Für die Finanzierung ihres Unternehmens beantragen Frauen in den ersten Jahren seltener Kredite als Männer oder gemischt geschlechliche Führungsteams. Der Grund: Die Unternehmerinnen befürchten, dass ihnen dieser nicht gewährt wird - auch wenn sie nie eine solche Ablehnung erfahren haben.
Ausschließlich von Frauen geführte junge Unternehmen beantragen seltener Bankkredite als junge Unternehmen, die von Männern oder gemischtgeschlechtlichen Teams geleitet werden. Der Grund hierfür liegt aber nicht darin, dass sie häufiger Schwierigkeiten haben, Bankkredite zu bekommen. Vielmehr sehen sie eher als ihre männliche Unternehmerkollegen von einer Kreditbeantragung ab, weil sie damit rechnen, dass ihnen der Kredit nicht gewährt wird (Selbstrationierung).
"Die Erfolgschancen, einen Kredit zu erhalten, sind prinzipiell bei beiden Geschlechtern gleich hoch", berichtet Dr. Rosemarie Kay, stellvertretende Geschäftsführerin des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn. Auf Basis des IAB/ZEW-Gründungspanels hat sie mit ihrem Forschungsteam die Nutzung verschiedener Finanzierungsquellen für junge Unternehmen untersucht. Dabei zeigte sich auch, dass frauengeführte Unternehmen häufiger als männergeführte Unternehmen auf öffentliche Förderungen oder die finanzielle Unterstützung aus dem privaten Umfeld (Freunde und Familie) zurückgreifen.
"Unternehmerinnen nutzen aber nicht nur eine Kreditfinanzierung seltener als Unternehmer, sondern auch eine Finanzierung durch Risikokapital. Allerdings benötigen die Unternehmerinnen häufig auch nur kleine Volumina, was ihre Attraktivität für externe Eigenkapitalgeber reduziert“, so Dr. Rosemarie Kay. Ihrer Ansicht nach zeigen die Forschungsergebnisse, dass Frauen teilweise immer noch eine verzerrte Einschätzung ihrer eigenen unternehmerischen Fähigkeiten und in Folge dessen eine stärkere Neigung zur Selbstrationierung haben als Unternehmer.
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Geschlechterunterschiede in der Nutzung verschiedenener Finanzierungsquellen
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
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Wirtschaft
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Forschungsergebnisse
Deutsch
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