährungsgewohnheiten wollen die Forschenden im Projekt NEON technische Lösungen für Verbraucherinnen und Verbraucher entwickeln.
Sich gesund, ökologisch und nachhaltig zu ernähren, ist eine Herausforderung. Das gelte besonders für Gebiete, in denen der nächste Lebensmittelladen viele Kilometer entfernt sei, sagt H-BRS-Professor Alexander Boden, Leiter des Projekts NEON (Nachhaltigkeit on Demand): „Gerade das Sterben kleinerer Geschäfte auf dem Land macht es den Menschen dort sehr viel schwerer, sich gut zu ernähren“. Daneben entschieden auch andere Faktoren wie etwa der Preis oder die Haltbarkeit darüber, für welche Produkte sich Menschen beim Einkauf entscheiden.
Wie genau der Ist-Zustand aussieht, das möchten die Forschenden in Interviews mit Verbraucherinnen und Verbrauchern herausfinden. Die Untersuchungen finden in der Region Westpfalz in der Nähe von Neustadt an der Weinstraße statt und erstrecken sich über einen Zeitraum von drei Jahren. Darüber hinaus sollen in Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort konkrete Lösungen entwickelt werden, um mehr Optionen zu schaffen und gesündere Ernährungspraktiken zu fördern. Das Forschungsteam der H-BRS versteht sich dabei als Schnittstelle zwischen Forschung und Technologie: „Wir haben Erfahrung darin, technische Lösungen zu entwickeln, die in enger Zusammenarbeit mit Verbraucherinnen und Verbrauchern entstehen und somit einen echten Mehrwehrt liefern“, sagt Alexander Boden, der Direktor des Instituts für Verbraucherinformatik an der H-BRS ist.
Im ersten Schritt wollen die Forschenden in Kooperation mit einem On-Demand-Lieferdienst den Zugang zu frischen Lebensmitteln verbessern sowie ein digitales Informations- und Feedbacksystem etablieren. Ziel von NEON ist es, Ergebnisse zu erzielen, die sich europaweit auf andere Regionen übertragen lassen, und eine fundierte Basis für strategische Entscheidungen in der ländlichen Entwicklung sowie der Ernährungspolitik zu schaffen.
Projektinformationen
Das Projekt „Nachhaltigkeit on Demand - Förderung von ökologischer Ernährung durch Food Literacy und Hybrid Food Networks in peripheren ländlichen Regionen“ (NEON) ist ein Verbundprojekt des Instituts für Verbraucherinformatik (IVI) an der H-BRS in Zusammenarbeit mit der Universität Regensburg, dem Mobilitätsdienstleister MoD Holding sowie der Softwarefirma ciconia Systems. Es wird in der Förderlinie „Förderung von Innovationen für eine nachhaltigere Ernährung“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit rund 2,3 Millionen Euro gefördert. Die Förderung erfolgt aus Mitteln des BMEL aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages. Die Projektträgerschaft erfolgt über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Rahmen des Programms zur Innovationsförderung.
Prof. Dr. Alexander Boden, Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Institut für Verbraucherinformatik (IVI), Telefon: +49 2241 865 119, E-Mail: alexander.boden@h-brs.de
https://www.h-brs.de/de/kum/pressemitteilung/mit-digitalen-technologien-zu-gesue...
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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