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18.03.2025 14:49

Sondervermögen: Fachkräftemangel gefährdet die Umsetzung des Investitionspakets

B.A. Sarah Janczura Presse und Kommunikation
VDI e.V.

    VDI fordert Maßnahmen bei Bildung, Integration und Vereinbarkeit von Familie und Beruf

    VDI-Direktor Adrian Willig: „Das exportorientierte deutsche Wirtschaftsmodell braucht eine verlässliche, moderne und innovationsfördernde Infrastruktur, um den Technologie- und Industriestandort Deutschland langfristig international wettbewerbsfähig zu halten. In der Vergangenheit wurden dringend notwendige Investitionen und Reformen in Deutschland zu lange vernachlässigt. Die durch das geplante Sondervermögen zur Modernisierung der Infrastruktur in Höhe von 500 Milliarden Euro ausgelösten Maßnahmen, werden absehbar dazu führen, dass in allen Bereichen gleichzeitig technische Lösungen benötigt werden. Ob in der Energieversorgung, der Mobilität von Morgen oder in der Digitalisierung – Ingenieure und Ingenieurinnen sind die treibende Kraft, ohne die sowohl die ökologischen als auch die wirtschaftlichen Ziele nicht erreicht werden können. Wir brauchen für die Umsetzung des riesigen Investitionspakets in konkrete Projekte, die mehrere Jahre in Anspruch nehmen werden, mehr Ingenieurskapazitäten, aber gleichzeitig werden bis 2035 340.000 MINT-Akademiker und -Akademikerinnen den Arbeitsmarkt verlassen. Aktuell haben wir eine Fachkräftelücke von ca. 130.000 offenen Stellen in den Ingenieur- und IT-Berufen. Der Fachkräftemangel wird sich also verschärfen und er gefährdet die Umsetzung des Investitionspakets.

    Ohne ein beherztes Umsteuern im Bereich der technischen Bildung unserer Kinder, ohne eine bessere digitale Ausstattung der Schulen und ohne Anreize für die Ingenieurausbildung wird das Sondervermögen Infrastruktur nicht sinnvoll ausgegeben werden können. Der Bedarf an qualifizierten technischen Fachkräften erfordert daher eine gezielte Förderung von an Technik interessierten jungen Menschen. Dazu sollte ein Technikunterricht in allen Schulformen und über alle Schulstufen hin verbindlich, durchgängig und mit bundesweit einheitlichen Bildungsstandards in allen Bundesländern eingeführt werden.

    Dies geht nur, wenn die Schulen deutschlandweit auch digital auf dem aktuellen Stand der Technik ausgestattet sind. Was wir brauchen, ist daher eine Digitalpakt III sowie eine belastbare Verpflichtung der Bundesländer, dass sie ihren Anteil von 100 Mrd. Euro am Sondervermögen für die technische Ausstattung der Schulen einsetzen, Lehrkräfte weiterbilden sowie personelle Kapazitäten zur Betreuung der IT-Infrastruktur schaffen.
    Die technische Bildung an Schulen ist die Basis dafür, auch mehr junge Menschen dafür zu gewinnen, ein Ingenieurstudium zu ergreifen. Doch ohne eine Steigerung des Anteils von Frauen in den Ingenieurberufen durch eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird es nicht gehen. Daher muss mit dem Ausbau der Infrastruktur ausdrücklich auch der Ausbau der Betreuungsinfrastruktur gefördert werden. Außerdem braucht es ein Maßnahmenbündel, dass mehr der 30 Prozent ausländischen Studierenden in den technischen Studiengängen in Deutschland nach ihrem Abschluss auch dem Arbeitsmarkt hierzulande zur Verfügung stehen. Dies geht nur mit einem umfassenden Integrationsprogramm, wozu die neue Bundesregierung konkrete Maßnahmen ergreifen muss. Nur wer heute die Weichen dafür stellt, den Fachkräftemangel im Ingenieurbereich zu schließen, kann ambitionierte Ziele mit einem Infrastrukturpaket erreichen."


    Weitere Informationen:

    https://www.vdi.de/news/detail/vdi-fordert-innovationsschub-von-der-zukuenftigen...
    https://www.vdi.de/news/detail/babyboomer-in-ingenieur-und-it-berufen-als-wirtsc...


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Pädagogik / Bildung, Wirtschaft
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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