Deutschland steht vor großen Herausforderungen: die wirtschaftliche Entwicklung stagniert, der internationale Wettbewerb zieht an und geopolitische Unsicherheiten verschärfen sich. Gleichzeitig gilt es, unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung, Wohlstand und Lebensbedingungen zu bewahren sowie die Souveränität unseres Landes zu sichern.
Vor allem durch seine starken Universitäten hat Deutschland die besten Voraussetzungen, im internationalen Wettbewerb um Forschung, Innovation und Technologie konkurrenzfähig zu sein. Dafür braucht es jetzt eine mutige Offensive für Forschung und Innovation – damit unser Land zukunftsfähig ist.
Auf sechs Punkte kommt es besonders an:
1. FORSCHUNGSOFFENSIVE: Deutschland braucht mehr, nicht weniger Spitzenleistungen. Die Exzellenzstrategie von Bund und Ländern ist eine überragende Erfolgsgeschichte: Sie muss fortgesetzt, ausgebaut und weiterentwickelt werden. Es braucht endlich realistische Programmpauschalen in Höhe von 40% (Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) & BMBF), um die Grundhaushalte zu entlasten, Strategiefähigkeit zu gewährleisten und einen fairen Wettbewerb zu sichern.
2. FREIHEITSOFFENSIVE: Spitzenleistungen erwachsen in Freiheit. Weltweit werden wir um unsere Wissenschaftsfreiheit beneidet – die Politik sollte hier ein starkes Bekenntnis abgeben. Ebenso brauchen wir eine konsequente Entbürokratisierung und Verfahrensangleichung, etwa in der Fördermittelbeantragung, und forschungsaffine Regeln
etwa bei Umsatzsteuer, Datenschutz und Tierversuchen.
3. INFRASTRUKTUROFFENSIVE: Spitzenforschung und Spitzenlehre brauchen Top-Infrastrukturen. Deutschlands Hochschulen droht ein Schicksal wie der Deutschen Bahn. Deswegen braucht es ein mutiges Programm für Bau und Sanierung. Ebenso braucht es einen Turbo für mehr Großgeräte und Forschungsinfrastrukturen. Für beides sollte Art. 91b GG entschlossener genutzt werden.
4. INNOVATIONSOFFENSIVE: Wir wollen aus exzellenter Forschung mehr exzellente Transferergebnisse generieren. Dies erfordert eine starke und flexible Förderung von Startups aus der Wissenschaft und ein gründungsfreundliches Intellectual Property (IP) Recht. Die DATI muss Spitzentransfer fördern – oder gestrichen werden. Breitere Datenzugänge bedeuten mehr innovative Forschung – dafür braucht es die zügige Verabschiedung eines ambitionierten Forschungsdatengesetzes.
5. KARRIEREOFFENSIVE: Der Zukunftsvertrag Studium und Lehre schafft die notwendigen Voraussetzungen für die Qualifikation herausragender Fachkräfte. Er muss auch über 2027 hinaus dynamisiert werden. Universitäten brauchen die Mittel, beste Karrierebedingungen zu bieten, um im globalen Wettbewerb die klügsten Köpfe gewinnen und halten zu können.
6. INTERNATIONALISIERUNGSOFFENSIVE: In Zeiten geopolitischer Disruptionen brauchen wir mehr denn je starke internationale Netzwerke. Auf EU-Ebene bedarf es dafür eines eigenständigen zehnten Forschungsrahmenprogramms (FP10) mit einem Budget von mindestens 200 Mrd. €, eines unabhängigen European Research Councils
(ERC) und starker Partner wie Großbritannien und Israel. Außerdem müssen der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) und die Alexander von Humboldt Stiftung (AvH) gestärkt und Visaverfahren beschleunigt werden. Universitäten verfügen über Expertise und Verfahren, um zu beurteilen, mit wem sie interessegeleitet und risikobewusst
zusammenarbeiten – die Entscheidung über Kooperationen muss in ihrer Autonomie bleiben.
ÜBER GERMAN U15
German U15 ist die strategische Interessenvertretung forschungsstarker und international sichtbarer deutscher Universitäten. Die U15-Universitäten bilden fast ein Drittel aller deutschen und internationalen Studierenden in Deutschland aus. Sie betreuen die Hälfte aller in Deutschland abgeschlossenen Promotionsvorhaben. Die U15-Universitäten werben zwei Fünftel der öffentlichen Drittmittel ein, im Medizinsektor sogar 60 Prozent.
Kontakt: geschaeftsstelle@german-u15.de
ÜBER TU9
TU9 ist die Allianz führender Technischer Universitäten in Deutschland: RWTH Aachen, Technische Universität Berlin, Technische Universität Braunschweig, Technische Universität Darmstadt, Technische Universität Dresden, Leibniz Universität Hannover, Karlsruher Institut für Technologie, Technische Universität München und Universität Stuttgart.
TU9-Universitäten übernehmen in besonderer Weise Verantwortung für die Produktiv- und Innovationskraft unserer Gesellschaft und Wirtschaft. Sie gestalten die Zukunft mit, u. a. durch Beiträge zur Digitalisierung sowie zur Energie-und Nachhaltigkeitswende. Hierzu verbinden sie ihre spezifische Expertise in der Grundlagenforschung, insbesondere
in den Natur- und Ingenieurwissenschaften, mit anwendungs-orientierter Forschung und Innovation.
Kontakt: office@tu9.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
fachunabhängig
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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