idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
19.03.2025 11:33

Zeitalter Künstliche Intelligenz: Wie Bernhard Schölkopf die Zukunft der KI mitgestaltet

Jorinne Sturm Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hector Fellow Academy (HFA) gGmbH

    Karlsruhe: Künstliche Intelligenz (KI) verändert unsere Gesellschaft rasant. Bernhard Schölkopf ist einer der führenden Forscher auf diesem Gebiet. Im neuen Videoporträt der Hector Fellow Academy spricht er über Chancen und Risiken der KI sowie ihre Anwendungen in den Wissenschaften. Bernhard Schölkopf ist Direktor am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme, Professor an der ETH Zürich und Gründungsdirektor des ersten ELLIS-Instituts (European Laboratory for Learning and Intelligent Systems) in Tübingen. Seit 2018 ist er Mitglied der Hector Fellow Academy.

    Künstliche Intelligenz (KI) ist längst nicht mehr nur Science-Fiction – sie ist eine technologische Revolution, die unsere Gesellschaft grundlegend und in rasantem Tempo verändert. Doch was unterscheidet sie von früheren industriellen Umbrüchen? Der renommierte Mathematiker und Physiker Bernhard Schölkopf ist ein Pionier auf dem Gebiet des Maschinellen Lernens und der Künstlichen Intelligenz. Als Direktor am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme Tübingen und Professor an der ETH Zürich erforscht er Grundlagen und Anwendungen dieser Schlüsseltechnologie. Er ist überzeugt, dass Künstliche Intelligenz unser Leben nachhaltiger verändern wird als jede technologische Umwälzung zuvor. Während frühere industrielle Revolutionen vor allem durch Fortschritte in der Energiegewinnung geprägt waren, steht laut Schölkopf diesmal die Verarbeitung und Nutzung von Informationen im Mittelpunkt. „Ich würde sagen, dass die jetzige dichter am Kern dessen ist, was uns als Menschen ausmacht, weil wir – ich glaube nicht, dass wir stolz darauf sind, dass wir besonders gut Energie verarbeiten können, wir denken nicht, dass wir stärker sind als andere Tiere oder schneller rennen können. Aber wir glauben, dass wir klüger sind, dass wir besser Informationen verarbeiten als Tiere.“

    Lernen oder logisches Denken galten lange als eine typisch menschliche Fähigkeiten. Heute sind auch Maschinen in der Lage, komplexe Muster zu erkennen oder eigenständig Entscheidungen zu treffen. Sie können sogar weit komplexere und größere Datenmengen analysieren als es Menschen möglich ist. Bernhard Schölkopf beschäftigt sich in seiner Forschung einerseits mit Modellen, die Daten in Mustern erkennen und Ursache und Wirkung verstehen können. Andererseits liegt ihm die Anwendung von Künstlicher Intelligenz in den Wissenschaften und insbesondere in der Astronomie am Herzen. In der Forschung zu Exoplaneten und Gravitationswellen kann Künstliche Intelligenz völlig neue Perspektiven eröffnen.

    Auch das Promotionsprojekt von Maximilian Dax ist in diesem Bereich angesiedelt. Maximilian Dax ist Nachwuchswissenschaftler der Hector Fellow Academy und wird in seinem Forschungsvorhaben von Bernhard Schölkopf betreut. „Ich arbeite ja vor allem im wissenschaftlichen Bereich, also im "KI für wissenschaftliche Entdeckung" (…) und in diesem Bereich gibt es zahlreiche Anwendungen. Tatsächlich beispielsweise hatten wir kürzlich hier am Max-Planck-Institut ein Projekt zur Charakterisierung von Atmosphären von Exoplaneten,“ erklärt der junge Wissenschaftler.

    Doch KI wirft nicht nur technische, sondern auch gesellschaftliche Fragen auf. Wie beeinflusst sie unsere Meinungsbildung? Welche Rolle spielt sie in der Politik? Und besteht tatsächlich die Gefahr, dass Maschinen eines Tages die Kontrolle übernehmen? Schölkopf plädiert für einen verantwortungsvollen Umgang mit KI, um Risiken zu minimieren und Chancen bestmöglich zu nutzen. „Für mich ist im Moment, dieses hypothetische Risiko, dass diese Systeme plötzlich die Weltherrschaft übernehmen und uns kontrollieren, weil sie klüger sind als wir - das ist für mich ein Science-Fiction Szenario, was ich für gefährlich halte, weil es uns von den eigentlichen Problemen ablenkt. Wir müssen uns auf die realistischeren Probleme konzentrieren, die in der näheren Zukunft sind.“ Europa muss laut Schölkopf eine führende Rolle in der KI-Forschung einnehmen. Mit seinem Engagement als Gründungsdirektor des ELLIS-Instituts (European Laboratory for Learning and Intelligent Systems) aber auch mit seinen verschiedenen Projekten trägt Bernhard Schölkopf entscheidend dazu bei, die KI-Expertise in Europa zu stärken und sicherzustellen, dass diese bahnbrechende Technologie im Sinne der Gesellschaft gestaltet wird.

    Die Hector Fellow Academy veröffentlicht in regelmäßigen Abständen Videoporträts über die Wissenschaftler*innen ihres Netzwerks. Die Videos geben allgemeinverständliche Einblicke in die vielseitigen Forschungsprojekte der Hector Fellows und der Nachwuchswissenschaftler*innen. Zuschauer*innen erhalten so die Möglichkeit, die Hector Fellow Academy besser kennenzulernen.

    Über die Hector Fellow Academy

    Im Jahr 2013 hat Hans-Werner Hector, einer der Gründer des Softwareunternehmens SAP, die Hector Fellow Academy ins Leben gerufen. Sein Ziel: den Forschungs- und Wissenschaftsstandort Deutschland zu stärken, zukunftsweisende gesellschaftspolitische Diskurse in Gang zu setzen und zur Lösung globaler Herausforderungen beizutragen. Mittlerweile haben 33 herausragende Forscher*innen aus den Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie aus Medizin und Psychologie den einmal jährlich vergebenen Hector Wissenschaftspreis erhalten. Die Preisträger*innen waren zum Zeitpunkt ihrer Ehrung an einer deutschen Universität oder Forschungseinrichtung tätig. Die Wissenschaftsakademie bietet diesen Hector Fellows nicht nur eine Plattform zum Austausch und Förderung für gemeinsame interdisziplinäre Forschungsprojekte. Sie hat es sich auch zur Aufgabe gemacht, den Erfahrungsschatz ihrer Mitglieder an die nächste Generation weiterzugeben. Dazu finanziert die Hector Fellow Academy Promotionsstellen von Absolvent*innen mit überdurchschnittlichem Master-Abschluss und hat den Hector Research Career Development Award (Hector RCD Award) ins Leben gerufen.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Bernhard Schölkopf, Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme, Tübingen


    Weitere Informationen:



    https://hector-fellow-academy.de/
    https://hector-fellow-academy.de/spitzenforschung/hector-fellows/bernhard-schoel...
    https://is.mpg.de/de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Gesellschaft, Informationstechnik, Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).