Die Joachim Herz Stiftung hat zwei Doktoranden des Leibniz-Instituts für Alternsforschung – Fritz-Lipmann-Institut e.V. (FLI) mit einem Zusatzstipendium über je 12.500 Euro ausgezeichnet. Die Förderung unterstützt interdisziplinäre Forschungsprojekte im Bereich der Biowissenschaften und stärkt die Zusammenarbeit über Fachgrenzen hinweg.
Jena. Katjana Schwab und Ulas Isildak, beide Promovierende am Leibniz-Institut für Alternsforschung - Fritz-Lipmann-Institut e.V. (FLI), erhalten ein Zusatzstipendium der Joachim Herz Stiftung für interdisziplinäre Biowissenschaften.
Bis zu fünfzig Promovierende und Postdocs werden jährlich bei ihrer interdisziplinären Forschung durch die Stiftung unterstützt. Hierbei richtet sich die Förderung an Doktoranden und Postdocs, die an fachübergreifenden Forschungsfragen der Schnittstellen zwischen Biowissenschaften und Physik, Informatik, Mathematik, Technik und verwandten Forschungsfeldern arbeiten. Ziel des Stipendiums ist es, einen intensiven Einblick in eine für die wissenschaftliche Forschung wichtige, angrenzende Disziplin sicherzustellen. Die Fördermittel von bis zu 12.500 Euro können über den Zeitraum von zwei Jahren flexibel und individuell eingesetzt werden.
Biochemikerin Katjana Schwab, FLI-Doktorandin am Ende des 4. Jahres, arbeitet in der Forschungsgruppe von Prof. Dr. Dr. Steve Hoffmann am Projekt “Characterization of RFX7-MYC antagonism” und wird von Dr. Martin Fischer betreut. Dieses Projekt erforscht die Rolle des wenig untersuchten Transkriptionsfaktors und Tumorsuppressors RFX7. Bei vielen Krebsarten scheint RFX7 inaktiviert zu sein, während das bekannte Onkogen MYC oft hyperaktiv ist. Vorläufige Ergebnisse deuten darauf hin, dass RFX7 als Gegenspieler von MYC fungiert und die Zellen daran hindert, sich schnell zu vermehren und zu teilen. Es ist jedoch unklar, inwieweit und wie sich RFX7 und MYC gegenseitig bekämpfen.
Durch die Kombination biochemischer Methoden mit mathematischen Modellierungstechniken möchte Katjana Schwab in ihrer Doktorarbeit das komplexe Netzwerk der Wechselwirkungen entschlüsseln. Dieses Verständnis könnte dabei helfen, Krebserkrankungen besser zu verstehen und neue Wege zu finden, ihr Fortschreiten zu stoppen. Ihr Zusatzstipendium möchte Frau Schwab für Konferenzbesuche sowie Kurse in Bioinformatik und mathematischer Modellierung einsetzen.
Der zweite Stipendiat, Bioinformatiker Ulas Isildak, ist FLI-Doktorand am Ende des zweiten Jahres und in der Forschungsgruppe von Dr. Handan Melike Dönertas tätig. Er arbeitet am Projekt „Repurposing host WGS data to investigate microbial content in blood and its relationship with aging and age-related diseases“. Mit zunehmendem Alter wird die natürliche Barriere des Darms schwächer, so dass mikrobielle Nebenprodukte in den Blutkreislauf gelangen und zu leichten chronischen Entzündungen beitragen können. Um diesen Prozess zu untersuchen, entwickelt Ulas Isildak eine computergestützte Methode, um das Ausmaß und die Auswirkungen der mikrobiellen Translokation bei älteren Menschen zu messen.
Mit Unterstützung des Zusatzstipendiums der Joachim Herz Stiftung wird Ulas Isildak eine Ausbildung in Molekularbiologie absolvieren, um diese Methode experimentell validieren zu können. Ist die Validierung erfolgreich, dann möchte er diesen Ansatz nutzen, um die Auswirkungen der mikrobiellen Translokation in menschlichen Proben zu bewerten, die verschiedene Altersgruppen, Krankheiten und Lebensstile repräsentieren. Dies ermöglicht dem Forscher, neue mechanistische Erkenntnisse zu gewinnen und potenzielle Interventionsziele zu identifizieren. Außerdem plant Herr Isildak, das Geld seines Stipendiums für Konferenzbesuche und Kurse zu Labor- und Nasslabortechniken einzusetzen.
„Wir freuen uns über die zusätzliche Förderung durch die Joachim Herz Stiftung. Denn sie bietet uns nicht nur die Möglichkeit, uns individuell weiterzubilden, sondern fördert durch den Besuch unterschiedlicher Kurse und das Erlernen neuer Methoden die Interdisziplinarität in unseren Forschungsprojekten“, berichten die beiden Stipendiaten stolz.
Beide Promovierende sind Mitglieder der Leibniz Graduate School on Aging (LGSA), in der alle Promotionsvorhaben am FLI gebündelt werden. Die LGSA ist eine gemeinsame Initiative des FLI und der Friedrich-Schiller-Universität Jena und bietet ihren Promovierenden hervorragende Ausbildungs- und Forschungsbedingungen für die Erlangung eines Doktorgrades.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
Biologie, Medizin
überregional
Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
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