Forschende des Fraunhofer Heinrich-Hertz-Instituts (HHI) haben an einem wegweisenden Paper im renommierten Journal The BMJ mitgearbeitet. Das Paper „FUTURE-AI: international consensus guideline for trustworthy and deployable artificial intelligence in healthcare“ erklärt das FUTURE-AI-Framework, eine Leitlinie für die Entwicklung und den Einsatz vertrauenswürdiger KI-Tools im Gesundheitswesen.
Für eine erfolgreiche Einführung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Gesundheitswesen ist es entscheidend, dass Patient*innen, medizinisches Personal und Gesundheitsorganisationen begründetes Vertrauen in die Technologie aufbauen. Derzeit fehlen jedoch klare, international anerkannte Richtlinien für die Entwicklung, Bewertung und Implementierung KI-basierter Medizintechnologien.
Um diese Leerstelle anzugehen, wurde 2021 das FUTURE-AI-Konsortium gegründet. Es besteht aus 117 interdisziplinären Expert*innen aus 50 Ländern auf sechs Kontinenten – darunter Fachleute aus den Bereichen KI, klinische Forschung, biomedizinische Ethik und den Sozialwissenschaften. Über einen Zeitraum von zwei Jahren hat das Konsortium die FUTURE-AI-Leitlinie entwickelt. Dafür haben die Expert*innen 30 Best Practices definiert, die technische, klinische, ethische und rechtliche Aspekte berücksichtigen. Das entstandene Konzept deckt den gesamten Lebenszyklus von KI im Gesundheitswesen ab.
Neben den neuesten Erkenntnissen aus mehreren Forschungsprojekten zu KI in der Medizin brachten die Forschenden des Fraunhofer HHI ihre Expertise aus verschiedenen KI-Standardisierungsgremien ein, u.a. der „AI for Health“ Initiative der Vereinten Nationen (Internationale Fernmeldeunion, Weltgesundheitsorganisation, Weltorganisation für geistiges Eigentum), die Grundlagen für internationale Standards für den Einsatz von KI im Gesundheitswesen erarbeitet.
„Im Gesundheitswesen brauchen wir internationale Standards und eine rigorose Evaluation zum Einsatz von KI in komplexen klinischen Settings. Nutzende müssen den Technologien, die ihre Diagnoseprozesse und Behandlungen unterstützen, vertrauen können. Medizinische KI-Systeme sollten daher nicht nur technisch und klinisch sicher und effektiv, sondern auch ethisch und transparent sein“, erklärt Eva Weicken, Chief Medical Officer am Fraunhofer HHI.
Das Fraunhofer HHI arbeitet aktuell an mehreren Projekten und Initiativen im Bereich „Trustworthy AI“ und KI im Gesundheitswesen. So entwickelt das Institut im Projekt TEF-Health eine europaweite Testinfrastruktur für KI und Robotik im Gesundheitswesen. Zudem ist das Fraunhofer HHI Mitglied in weiteren nationalen und internationalen Initiativen zur Prüfung und Zertifizierung von KI-Technologien, beispielsweise mit dem TÜV-Verband und dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik.
Eva Weicken
Chief Medical Officer
Tel. +49 30 31002-565
eva.weicken@hhi.fraunhofer.de
KI im Gesundheitswesen
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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