Die Adolf Hölzel Stiftung hat ein umfangreiches Konvolut grafischer Blätter des Künstlers Adolf Hölzel (1853–1934), die sogenannte Kauffmann-Mappe, erworben. Hölzel gehört zu den frühen Vertretern der abstrakten Malerei. Die Mappe wird ab dem 9. März 2025 im Hölzel-Haus, dem ehemaligen Wohnhaus und Atelier des Künstlers in Stuttgart, im Rahmen einer Sonderausstellung gezeigt. Die Kulturstiftung der Länder fördert den Ankauf mit 81.500 Euro.
Dazu Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder: „Es freut mich sehr, dass die Kulturstiftung der Länder dazu beitragen konnte, dass das Konvolut in seiner Gesamtheit für die Öffentlichkeit und Forschung erhalten bleibt. In Stuttgart, wo sich der Großteil der Gemälde Adolf Hölzels und seines schriftlichen Nachlasses befindet, kann sein Werk und seine historische Bedeutung für die Kunststadt zusammenhängend vermittelt werden. Das Hölzel-Haus scheint mir der ideale Ort dafür zu sein.“
Die Mappe umfasst insgesamt 105 vorbedruckte Blätter und Briefumschläge mit Grafiken von Adolf Hölzel, die größtenteils aus den 1920er Jahren stammen. Einige Arbeiten entstanden um 1905. In der Ausführung der Grafiken erkennt man Hölzels künstlerische Vorreiterrolle: Schon lange vor den Surrealisten bindet der gelernte Schriftsetzer Sprachexperimente und einen unbewusst gesteuerten Schreibfluss, „Écriture automatique“, in seine Bilder ein. Die Bezeichnung „Kauffmann-Mappe“ bezieht sich auf ihren früheren Eigentümer, den Juristen und Ministerialrat Dr. Fritz Kauffmann (1886–1971). Der größte Bestand an Hölzels kunsttheoretischem Nachlass befindet sich in der Staatsgalerie Stuttgart; das Kunstmuseum Stuttgart beherbergt die weltweit größte Sammlung an Gemälden des Künstlers.
Zwischen 1905 und 1934 wirkte Adolf Hölzel in der Stuttgarter Kunstszene und unterrichtete für einige Jahre an der Stuttgarter Akademie, deren Direktor er von 1916 bis 1919 war. Zu seinen Schülerinnen und Schülern gehörten unter anderem Willi Baumeister, Johannes Itten, Ida Kerkovius, Emil Nolde und Oskar Schlemmer. Hölzel unterrichtete deutschlandweit die erste „Damenklasse“ an der Akademie.
Die gemeinnützige Adolf Hölzel Stiftung wurde 2005 von der Enkelin und einzigen Erbin des Malers gegründet und widmet sich der kontinuierlichen Erhaltung, Erforschung und Vermittlung seines Werks im Hölzel-Haus in Stuttgart-Degerloch.
Weiterer Förderer: Wüstenrot Stiftung
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Adolf Hölzel, Schrift und abstrakte Komposition (Hotel Kurhaus Adler), 1920er Jahre, Graphit und Pas ...
© Adolf Hölzel Stiftung
Adolf Hölzel, Farbkomposition und Schrift (Es muss viel geschrieen und geschrieben werden), 1920er J ...
© Adolf Hölzel Stiftung
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