Zum Abschluss des Leitprojekts CampusOS haben 22 Partner aus Industrie und Forschung einen Leitfaden zum Aufbau und Betrieb von offenen, modularen 5G-Campusnetzen veröffentlicht. Offene und modulare Netze stellen eine Alternative zu monolithischen Lösungen etablierter Anbieter dar und fördern mit dem Open-RAN-basierten Ansatz die digitale Souveränität europäischer Unternehmen. 5G-Campusnetze können sehr vielseitig eingesetzt werden, z. B. in der Logistik, der Baubranche, in Fabriken, der Landwirtschaft sowie in der Medizin.
5G-Campusnetze sind eine Schlüsseltechnologie für die Zukunft der Industrie. Denn die „privaten Netze“ bieten Unternehmen die Möglichkeit, maßgeschneiderte, hochleistungsfähige Mobilfunknetze für ihre spezifischen Anforderungen einzusetzen. Zudem gewährleisten sie eine extrem zuverlässige, latenzarme und sichere Kommunikation, die insbesondere für Industrie 4.0, z. B. für automatisierte Produktionsprozesse, und andere innovative Anwendungen wie vernetzte Robotik oder teleoperierte Fahrzeuge essenziell ist.
Das CampusOS-Konsortium hat in den letzten drei Jahren Technologien sowie eine Referenzarchitektur für Campusnetze entwickelt, die auf offenen, modularen Funktechnologien und interoperablen Netzkomponenten gemäß dem Open-RAN-Prinzip basieren. Die Partner haben darüber hinaus Blaupausen konzipiert und einen Bausteinkatalog erstellt, welche in Referenztestfeldern und in Anwendungsszenarien bei Industriepartnern evaluiert wurden. Neben technischen Aspekten wurden auch Wertschöpfungsketten und Betreibermodelle analysiert.
Auf Basis dieser Ergebnisse hat das CampusOS-Konsortium nun einen Leitfaden veröffentlicht, der Unternehmen bei der Erstellung von zukunftssicheren 5G-Campusnetzen unterstützt – von der Definition der Anwendungsfälle über technische und nicht-technische Anforderungen bis zu fertigen Netzen. Der Leitfaden richtet sich sowohl an Geschäftsentscheider als auch an technische Fachkräfte.
„Der Leitfaden ist ein wichtiger Beitrag zum Aufbau eines Ökosystems für offene und modulare 5G-Campusnetze, um Herstellerunabhängigkeit, Wettbewerb sowie Innovationen zu fördern und die digitale Souveränität der Unternehmen in Deutschland und Europa zu stärken,“ erklärt Prof. Slawomir Stanczak, Abteilungsleiter „Drahtlose Kommunikation und Netze“ am Fraunhofer HHI.
„Durch die Zusammenarbeit von 22 Partnern, die Anbieter und Anwender repräsentieren, ist ein Leitfaden entstanden, der sowohl technologisch innovativ als auch besonders anwendungsnah für die Industrie ist,“ sagt Prof. Thomas Magedanz, Geschäftsbereichsleiter „Software-based Networks“ am Fraunhofer FOKUS.
Der CampusOS-Leitfaden „Open Private 5G Networks - from Business Needs to Realization“ steht zum Download bereit.
Das Leitprojekt CampusOS wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert und von den Fraunhofer-Instituten FOKUS und HHI geleitet. Das Projekt endet im März 2025.
Die Aktivitäten werden nach dem Projektende in der xG-ALOE (Alliance for Open Enterprise Networks) weitergeführt. Die Allianz ist offen für weitere Partner. Ferner stehen die beiden Referenztestfelder am Fraunhofer FOKUS und HHI für die weitere Erprobung von Komponenten und Anwendungsszenarien zur Verfügung.
Prof. Slawomir Stanczak
Abteilungsleiter Drahtlose Kommunikation und Netze, Forschung
Tel. +49 30 31002 875
slawomir.stanczak@hhi.fraunhofer.de
https://campus-os.io/publications/
https://campus-os.io/publications/
https://xg-aloe.de/
Private 5G-Netzwerke ermöglichen die Realisierung von Anwendungsfällen für vernetzte Mobilität.
© BOSCH Research
(Private) 5G Campusnetze eröffnen neue Anwendungen für die Bauwirtschaft.
© Fraunhofer HHI
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Bauwesen / Architektur, Elektrotechnik, Informationstechnik, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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