Mit Beginn des Jahres 2025 starteten sieben neue Forschungs- und Entwicklungsprojekte in der BfG. Virtuelle Flussreisen, ein Modell zur Bewertung von Fischwanderhilfen und ein Open-Source-Tool zur Unsicherheitsanalyse: Die Bandbreite der Themen ist groß. Allen Projekten gemeinsam ist jedoch, dass sie zentrale Herausforderungen der Gewässerbewirtschaftung lösen. Zwei dieser Projekte möchten wir Ihnen näher vorstellen.
Mit dem Projekt vEdutrail sollen Nutzerinnen und Nutzer künftig virtuell in die Welt der Gewässerkunde eintauchen. Bis Ende 2028 wird eine Anwendung entwickelt, die die Bedeutung von Flussökosystemen und der ökologischen Gewässerentwicklung für einen Rheinabschnitt in Hessen (Kühkopf-Knoblochsaue) mit Hilfe von virtueller Realität (VR) von jedem Ort der Welt erlebbar macht. In dem digitalen, virtuellen Lehrpfad haben Bürgerinnen und Bürger sowie Fachleute dann die Möglichkeit, auf Basis wissenschaftlicher Messdaten und Modellszenarien die Folgen des Klimawandels (zum Beispiel Extremereignisse, Niedrigwassersituationen) zu betrachten. Auch die Effekte gestaltender Maßnahmen, wie zum Beispiel den technisch-biologischen Ufersicherungen sowie Maßnahmen auf die Pflanzen- und Fischwelt können er-lebbar gemacht werden. Gerade in Zeiten, in denen komplexe wissenschaftliche Zusammen-hänge oft schwer vermittelbar sind und die Sensibilisierung für Umweltthemen immer wichtiger wird, ist VR ein hilfreiches Instrument zur Informationsvermittlung und Kommunikation wissenschaftlicher Erkenntnisse.
Die Mosel als Testlabor
Ebenfalls gestartet ist das Projekt BLooM. Darin untersuchen die beteiligten Forscherinnen und Forscher die Auswirkungen komplexer chemischer Belastungen auf mikrobielle Lebensgemeinschaften in Bundeswasserstraßen. Mikrobielle Organismen sind ein wesentlicher Be-standteil von Fließgewässern und spielen eine Schlüsselrolle in verschiedenen Stoffkreisläufen. Der Einfluss vieler Schadstoffe - insbesondere Mischungen verschiedener Schadstoffe - auf diese Organismen ist bisher jedoch nur unzureichend erforscht. Durch die Kombination von Feldmessungen, Laborexperimenten und Effektmodellierung sollen in BLooM neue methodische Grundlagen erarbeitet werden. Die entwickelten Methoden sollen zunächst an der Mosel getestet werden: Ziel ist es, den möglichen Einfluss von organischen Spurenstoffen auf die mikrobielle Artengemeinschaft der Mosel vor dem Hintergrund von Cyanobakterienblüten zu untersuchen.
Was bewegt uns in Forschung und Entwicklung?
„In der BfG fügen sich viele Einzelprojekte, Kooperationen und Netzwerke zu einem Großen Ganzen, der wissenschaftsbasierten Politikberatung auf der Höhe der Zeit“, sagt der Forschungsbeauftragte der BfG, Prof. Dr. Thomas Ternes. „Mehr als ein Viertel unseres Budgets fließen deshalb in Forschung und Entwicklung“, erklärt Thomas Ternes weiter. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse sind dabei kein Selbstzweck, sondern dienen der Lösung praktischer Probleme an den großen Flüssen in Deutschland.
Die hier vorgestellten sieben neuen Forschungsprojekte werden aus dem BMDV-finanzierten Budget der BfG für Forschung und Entwicklung durchgeführt. Eine vollständige Übersicht über die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der BfG wird in Kürze im neuen Kompendium Forschung- und Entwicklung 2024/2025 veröffentlicht.
https://www.bafg.de/DE/5_Informiert/4_Infothek/Aktuelles/_doc/2025/250305_Start-... Informationen zu allen sieben FuE-Projekten finden Sie am Ende der Website unter diesem Link.
Blaualgenblüte in der Mosel aus der Vogelperspektive.
BfG
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Biologie, Geowissenschaften, Umwelt / Ökologie, Verkehr / Transport
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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