Für seine herausragenden Leistungen in Forschung, Lehre und Ehrenamt wurde Prof. Eckhard Weidner am 28. Februar 2025 mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland geehrt. Das Team von Fraunhofer UMSICHT gratuliert seinem ehemaligen Institutsleiter herzlich.
Der Verdienstorden, umgangssprachlich auch Bundesverdienstkreuz genannt, ist die höchste Auszeichnung, die die Bundesrepublik Deutschland für Verdienste um das Gemeinwohl vergibt. Er wird für herausragende politische, wirtschaftliche und soziale Leistungen verliehen. Im Namen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreichte Dr. Sascha Dewender, Bürgermeister der Stadt Bochum, die Auszeichnung an Prof. Eckhard Weidner im Bochumer Rathaus.
Weidner leitete von 2004 bis 2022 das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT und war gleichzeitig Inhaber des Lehrstuhls für Verfahrenstechnische Transportprozesse (VTP) an der Ruhr-Universität Bochum. Er förderte eine enge Kooperation zwischen Institut und Lehrstuhl, die von der jetzigen Institutsleitung fortgeführt wird.
Für Eckhard Weidner ist die Auszeichnung eine besondere Anerkennung: »Teamarbeit und ein positives, wertschätzendes Miteinander waren mir immer besonders wichtig. Erfolge in der Wissenschaft sind nie das Werk eines Einzelnen, sondern das Ergebnis gemeinsamer Anstrengungen und kollektiver Intelligenz. Dieses Verdienstkreuz gehört daher auch meinem großartigen Team und all meinen Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern. Ihnen gilt mein aufrichtiger Dank.«
Unter seiner Leitung entwickelte sich Fraunhofer UMSICHT von einem Institut, das seit seiner Gründung 1990 auf nachsorgenden Umweltschutz fokussiert war, zu einem Vorreiter in der nachhaltigen Entwicklung. Weidners Überzeugung, dass die Verbesserung der Lebensqualität der Menschen und der Schutz von Ressourcen eng miteinander verknüpft sind, prägt die strategische Ausrichtung des Instituts.
Weidner initiierte 2008 den ersten Nachhaltigkeitsbericht einer außeruniversitären Forschungseinrichtung in Deutschland. Er gründete das Fraunhofer-Netzwerk Nachhaltigkeit und verankerte das Thema fest in der Fraunhofer-Gesellschaft. Er nutzte seine hervorragende Vernetzung innerhalb der Gesellschaft, um die Nachhaltigkeitsagenda voranzutreiben. Seit 2018 leitete er den Fraunhofer Cluster of Excellence Circular Plastics Economy CCPE mit sechs Kerninstituten und war ab Anfang 2021 Sprecher des neu gegründeten Fraunhofer-Verbunds Ressourcentechnologien und Bioökonomie.
Die klare Ausrichtung von Fraunhofer UMSICHT auf Nachhaltigkeit spiegelt sich in der 2020 aktualisierten Strategie, die sich an den Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen orientiert – insbesondere an SDG 7 (»Bezahlbare und saubere Energie«) und SDG 12 (»Nachhaltige/r Konsum und Produktion«). Die Vision »Fraunhofer UMSICHT versteht sich als Wegbereiter in eine nachhaltige Welt« prägt seitdem die interne und externe Ausrichtung des Instituts.
Weidner setzte Impulse für das Thema »Circular Economy«, das die Schließung von Energie- und Materialkreisläufen zur nachhaltigen Ressourcenschonung fördert und seit 2022 als eines von vier Fokusthemen den Forschungsschwerpunkt des Instituts definiert.
Ein zentrales Anliegen von Eckhard Weidner ist es, junge Menschen frühzeitig für Umwelt- und Ressourcenschonung sowie Nachhaltigkeit zu begeistern. Er engagiert sich dafür, ihre Bestrebungen zu unterstützen, aktiv zu einer nachhaltigen Welt beizutragen.
Um Schülerinnen und Schüler für ein Studium der Ingenieurwissenschaften zu begeistern, nahm er an Programmen wie »Dozenten in die Schulen« teil und sensibilisierte dadurch zahlreiche junge Menschen für Nachhaltigkeitsthemen. An seinem Lehrstuhl VTP verfolgte er das Ziel, »mit Hochdruck das Leben der Menschen zu verbessern«. Sein Lehrstuhl steht für innovative Technologien und ressourcenschonende Verfahren, die nachhaltige Produkte fördern. Mit modernen Lehrmethoden, insbesondere dem forschenden Lernen, schuf er bei den Studierenden ein Bewusstsein für nachhaltiges und verantwortungsvolles Handeln. An der Ruhr-Universität Bochum betreute er zahlreiche Diplom-, Bachelor- und Masterarbeiten, begutachtete 82 Promotionen und führte 29 Frauen zur Promotion.
Durch die enge Kooperation zwischen Lehrstuhl und Institut bündelte Weidner Kompetenzen und schuf Synergien. So war er unter anderem Mitinitiator der Zusammenarbeit zwischen Fraunhofer UMSICHT und dem Research Department Closed Carbon Cycle Economy der Ruhr-Universität Bochum, an dem sein Lehrstuhl beteiligt ist. Seine Offenheit gegenüber anderen Disziplinen und Perspektiven zeichnet seine Arbeit aus.
Nachhaltigkeit ist ein Gemeinschaftsziel, zu dem alle ihren Beitrag leisten müssen. Diese Haltung spiegelt sich in zahlreichen interdisziplinären Kooperationsprojekten des Instituts wider, etwa mit dem Kulturwissenschaftlichen Institut Essen oder der Folkwang Universität der Künste, die er stets unterstützte. Zudem förderte er Partizipations- und Citizen-Science-Projekte, um vielfältige Perspektiven in der Forschung zu berücksichtigen und das Thema Nachhaltigkeit in der Gesellschaft zu verankern.
Sein Engagement für Nachhaltigkeit endete nicht mit dem Ende seiner Dienstzeit. Auch privat setzt er sich für soziale und kulturelle Projekte ein, insbesondere als Mitglied des Rotary Clubs Bochum-Hellweg.
»Wir beglückwünschen Eckhard Weidner zu der Anerkennung seiner Führungsrollen von Fraunhofer UMSICHT und seines Lehrstuhls an der Ruhr-Universität Bochum im Zeichen der Entwicklung nachhaltiger Verfahren und Systeme«, sagt Prof. Manfred Renner, der gemeinsam mit Prof. Christian Doetsch das Institut aktuell leitet. »Sein Engagement für nachhaltige Technologien prägt das Institut und den ›Spirit‹ unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter«, ergänzt Christian Doetsch.
Das gesamte Team von Fraunhofer UMSICHT gratuliert Eckhard Weidner herzlich.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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Umwelt / Ökologie
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Deutsch
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