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17.03.2025 09:29

Effektiver studieren mit KI: Bayerische Hochschulen erproben Lernerfolg von Künstlicher Intelligenz im Hörsaal

Leonie Liebich Dialog
Bayerisches Forschungsinstitut für Digitale Transformation (bidt)

    Mit Chatfragen und Quizspielen den Inhalt der Vorlesung erfassen – das können Studierende mit dem KI-Assistenzsystem OneTutor, der von Studierenden der Technischen Universität München (TUM) entwickelt wurde. Doch stärkt der KI-Tutor auch den Lernerfolg? Diese Frage untersucht das Projekt „AIffectiveness in Education“. Unter Federführung des Bayerischen Forschungsinstituts für Digitale Transformation (bidt) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften erforschen führende bayerische Hochschulen, wie effektiv KI-basierte Assistenzsysteme den Lernerfolg beeinflussen.

    Im Zentrum des Projekts steht das an der Technischen Universität München (TUM) entwickelte System tumtutor.ai, das im November 2024 gelauncht wurde und nun unter dem Namen OneTutor auch anderen Institutionen zur Verfügung gestellt wird. Das innovative Tool kombiniert Chat- und Quiz-Funktionen und erlaubt Studierenden, Fragen zu Vorlesungsinhalten zu stellen und gestellt zu bekommen und direkt KI-generierte Antworten zu erhalten. Die Resonanz ist überwältigend: Innerhalb von drei Monaten seit dem ersten Einsatz nutzen bereits über 3.000 Studierende das System, die mehr als 50.000 Chat-Nachrichten verschickt und über 100.000 Quizfragen beantwortet haben.

    Bayern wird zum Reallabor für KI in der Lehre – zehn Innovationspartner beteiligt

    Pünktlich zum Start des Sommersemesters an den Hochschulen erfolgt mit dem Projekt „AIffectiveness in Education“ ein Rollout des KI-Tutors über ganz Bayern hinweg. Dafür werden die technische Infrastruktur sowie Ressourcen etwa für die Unterstützung durch studentische Hilfskräfte bereitgestellt. Bereits jetzt sind neben dem bidt neun weitere Innovationspartner beteiligt:

    Die Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden (OTH)
    Die Technische Hochschule Aschaffenburg
    Die Technische Hochschule Rosenheim
    Die Virtuelle Hochschule Bayern (VHB)
    Die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT)
    Die Universität Augsburg
    Die Universität Bayreuth
    Die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU)
    Die Technische Universität München (TUM)

    Die wissenschaftliche Begleitforschung koordiniert das bidt. Diese zielt darauf ab, die Auswirkungen von KI-gestützter Lehre auf den Lernerfolg in einem gesamtbayerischen Reallabor zu untersuchen.

    „Die außerordentliche Begeisterung der Studierenden für das KI-Assistenzsystem onetutor.ai im letzten Semester hat uns selbst überrascht und ist ein starkes Signal für das Potenzial dieser Technologie. Doch für eine fundierte Bewertung des Lernerfolgs brauchen wir belastbare wissenschaftliche Erkenntnisse. Mit diesem Projekt schaffen wir die Grundlage, um den echten Mehrwert von KI in der Lehre zu erfassen und zu optimieren. Wir freuen uns, dass sich so viele Partner angeschlossen haben, um am KI-Forschungs- und Hochschulstandort Bayern die Zukunft der Bildung proaktiv mitzugestalten", betont bidt-Direktor Prof. Dr. Alexander Pretschner.

    Wie lässt sich Lernerfolg messen? Untersuchung der Effektivität von KI-Assistenzsystemen

    Das bidt wird in Zusammenarbeit mit den teilnehmenden Hochschulen Methoden zur Bewertung der Effektivität entwickeln, Nutzungsdaten auswerten und Feedback von Lehrenden und Studierenden systematisch erfassen. Ziel ist es, zu analysieren, ob sich durch den Einsatz von OneTutor die Noten verbessern, das Lernen nachhaltiger wird oder beispielsweise die Abbruchquoten in den Anfängervorlesungen sinken. Und, ob der Spaß am Lernen einen Einfluss auf den Bildungsfortschritt hat.

    Die teilnehmenden Bildungseinrichtungen können das System in unterschiedlichen Fächern, Kursen und Semestern kostenlos einsetzen. Die Nutzung von onetutor.ai erfolgt anonym. Den Input dafür steuern die Dozierenden bei, auch kuratieren sie die Fragestellungen der KI; umgekehrt erhalten sie Einblick in häufig gestellte Fragen zu ihrer Vorlesung.

    Theorie und Praxis vereint: KI-Tutor wurde von Studierenden für Studierende entwickelt

    Eine erste Version des Systems entstand im Rahmen eines Studierendenpraktikums an der TUM. Die Initiative zur Professionalisierung des Assistenzsystems kam von den Lernenden selbst. Fünf Studierende entwickeln das Tool unter der Leitung von Professor Pretschner an dessen Lehrstuhl für Software & Systems Engineering der TUM weiter.

    Das bayernweite Projekt soll eine Laufzeit von mindestens drei Jahren haben und einen entscheidenden Beitrag zum Einsatz und Nutzen von Künstlicher Intelligenz in der Hochschullehre leisten.

    Pressekontakt:
    Leonie Liebich
    Referentin Dialog
    Tel.: +49 89 540 235 631
    E-Mail: presse@bidt.digital

    Über das bidt:
    Das Bayerische Forschungsinstitut für Digitale Transformation (bidt) ist ein Institut der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Es trägt dazu bei, die Entwicklungen und Herausforderungen des digitalen Wandels besser zu verstehen. Damit liefert es die Grundlagen, um die digitale Zukunft im Dialog mit der Gesellschaft verantwortungsvoll und gemeinwohlorientiert zu gestalten. Das bidt fördert herausragende interdisziplinäre Forschung und liefert als Think Tank Entscheidungsträgern in Politik und Wirtschaft evidenzbasierte Empfehlungen. Forschung findet am Institut im offenen Dialog zwischen Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft statt.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Alexander Pretschner
    Vorsitzender im bidt-Direktorium und Professor für Software & Systems Engineering, Technische Universität München
    E-Mail: alexander.pretschner@bidt.digital


    Weitere Informationen:

    https://onetutor.ai/ Informationen zum KI-Assistenzsystem OneTutor
    https://www.bidt.digital/generative-ki/ Zum bidt-Forschungsschwerpunkt "Mensch und generative Künstliche Intelligenz: Trust in Co-Creation"


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
    Gesellschaft, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Forschungsprojekte, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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